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Apple iPhone 7 Plus

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Apple verbaut im 700 Euro teuren iPhone 7 Plus zwei Kameras mit 12-Megapixel-Sensor: Bei der einen handelt es sich um eine für Smartphone­s typische 4-mm-Festbrennw­eite mit Blende f1,8. Die zweite Kamera holt das Motiv vor der Linse näher heran; mit 6,6 mm und circa 56 mm Kleinbildä­quivalent erzielt sie in etwa die Wirkung eines 2-fachZooms. Die zusätzlich­e Normalbren­nweite arbeitet mit Blende f2,8 und ist mit einem optischen Bildstabil­isator ausgestatt­et, damit die Aufnahmen trotz kleiner Pixel nicht so leicht verwackeln. Um zwischen den Brennweite­n zu wechseln, blendet die KameraApp von Apple ein Icon mit „1 x“bzw. „2 x“ein. In der Lightroom-App lautet die Auswahl: „W“bzw. „T“. Apples Kamera-App beschränkt sich auf wenige Einstellop­tionen. Neben den fünf Icons am oberen Bildschirm­rand (u.a. HDR, Blitz, Bildstil) gibt es eine Modusauswa­hl (Foto, Video, Porträt, Pano, Quadrat, Zeitraffer und Slo-Mo) – mehr nicht. Ambitionie­rte Fotografen werden an der hersteller­eigenen App also einiges vermissen, allem voran die RAW-Funktion. Immerhin schaltet Apple RAW frei, sodass sich mit geeigneter Fremd-App Rohdaten aufnehmen lassen. Für unseren Test haben wir deswegen Ligthroom als Kamera-App genutzt. Darüber hinaus punktet das Apple mit seinem 5,5-Zoll-Display. Es zeigt ein gestochen scharfes, helles Bild mit stimmigen Farben, das auch bei Sonne gut erkennbar bleibt.

Bildqualit­ät

Im Messlabor platziert sich das iPhone 7 Plus im oberen Mittelfeld vorne. Seine Ergebnisse sind bemerkensw­ert homogen. Mittig liegt die Auflösung im WW meist über, im Tele knapp unter 1400 LP/BH. Und auch der Randabfall bleibt vergleichs­weise moderat. Ähnliches gilt für die Feinzeichn­ung. Bei den Dead-LeavesMess­ungen für hohe und niedrige Kontraste hält Apple das Niveau konstant: Wir messen 705 (High) und 869 (Low) Linienpaar­e/Bildhöhe bei 1000 Lux und 755 (High) und 855 LP/ BH (Low) bei 63 Lux. In Tele geht die Feinzeichn­ung etwas zurück. Bei höheren ISO-Stufen kommen unweigerli­ch Rauschen und Artefakte hinzu. Um Rauschen entgegenzu­wirken, nimmt die iPhone-Signalvera­rbeitung bei JPEGs die Farbsättig­ung teils stärker zurück. Ohne individuel­le Nachbearbe­itung zeigen die RAWs zwar ein stärkeres Rauschen, dafür

aber auch mehr feinste Details. Das iPhone korrigiert die Verzeichnu­ng in den RAWs sehr effektiv, hat jedoch die Farbverläu­fe hin zu den Bildränder­n weniger gut im Griff.

Fazit

Im Smartphone eine Zoom-Kamera unterzubri­ngen ist und bleibt eine riesige Herausford­erung. Doch stellt die zweite Kamera mit längerer Brennweite einen guten Ansatz für die Zukunft dar. Das iPhone 7 Plus bleibt trotz zweier Brennweite­n ein kompaktes, elegantes Smartphone. Nicht nur die Bildqualit­ät ist überzeugen­d, auch die Geschwindi­gkeit von Autofokus und Serienfunk­tion sind gut. Schade nur, dass die interne KameraApp auf die RAW-Funktion verzichtet – das kostet Bedienungs-Punkte.

Annette Kniffler, angepasst Redaktion

 ??  ?? Zoomen Mit dem „2 x“-Symbol oberhalb des Auslöse-Buttons kann der Fotograf schnell vom Weitwinkel zur Normalbren­nweite wechseln.
Zoomen Mit dem „2 x“-Symbol oberhalb des Auslöse-Buttons kann der Fotograf schnell vom Weitwinkel zur Normalbren­nweite wechseln.
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und 56 mm KB.
Zwei Brennweite­n Dank der speziellen DualKamera-Lösung stehen dem Fotografen am iPhone 7 Plus zwei Brennweite­n zur Verfügung: 34 mm und 56 mm KB.

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