Kommentar
Die Qualität der aktuellen Modelle beeindruckt, aber dennoch bleiben ein paar Wünsche offen: Ganz vorne steht der Wunsch nach einer zweiten Brennweite auf dem Niveau der Hauptbrennweite. Die Telebrennweite – die meist eine Normalbrennweite ist – erhält häufig einen Sensor mit kleineren, weniger lichtempfindlichen Pixeln. Das erhöht die Verwacklungsgefahr durch längere Zeiten und kleinere Spielräume entsprechend den kleineren Pixeln. Zugleich steigt die Verwacklungsgefahr wegen der längeren Brennweite sowie der daraus resultierenden schlechteren Blende eh schon. Indiskutabel ist, dass einige Firmen bei weniger Licht von der Normal- zur Weitwinkelbrennweite wechseln, ohne den Fotografen zu informieren. Samsung macht dies beim Note 8: Der Fotograf erhält dann kein Bild des Normalobjektivs, sondern eine auf die Bildmitte beschnittene und hochgerechnete Aufnahme der Weitwinkelbrennweite. Unser zweiter Wunsch betrifft die Kamera-App: Wichtig sind gut lesbare Aufnahmeparameter zu Zeit, ISO etc. Das können große Zahlen schwarz auf weißem Grund sein, oder umgekehrt, aber keinesfalls sollten die Aufnahmeparameter im Bild stehen. Je nach Motiv werden sie dann schnell unlesbar. Alle Werte, also auch die von der Automatik bestimmten, sollten vor der Aufnahme gut lesbar eingeblendet sein. Hat man einen Wert verstellt und damit fixiert, sollte diesen eine andere Farbe kennzeichnen. Wer also in einem Innenraum den ISO-Wert manuell höher festgelegt hat, fotografiert später draußen nicht unbewusst mit dem dann falschen ISO-Wert weiter. Er wird stattdessen gewarnt, dass ISO fixiert ist. Der Finger gehört bei Korrekturen nicht auf den einzustellenden Wert, sondern auf eine Fläche neben der Skala. Schließlich haben nur wenige von uns durchsichtige Finger. Derzeit muss man viel zu oft auf die Zahlenreihe – etwa mit den Belichtungsreihen – tippen, um eine andere Zeit zu wählen.