Fisheye
Fisheye-Objektive gibt es in zwei Kategorien – als Vollformat-Fisheye und als zirkulares Fisheye. Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Begriff „Vollformat“hat beim Fisheye nichts mit der Sensorgröße zu tun, sondern bezieht sich darauf, dass das Bildfeld voll aufgezeichnet wird; der Bildwinkel beträgt 180 Grad in der Diagonalen. Im Unterschied zu Ultraweitwinkel-Objektiven werden gerade Bildlinien, die nicht durch die Bildmitte verlaufen, gekrümmt abgebildet; die Verzeichnung ist stark tonnenförmig. Achtet man bei der Aufnahme nicht auf eine waagrechte Ausrichtung der Kamera, dann zeigt sich dieser Effekt auch in der Wiedergabe des Horizonts: Kameraneigung nach oben bedingt konkave Abbildung, Kameraneigung nach unten führt zu einer konvexen Wiedergabe. Läuft der Horizont hingegen mittig durchs Bild, so wird er auch als gerade Linie wiedergegeben. Sollten sich Personen in der Aufnahme befinden, kann man sie unverzerrt abbilden – sofern sie sich in der Bildmitte befinden. Eine interessante Alternative bietet der Einsatz der Objektivkorrektur in Photoshop: Durch Wahl der entsprechenden Brennweite kann man die gewölbte Bildwiedergabe beseitigen, sodass der Eindruck einer Aufnahme mit Ultraweitwinkel entsteht; dabei reduziert sich allerdings der Bildwinkel, und es kommt zu Verzerrungen im Randbereich. Das zirkulare Fisheye zeichnet ein kreisförmiges Bild innerhalb des rechteckigen Aufnahmeformats mit einem Rundum-Bildwinkel von 180 Grad. Solche Bilder können echte Hingucker sein, wenn man den Effekt sparsam einsetzt und ein geeignetes Motiv vor sich hat – oder über sich, wie das Bild der Dachkonstruktion des Sony-Centers in Berlin zeigt.