Wasser & Eis
Fließendes Wasser zu fotografieren, stellt Sie vor eine Grundsatzentscheidung: Wählen Sie eine kurze Belichtungszeit, wird das nasse Element wie eingefroren dargestellt. Dagegen bildet eine lange Belichtungszeit das Wasser aufgrund von Bewegungsunschärfe mit einer schleierartigen Struktur ab, die vom Betrachter als Fließbewegung interpretiert wird. Um eine entsprechend lange Belichtungszeit zu erzielen, ist neben Abblenden oft ein Neutralgraufilter nötig. Im Aufmacherfoto dieser Seite wirkt der „Fließwasserschleier“besonders plakativ, weil seine grünliche Färbung die Monochromie der winterlichen Umgebung durchbricht. Der extrem weiche Farbverlauf im Wasser deutet zudem auf eine relativ lange Belichtungszeit hin – hier waren es 10 Sekunden. Die Farbabstimmung mittels Weißabgleich ist gerade bei Winterbildern wichtig, weil Farbstiche im weißen Schnee besonders auffallen. Oft auch ist der Schnee in den hellen Partien des Motivs weiß, zeigt in den Schatten dagegen einen Blaustich.
Tipp: Fotografieren Sie im RAW-Modus und produzieren Sie bei der RAW-Verarbeitung zwei Bildvarianten mit unterschiedlichem Weißabgleich, die eine mit eher kühler Darstellung (Farbtemperatur-Regler z. B. auf 5000 Kelvin), die andere deutlich wärmer abgestimmt (z.B. 7000 Kelvin). Legen Sie jetzt beide Bilder als Ebenen in Photoshop übereinander, so können Sie durch Ändern der Deckkraft bei einer Ebene die Farbabstimmung fein dosieren. Selektive Korrekturen sind möglich, wenn Sie in einer Ebene die gewünschten Partien mit dem Radiergummi freilegen.