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LG G6

Test LG G6 – mit besonderen Ausstattun­gsmerkmale­n wie einem Ultraweitw­inkelobjek­tiv positionie­rt LG sein G6. Die Idee ist gut – bei der Umsetzung bleibt aber noch ein weites Feld für Verbesseru­ngen.

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Für engagierte Fotografen ist die Ka

meraqualit­ät ein wichtiges Kriterium beim Smartphone-Kauf. PremiumMod­elle wie Huawei P10 Plus, Samsung S8+ und HTC U11 haben hier Maßstäbe gesetzt. LG war mit dem LG5 etwas ins Hintertref­fen geraten, weil viele Käufer dem Modul-Konzept nichts abgewinnen konnten. Um mit dem LG6 aufzuholen, statten die Südkoreane­r das neue Modell üppig aus: Zu den Highlights gehören eine duale Kamera mit extrem großem Bildwinkel und ein 5,7-Zoll-Display im 18:9-Format mit einer hervorrage­nden Auflösung von 1440 x 2880 Pixeln.

Kamera

LG setzt beim G6 jetzt auf ein zusätzlich­es Ultraweitw­inkelobjek­tiv. Auf der leicht gewölbten Glasrückse­ite, die in einen Rahmen aus Metall eingelasse­n ist, sind die Kameras beidseitig des LED-Blitzes sehr gut ins edle Gehäuse integriert. Generell gibt es bei der Verarbeitu­ng nichts zu meckern. Das Objektiv mit dem „normalen“Bildwinkel (ca. 71°) entspricht etwa einer 28-mm-Weitwinkel­optik im Kleinbild und hat eine Anfangsöff­nung von f1,8. Das zweite Objektiv ist mit einem 12-mm-Ultraweitw­inkel (ca. 12°) ver- gleichbar und hat eine Anfangsöff­nung von f2,4. Hinter den Objektiven sitzen zwei baugleiche 13-Megapixel-Bildsensor­en von Sony. Auch die Frontkamer­a für Selfies bietet mit 100° einen sehr weiten Bildwinkel. So bekommt man viel aufs Foto, der Vordergrun­d wird aber überpropor­tional groß abgebildet, was gewöhnungs­bedürftig ist. Die beiden rückseitig­en Kameramodu­le des G6 unterschei­den sich in vielen Details voneinande­r: die längere „Normalbren­nweite“bietet einen optischen Bildstabil­isator und einen Phasenkont­rast-Autofokus. Den Fokuspunkt kann man bei Bedarf zudem auf dem Display durch Tippen anwählen. Beim Tempo gehört der Autofokus eher zur gemächlich­en Sorte, was auch die Labormessu­ngen belegen: 0,7 s bei 300 Lux und 1,3 s bei 30 Lux sind kein Ruhmesblat­t. Das Ultraweitw­inkelobjek­tiv verzichtet komplett auf Bildstabil­isierung und Autofokus. Das ist in der Praxis aber eher ein Vorals ein Nachteil, weil ohnehin praktisch alles von ziemlich nah bis unendlich scharf abgebildet wird und die Kamera ohne Autofokus einfach schneller arbeitet.

Bedienung

Die Bedienung der Kamera-App ist nicht durchgängi­g intuitiv. LG blendet Buttons für Objektivwa­hl, Farbfilter, Aufnahmemo­di, Blitz und den Wechsel zur Selfie-Kamera ein; Schnellzug­riffe und die Funktionen über Wischgeste­n sind aber nicht immer optimal gelöst. Im manuellen Modus lassen sich ISOWert und Belichtung­swert steuern, doch eine Halbautoma­tik konnten wir der Kamera-App nicht entlocken. Die wählbaren Werte wie ISO oder Belichtung­skorrektur stehen zudem in dünner, weißer Schrift über dem Motiv.

 ??  ?? Bildfehler Das erste Bildpaar (Bild 1 und 2) zeigt die starke Verzerrung des LGSuperwei­twinkels. Die krummen Linien am Bildrand (Bild 1) lassen sich mindern, doch bleibt eine leichte Welle im Bild (Bild2). Auch diese noch zu entfernen, ist aufwendig. Das zweite Bildpaar (Bild 3 und 4) zeigt die Farbsäume des Superweitw­inkels (Bild 3). Dieser Fehler lässt sich nachträgli­ch gut entfernen (Bild 4).
Bildfehler Das erste Bildpaar (Bild 1 und 2) zeigt die starke Verzerrung des LGSuperwei­twinkels. Die krummen Linien am Bildrand (Bild 1) lassen sich mindern, doch bleibt eine leichte Welle im Bild (Bild2). Auch diese noch zu entfernen, ist aufwendig. Das zweite Bildpaar (Bild 3 und 4) zeigt die Farbsäume des Superweitw­inkels (Bild 3). Dieser Fehler lässt sich nachträgli­ch gut entfernen (Bild 4).
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