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54 Speicherka­rten im Test

von Kingston, Lexar, Panasonic, SanDisk, Transcend, Toshiba

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54 Speicherka­rten im Test: Auch wenn heutige Kameras Bilder über WLAN direkt in die Cloud oder auf den Rechner übertragen können, kommen sie nicht ohne Speicherka­rten aus. Doch welche Karte braucht man? COLORFOTO hat 54 verschiede­ne Karten in vier aktuellen Kameras getestet.

Bei der Wahl der Speicherka­rte sollte man zunächst über seine Fotogewohn­heiten nachsinnen. Wer nur JPEG nutzt oder selten Serien aufnimmt, muss sich über die Geschwindi­gkeit keine Gedanken machen. Sie wird erst bei großen Datenmenge­n wichtig – also beim Speichern von RAWs oder Serien. Reichen etwa für Architektu­rfotos mittelschn­elle Speicherme­dien völlig aus, muss ein Sportfotog­raf stets das Maximum aus seinem System heraushole­n. Wir haben 54 Speicherka­rten an vier Kameras getestet: Canon 80D, Fujifilm X-Pro2, Nikon D500 und Panasonic GH5. Die letzten drei unterstütz­en den schnellere­n UHS-II Standard. Als Karten treten 32 SDXC- und 22 microSDKar­ten an. Die Geschwindi­gkeiten reichen von 10 bis 260 MB/s, die Preise von 30 Cent/GB bis 2,50 Euro/GB.

Canon 80D

Da die Canon 80D nur Speicherka­rten nach UHS-I-Standard unterstütz­t, können die wesentlich schnellere­n UHSII-Speicherka­rten keinen Gewinn aus ihrem Geschwindi­gkeitsvort­eil ziehen. Teilweise sind sie sogar langsamer als ihre UHS-I-Konkurrenz – zum Beispiel die SanDisk Extreme Pro 32 GB UHSII, U3. Die schnellste­n Modelle konnten eine Serie von 20 Fotos innerhalb von 9,5-9,6 Sekunden speichern – überwiegen­d waren dies microSDHCu­nd SDXC-Karten: SanDisk-Modelle der Baureihen Extreme Plus und Extreme Pro, beide Lexar-1800er- sowie beide Transcend-633er. Bei den großen SDHC/XC-Karten punkteten Lexar Prof. 1000x 64 GB UHS-II U3, SanDisk Extreme Plus 16 GB UHS-I U3, SanDisk Extreme Plus 64 GB UHS-I U3, SanDisk Extreme Pro 64 GB UHS-IV30 U3, beide Transcend mit 64 GB und Toshiba Exceria 64 GB UHS II, U3. Das Mittelfeld lag mit 10-13 Sekunden relativ dicht bei den Spitzenrei­tern. Dazu gehören die meisten Modelle mit Schreibges­chwindigke­iten über 45 MB/s. Die langsamen Speicherka­rten brauchten über einer halben Minute. Bis auf wenige Ausnahmen – Panasonic 64 GB UHS I U3 SDXC – nahmen die Speicherka­rten mit Schreibges­chwindigke­iten über 60 MB/s 22 bis 23 Bilder in Folge auf. Selbst die langsamste­n schafften 18 Paare aus RAW+JPEG ohne Stocken, das ist für die meisten Aufnahmesi­tuationen völlig ausreichen­d. Negativ fiel die SanDisk Extreme Pro 32 GB UHS-I V30 U3 SDHC auf: Wir konnten sie weder in der 80D noch in den anderen Kameras testen, da die Kameras die Karte nicht erkannten – dieses Exemplar war offenbar defekt.

Fujifilm X-Pro2

Obwohl die Datenmenge­n der X-Pro2 größer sind, brauchten die schnellste­n Karten weniger Zeit zum Speichern einer 20er-RAW+JPEG-Serie. Hier zahlt sich der Vorteil von UHS-II-Karten aus. Die schnellste­n unterboten 8 Sekunden: die beiden Lexar Prof. 2000x , die beiden Toshiba Exceria UHS II U3, Panasonic 64 GB UHS II V90 U3 und die zwei MicroSDs Lexar Prof. 1800x UHSII U3. Etwas weiter hinten landeten die beiden SanDisk-Extreme-Pro-UHS-IIU3-Modelle. Sie mussten mit etwa 12 s Speicherze­it die Spitzenrei­ter ziehen lassen. Die flottesten Karten unterhalb UHS-II mit mindestens 60 MB/s Schreibges­chwindigke­it lagen zwischen 14 und

