Besonderheiten des Lichts
Von Frontallicht ist die Rede, wenn das Licht von vorne auf das Motiv fällt, der Fotograf steht also mit dem Rücken zur Lichtquelle (tiefstehende Sonne), bzw. das Licht kommt im Falle eines aufgesetzten Blitzgeräts direkt aus der Objektivachse. Vom Licht aus der Kamerarichtung wird jede Region des Motivs gleichermaßen beleuchtet, und es gibt fast keine Schatten. Das Bild lebt von Farbflächen und Strukturen und nicht von einer plastischen Wirkung, die Schatten im Bild voraussetzt. Diese Beleuchtungsart wird deshalb auch als „flach“bezeichnet, sie liefert meist zweidimensionale Bilder ohne räumliche Tiefe. Dafür sind diese Fotos extrem detailreich, die Farben leuchten knallig, und der Kontrast ist hoch. Vorsicht ist bei reinweißen Stellen geboten (oben: Kopffedern des Vogels), diese werden schnell überbelichtet und zeigen dann keinerlei Zeichnung mehr. Abhilfe: entweder auf die hellen Stellen spotbelichten oder grundsätzlich bis zu einer Blende unterbelichten (Minus-Korrektur der Automatik) und im RAW-Modus speichern. Wenn die Lichtart aber nicht zum Motiv passt, kann das Bild damit schnell langweilig wirken.