AF Nikkor 4/70-210 mm (alt) AF-S Nikkor 4/70-200 mm G ED VR (neu)
Bei vergleichbaren Kenndaten ist das neue AF-S-Zoomobjektiv geringfügig größer und schwerer. Der Oldie wiegt ca. 800 g, das Neue ca. 900 g, die Baulänge beträgt 150-168 mm (ab Auflagenfläche) gegenüber rund 180 mm. Der größte Durchmesser am Objektiv ist bei beiden ca. 75 mm. Auch optisch unterscheiden sich die beiden nicht sehr. Das AF-S ist entlang der neueren Produktlinie von Nikon designt und mit vier Schiebeschaltern ausgestattet. Einstellbar sind: Fokusmodus, Fokusbegrenzung, Bildstabilisator und Bildstabilisatormodus. Das Objektiv ist innenfokussiert, und alle Bewegungen erfolgen im geschlossenen Objektivgehäuse. Frontlinse und Fokussierring drehen sich dabei nicht mit – das ist vorteilhaft z.B. bei der Verwendung eines Polfilters. Der Zoomring sowie der Einstellring zur manuellen Fokussierung sind schön breit und auch ohne hinzusehen treffsicher zu finden. Bei der alten Optik AF Nikkor 4/70210 mm ist der Fokussierring dagegen schmal und direkt mit der Frontlinse verbunden. Beim Fokussieren dreht sich die Frontlinse mit und fährt bis zu 18 mm weit aus dem Objektivgehäuse heraus. Der Einstellring für die Fokussierung hat in der Nah- und in der UnendlichEinstellung jeweils einen festen Anschlag und keine Rutschkupplung. Punkten kann das neue AF-S mit seiner schnellen und relativ leisen Fokussierung – da hinkt das alte AF-Modell doch deutlich hinterher. Dazu kommt die Möglichkeit der VR-Bildstabilisierung. Sie ist in diesem Brennweitenbereich fast schon ein absolutes Muss. Eine bewegliche Linsengruppe mit VoiceCoil-Motoren (VCMs) kompensiert innerhalb gewisser Grenzen Verwackler und erlaubt es dem Fotografen so, auch bei vergleichsweise ungünstigen Lichtverhältnissen ohne Stativ zu fotografieren.
Bildqualität
Bei der kleinsten Brennweite (70 mm) und offener Blende sind die Unterschiede in der Bildmitte gering, in den Ecken jedoch sichtbar. Am Tele-Ende zeigt sich schon bei mittlerer Blendeneinstellung ein Qualitätsunterschied in filigranen Bildstrukturen, der bei offener Blende dann sehr deutlich wird. Hier kommen bei der älteren Optik kräftige Säume in den Ecken hinzu. Bei 135 mm haben wir zusätzlich im Nahbereich fotografiert, auch hier zeichnet die neuere Optik die Ecken besser. Nun sind unsere Aufnahmen alle vom Stativ entstanden, und wir haben immer unbewegliche Motive abgelichtet. Kommt – wie im richtigen Leben – noch die Anforderung dazu, auch aus der Hand eine vernünftige Bildqualität zu liefern, dann hat das neue AF-S einen klaren Vorsprung. Der Bildstabilisator und der schnellere AF sind echte Pluspunkte.