FAZIT
Unser Test von 11 Kameras mit verschiedensten Sensorformaten und Bauformen beweist: Im RAW-Format steckt ein enormes Plus an Bildqualität. Schon bei niedrigen ISO-Werten steigt die Auflösung, und bei höheren Empfindlichkeiten erhält das RAWFormat die Feinzeichnung besser. Nur im RAW-Format können Sie die Balance von Feinzeichnung und Entrauschen Bild für Bild motivgerecht justieren; nur im RAW-Format haben Sie vollen Zugriff auf die Zeichnung in Lichtern und Schatten. Für unsere Empfehlungen haben wir die aktuell getesteten Modelle mit den RAWTests in der Bestenliste verglichen. Dabei spielen ein oder zwei Punkte Differenz keine Rolle, zehn Punkte natürlich schon. Den größten Zugewinn von JPEG zu RAW zeigen die Nikon-Modelle D850 und D7500, die Leica TL2 und die Pentax KP – bei diesen Vieren raten wir dringend zu RAWs. Dagegen fiel der Vorsprung des RAW-Formats bei Canon viel moderater aus – ein Ergebnis, das für Canons interne Signalverarbeitung spricht. Bitte vergleichen Sie die RAW-Benotung auf keinen Fall mit den JPEG-Punkten! Denn bei JPEG gehen sechs ISO-Stufen in die Wertung ein, bei RAW bewerten wir lediglich ISO100 sowie drei unterschiedliche Signalverarbeitungen bei ISO 1600. Drei Testkandidaten vertreten das KB-Lager. Die Nikon D850 und die Sony A9 schießen in der RAW-Bestenliste weit nach oben und erhalten einen Kauftipp KB. Die Sony schafft dies trotz ihrer vergleichsweise niedrigen Auflösung. Die Canon 6D MarkII erhält den Kauftipp Preis/Leistung. Und die einzige 4/3-Kamera im Test verdient sich ihren Kauftipp als beste innerhalb ihrer Gruppe. Sieben Modelle setzen auf APS-CSensoren; an drei davon geht ein Kauftipp: Die Fujifilm X-T20 holt den Kauftipp Preis/Leistung; die Nikon D7500 und die Pentax KP erhalten den Kauftipp APS-C für ihre TopPlätze in der APS-C-Bestenliste für RAW. Schlecht ist auch keine der anderen Kameras; alle sind gut, aber manche eben besser. Der Test zeigt: Das Niveau moderner Systemkameras – mit und ohne Spiegel – ist durchweg auf erfreulich hohem Niveau.