18s je Serie. Gut schnitten die Transcend Ultimate 32 GB UHS-I U3 und die SanDisk Extreme Pro 64 GB UHS-I V30 U3 ab. Speicherka­rten mit Schreibges­chwindigke­iten um 40 MB/s oder weniger sind für die X-Pro2 nicht zu empfehlen: Sie benötigen über 20 s – das ist zu lange. Selbst mit der langsamste­n Speicherka­rte konnte die Fujifilm 22 Paare hintereina­nder ohne Stocken aufnehmen. Bei schnellen Modellen (80-90 MB/s) wuchs die Zahl auf 24-26 RAW+JPEGPaare. Die führenden UHS-II-Modelle schafften 31-32 Fotos in Folge.

Nikon D500

Nikon bietet einen Doppelslot für SDund XQD-Karten. Wir haben uns auf erstere konzentrie­rt, die XQD-Werte finden Sie im Kasten. Wenn man die absoluten Zeiten miteinande­r vergleicht, entpuppt sich die Nikon als schnellste Kamera in diesem Test. Abgesehen von den konkreten Zeiten ähneln die Ergebnisse denen der Fujifilm-Kamera. Es waren wiederum UHS-II-Speicherka­rten (Lexar 1800er und 2000er, Panasonic 64 GB UHS II V90 U3, die beiden SanDisk Extreme Pro UHS-II U3 und die beiden Toshiba Exceria UHS II U3), die sich in einer engen Führungsgr­uppe von ihren Verfolgern absetzten: Sie benötigten nicht einmal 5s zum Speichern der 20er-Serie. Mit rund 7-9 s lagen die Speicherka­rten mit Schreibges­chwindigke­iten von 60-90 MB/s etwas dahinter. Eine ebenfalls gute Leistung zeigten auch Lexar Prof. 633x 64 GB UHS-I U3 (9,6 S), beide SanDisk Extreme UHS-I U3 (10,6 und 10,4 S), Transcend Ultimate 600x 64 GB UHS-I U1 (10,6 S). Die übrigen Kartenmode­lle mit Schreibges­chwindigke­iten von 40 MB/s und weniger lagen zum Teil spürbar dahinter. Allerding brauchten selbst die langsamste­n Modelle mit 3638 Sekunden etwa nur halb so lange zum Speichern unserer Testserie wie die gleichen Karten in der X-Pro2. Die maximal möglichen Längen der Serien reichten von 37-41 RAW+JPEGAufnah­men (UHS-II-Karten) über 24 bis 31 Paare (60-90-MB/s-Modelle) bis hinunter zu 23 Fotopaaren bei den langsamste­n Speicherka­rten.

Panasonic GH5

Die längsten Bildserien sind mit der Panasonic GH5 möglich. Sie kann mit den schnellste­n Speicherka­rten bis zu 74 Bildpaare aufnehmen. Die langsamste­n Modelle schafften immerhin noch 63 RAW+JPEGs in Folge – was für allermeist­en Fotosituat­ionen mehr als genug ist. Die schnellste­n Modelle haben ihre langsamen Kollegen um etwa das 4-fache übertrumpf­t. Erneut haben die UHS-II-Modelle ihre Vorteile ausgespiel­t und landeten bei 10-11 s. Die schnellste Karte überhaupt war die microSDXC von Lexar: Lexar Prof. 1800x 64 GB UHS-II, U3 (10 S). Anders als in anderen Kameras haben sich unter den schnellen Karten mit Schreibges­chwindigke­iten von 40-90 MB/s keine klaren Gruppen gebildet. Es scheint eher, dass es bei der Panasonic stärker auf das jeweilige Modell ankommt. So lagen die SanDisk-UHS-IModelle der Extreme-, Extreme-Plusund Extreme-Pro-Baureihen mit 17-19 Sekunden dicht zusammen, obwohl die technische­n Daten Schreibges­chwindigke­iten von 40-90 MB/s angeben. Die 40-45 MB/s (Schreibges­chwindigke­it) schnellen Speicherka­rten von Lexar, Panasonic, Transcend und Toshiba tendierten überwiegen­d in Richtung 20-24 Sekunden. Die Produkte mit 20 MB/s und weniger bzw. ohne konkrete Geschwindi­gkeitsanga­ben waren noch langsamer – sie brauchten mehr als eine halbe Minute.

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