BQ Aquaris X Pro
Im neuen Topmodell Aquaris X Pro für knapp 400 Euro (64 GB Version) verbindet BQ eine sehr gute Ausstattung mit einem günstigen Preis. Es liegt haptisch sehr angenehm in der Hand, fühlt sich hochwertig und robust an. Das Gehäuse ist gegen Staub und Tropfwasser geschützt – dieser Schutz entspricht aber nicht dem hochwertigen IP64-Standard. Das 5,2 Zoll große Display des X Pro mit ordentlicher Full-HD-Auflösung ist im Alltag voll in Ordnung. Auch die Leuchtkraft ist sehr gut und selbst bei schrägem Einfallswinkel ist das Display gut lesbar. Wahlweise lassen sich ein Lese-Nachtmodus oder erhöhte Helligkeit aktivieren, um auch bei Sonnenschein die Anzeige noch gut erkennen zu können. In der Kamera steckt der 2L7-Sensor von Samsung, doch fehlt dem BQ der optische Bildstabilisator. Gesteuert werden Foto- und Filmaufnahmen über die BQ-eigene Software. In der Foto-Einstellung kann man zwischen automatischer Aufnahme, manuellen Einstellungen und neun Szenen wählen. Im unteren Bereich finden sich Zugriffsbuttons für Blitz, Selbstauslöser, Gittereinblendung, HDR-Funktion und allgemeine Einstellungen. Profis werden vor allem den manuellen Modus zu schätzen wissen, in dem sämtliche Parameter wie Weißabgleich, ISO-Wert oder Belichtungszeit separat definiert werden. Ebenso besteht hier die Möglichkeit, manuell zu fokussieren. Allerdings führt auch das BQ die ISO-Werte nicht nach, wenn man die Verschlusszeit variiert. Wer die ISOZeit verändert, bekommt automatisch angepasste Zeiten – sofern er das will. Die nachträglichen Kamerafunktionen sind ebenso übersichtlich gehalten und beschränken sich auf diverse Filter, die Anpassung von Helligkeit, Farben und Sättigung sowie auf das Beschneiden und Drehen der gespeicherten Aufnahmen.
Bildqualität
Das BQ liefert überzeugende Laborergebnisse. Die Auflösung ist hoch, der Randabfall zugleich maßvoll und beträgt in allen gemessenen Beleuchtungssituationen um die 10 %. Auch die Dead-Leaves-Ergebnisse sind gut, ohne heftige Einbrüche bei schwächerem Licht. Bei wenig Licht zeigt das BQ allerdings einen deutlichen Anstieg der Artefakte. Das gilt für High-Contrast-Strukturen, aber noch mehr für Low-Contrast. Die gleiche Tendenz zeigt sich bei der Rauschmessung: Bei schwachem Licht wird das BQ-Bild grieselig, wenn man Details erhalten will und auf stärkeres Entrauschen verzichtet.
Fazit
Mit dem Aquaris X Pro bietet BQ ein günstiges und schön designtes Smartphone, das in puncto Kamera in dieser Preisklasse seinesgleichen sucht. Die 32-GB-Version wird ab 300 Euro angeboten. Die Bedienung ist komfortabel und die Menüführung schön einfach gehalten. Pluspunkte gibt es für den ausdauernden Akku. Was aber fehlt, ist ein optischer Bildstabilisator. Wünschenswert wäre auch eine verstärkte Schutzisolierung des Gehäuses, um bei Wind und Wetter auf der sicheren Seite zu bleiben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut. Sabine Schneider