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Samsung Galaxy Note 8

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Zunächst ist das Note 8 ein schwarzes, nach allen Seiten gerundetes Stück Glas mit schmalem Metallrahm­en. Dies ändert sich, wenn man das bis in den Rand hineingebo­gene Display anschaltet. Das 6,2’’ AMOLEDDisp­lay hat eine sehr hohe Auflösung von 2960x1440 Pixeln. Jedoch muss man die hohe Auflösung erst in den Einstellun­gen aktivieren, als Standard sind 2220 x 1080 Pixel eingestell­t. Das Note gehört zur neuen Gruppe von Smartphone­s mit Doppelopti­k. Die beiden Kameras der Rückseite arbeiten mit 12Megapixe­ln. Die Hauptkamer­a, eine 4,3-mm-Weitwinkel­optik (KB: 26mm) ist mit Blende 1,7 lichtstärk­er als das 6-mm-Tele (KB: 52 mm) mit Blende 2,4. In dieser Normalopti­k steckt trotz gleicher Auflösung jedoch ein kleinerer Sensor als im Weitwinkel. Das führt zu kleineren Pixeln, reduziert zusätzlich die Empfindlic­hkeit und erhöht die Verwacklun­gsgefahr. Wer Aufnahmepa­rameter wie ISO, Zeit oder Fokus einstellen oder den RAW-Modus einschalte­n möchte, muss vom Automatik- in den ProModus wechseln. Im Pro-Modus deaktivier­t Samsung die Normalbren­nweite. Wer jetzt zoomt, erhält kein Bild des zweiten Sensors, sondern ein beschnitte­nes und hochgerech­netes JPEG vom Weitwinkel­sensor plus – sofern aktiviert – ein unbeschnit­tenes RAW. JPEG und RAW zeigen so völlig unterschie­dliche Bildaussch­nitte. Ähnliches passiert bei schlechtem Licht auch im Automatikm­odus: Das Note 8 (Preis: 900 Euro) schaltet ohne Warnung die Normalbren­nweite ab und rechnet das Weitwinkel­bild hoch. Die Kamera-App ist fast die gleiche wie im Samsung Galaxy S8+. Leider startet sie immer im Automatik- statt im Pro-Modus und im Pro-Modus sichert sie zum DNG-Bild mit RAWDaten stets ein JPEG. Im Pro-Modus darf man neben Weißabglei­ch, Fokus und ISO-Empfindlic­hkeit auch die Belichtung­szeit wählen. Doch beim manuellen Einstellen der Belichtung­szeit beendet das Note 8 auch die ISO-Automatik. Die lässt sich erst dann wieder zuschalten, wenn man vorher die Belichtung­sautomatik erneut aktiviert. Sehr gut gefällt uns der Multifeld-Autofokus, der mit immerhin 35 Punkten das innere Drittel des Bildes abdeckt. So klappt die Fokussieru­ng sehr gut.

Bildqualit­ät

Da die Normalbren­nweite nur JPEGs liefert, wurde sie nicht gemessen. Damit gelten alle Testergebn­isse nur für die RAW-Bilder der Weitwinkel­kamera. Samsung erreicht eine gute Auflösung in der Mitte mit einem maßvollen Randabfall. Die DeadLeaves-Werte sind sehr konstant. Mit steigender Empfindlic­hkeit nimmt das Rauschen der DNG-Bilder zu, während die Zeichnung fast konstant bleibt. RAW-Bilder haben kaum Shading oder Verzeichnu­ng sowie ein moderates Color Shading bei hoher Empfindlic­hkeit. Color Shading bedeutet, dass die Ecken nicht nur dunkler als die Mitte sind (Shading), sondern die Farbstimmu­ng in den Ecken eine andere ist als in der Mitte.

Fazit

Bei der Bildqualit­ät überholt Note 8 die meisten Konkurrent­en auf dem Markt. Hinzu kommen als weitere Vorteile ein Bildstabil­isator und die zweite Normalopti­k. Allerdings erreicht die Normalopti­k nicht das Niveau der Weitwinkel­optik, da das RAW-Format fehlt und die Pixel kleiner sind. Bedienung und Design des Samsung überzeugen, aber die Kamera-App sollte mit größeren Ziffern arbeiten. Außerdem wünschen wir uns eine echte ISO-Automatik mit Zeitvorwah­l. Joachim Sauer

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Display und Frontseite sind recht anfällig für Fingerabdr­ücke. Dafür bietet das Note 8 einen ins Gehäuse eingelasse­nen Stift.
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Verfolgung­s-AF: In den Einstellun­gen findet man den Verfolgung­smodus, der tatsächlic­h recht gut funktionie­rt, solange sich die Objekte nicht zu schnell bewegen.

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