Die Farbe Blau
Blau ist mit einem Anteil von 40 Prozent die Lieblingsfarbe der Deutschen, gefolgt von Rot mit 19 und Grün mit 18 Prozent (Institut für Demoskopie Allensbach, 2014). Der Grafiker und Farbpsychologe Harald Braem, der 1972 die lila Milka-Kuh erfand, erklärt das in etwa so: Blau dränge sich nicht auf und verkörpere „Instanzen wie den Himmel und das Meer“, die ebenso ungreifbar wie unangreifbar seien. Blau steht für Weite und Unendlichkeit: Astronauten prägten das Wort vom „Blauen Planeten“, als sie die Erde aus dem All betrachteten. „Deep Blue“nannte IBM den mächtigen Schachcomputer, gegen den sich der russische Großmeister Garri Kasparov 1996 geschlagen geben musste. Die deutsche Romantik entdeckte die „blaue Blume“als Symbol der Sehnsucht, während die „blaue Stunde“keinen Gemütszustand bezeichnet, sondern die Dämmerung mit ihrem „kühlen“Licht, das in Fotos einen blauen Farbstich erzeugt. Physikalisch betrachtet hat blaues Licht eine Wellenlänge zwischen 450 und 500 nm, ist neben Grün und Rot eine der Grundfarben der additiven Farbmischung (RGB-Wert 0-0-255) und entsteht bei der subtraktiven Farbmischung aus Magenta und Cyan. Als künstlich erzeugtes Licht wird Blau gerne zur Illumination moderner Architektur und Technik eingesetzt. Prinzipiell gilt, dass man Aufnahmen möglichst präzise belichten sollte, wenn es auf die genaue Wiedergabe eines Farbtons abkommt. Allerdings kann eine Digitalkamera nicht jede Farbschattierung optimal reproduzieren. Hat man den direkten Vergleich zum Original, etwa bei einer Sachaufnahme, kann man sich mit selektiver Farbsteuerung im Bildverarbeitungsprogramm (Farbton/Sättigung in Photoshop) an das ideale Ergebnis herantasten.