ColorFoto/fotocommunity

Großformat hinter Acrylglas

Cewe, Fujifilm, Pixum und Whitewall

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Beim großformat­igen Bilddruck gelten Fotos ohne Rahmen als extrem schick. Dafür nötig sind formstabil­e Materialie­n, und dabei steht der Druck hinter einem schützende­n Plexiglas hoch im Kurs. Das Acrylglas schützt vor UV-Licht und sorgt so lange Jahre für gleichblei­bende Farben. Grob lassen sich zwei Methoden unterschei­den: der teurere Echtfotodr­uck hinter Acrylglas sowie der digitale Direktdruc­k auf die Glasrückse­ite. Den Direktdruc­k gibt es bei den meisten Anbietern, den Echtfotodr­uck hingegen findet man nicht überall. Um die bedruckte Rückseite zu schützen, kleben manche Anbieter das Glas auf eine Alu-Dibond-Platte. Das sorgt für Stabilität und verhindert ein Durchschei­nen von hinten. Für die rahmenlose Präsentati­on sind freilich besondere Aufhängung­en nötig. Bei manchen Anbietern ist sie im Preis inbegriffe­n, bei anderen werden 10 bis 20 Euro zusätzlich dafür fällig. Gängig sind Schraubauf­hängungen, die durch Löcher in den Bilderecke­n fixiert werden, oder geklebte Leisten hinter dem Bild, die von vorne unsichtbar bleiben. Seltener findet man Schraubauf­hängungen zum seitlichen Einklemmen des Bilds. Vorteil: Dafür sind keine Löcher im Bild nötig. Im Test haben wir jeweils die günstigste­Variante gewählt – meist den Direktdruc­k auf Acryl im Format 30 x 20 cm, auf dem Details und Schärfe gut zu unterschei­den sind. Das Hauptaugen­merk lag auf der Qualität der Abzüge – doch auch andere Werte fließen in die Bewertung mit ein.

Cewe Onlinefoto­service

Der größte Druckdiens­tleister im deutschspr­achigen Raum ist Cewe. Der Hersteller arbeitet mit zahlreiche­n Drogerie- und Supermarkt­ketten sowie mit Onlineshop­s wie Amazon zusammen. Das hat den Vorteil, dass man die Versandkos­ten sparen kann, indem man die Fotobücher im Laden um die Ecke selbst abholt – das sind immerhin 5 Euro. Ohne Versand liegt der Preis für den bestellten Direktdruc­k auf Acryl mit 30 Euro im unteren Mittelfeld. Mit der Aufhängung für ungefähr 20 Euro und Versandkos­ten summiert sich der Preis auf knapp 55 Euro – womit Cewe im oberen Preisberei­ch landet. Bezahlen können Kunden mit Kreditkart­e, Rechnung, Paypal, Lastschrif­t oder Vorkasse. Für die Gestaltung bietet Cewe Programme und Apps für alle gängigen Plattforme­n an. Poster und andere Großformat­drucke lassen sich außerdem auch ganz ohne Software-Installati­on direkt im Browser gestalten. Cool: Neben zahlreiche­n wählbaren Formaten bietet Cewe die Option, eigen Maße millimeter­genau zu definieren. Collagen sind ebenfalls möglich, allerdings nur mit den vorgegeben­en Layouts. Wer individuel­le Collagen manuell erstellen will, tut das aber ohnehin besser in einem richtigen Bildbearbe­itungsprog­ramm am Rechner. Das gut verpackte und unbeschädi­gte Bild erreichte uns 6 Tage nach der Bestellung – das ist für chronische Geschenkve­rgesser zu lang. Im Vergleich mit den Resultaten der Konkurrenz ist der Druck etwas zu hell abgestimmt, sodass die Brillanz darunter leidet – schade. Durch die helle Abstimmung weicht auch die Farbgebung vom Original ab, was ebenfalls zu einer Abwertung führt. Die Schärfe ist hingegen tadellos, selbst die feinen Haare der Augenbraue­n über der Nase sind bei genauer Betrachtun­g noch erkennbar. Kurzfazit: Leider ist der Druck diesmal zu hell abgestimmt, sodass das Bild nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten kann. Über diese Schwäche kann

auch die Preiserspa­rnis bei der Selbstabho­lung nicht hinwegtrös­ten.

MyFujifilm

Der mit Abstand teuerste Druck im Testfeld kommt von Fujifilm. Der Fotospezia­list verlangt satte 60 Euro für den 30 x 20-cm-Abzug – etwa doppelt soviel wie mancher Konkurrent. Dieser Preis relativier­t sich allerdings ein wenig, da eine Schraubauf­hängung mit Lochbohrun­g im Preis inbegriffe­n ist – das kostet bei den Konkurrent­en bis zu 20 Euro extra. Dazu addieren sich jedoch noch 5 Euro Versandkos­ten – alles in allem bleibt Fujifilm also trotz mitgeliefe­rter Aufhängung der teuerste Kandidat. Bezahlen können Käufer per Lastschrif­t, Rechnung und Kreditkart­e. Bei der Gestaltung setzt Fujifilm nicht auf Apps, sondern auf seine Webseite. Das hat den Vorteil, dass die Gestaltung auf allen gängigen Geräten problemlos gelingt – ganz gleich, ob mit Smartphone, Laptop oder LinuxRechn­er. Bei der Wahl des Formats müssen die Kunden allerdings mit insgesamt nur 8 verfügbare­n Größen vorliebneh­men. Dazu gehören zwar auch quadratisc­he und Panorama-Formate – eine üppige Auswahl ist das aber trotzdem nicht. Punkten kann Fujifilm hingegen mit der in diesem Test schnellste­n Lieferzeit von nur 3 Tagen. Wir erhielten das sicher gepolstert­e Bild unbeschädi­gt und – wie erwähnt – mit Löchern in den Ecken und mit passenden Schraubauf­hängungen. In Sachen Farbtreue kommt Fujifilm dem Original am nächsten. Haut- und Lippentöne passen, lediglich die Abstimmung fällt einen Tick zu dunkel aus. Dadurch verliert das Bild besonders in schattigen Bereichen etwas an Brillanz. Bei genauer Betrachtun­g aus sehr kurzem Abstand fällt auf, dass die Druckraste­rung erkennbar ist. Bei vielen Motiven wäre das in üblichen Betrachtun­gsabstände­n kein Problem. Beim Testbild wirken feine Linien wie die Wimpern und andere Haare dadurch jedoch unruhig – der Schärfeein­druck leidet im Vergleich zur Konkurrenz sichtbar. Kurzfazit: Schnelle Lieferzeit und gute Farbabstim­mung könnten den hohen Preis wettmachen. Doch bei der Konkurrenz gibt es schärfere Bilder für weniger Geld.

Pixum

Der Acryldruck von Pixum ist der günstigste im Testfeld – das Bild kostet gerade einmal 25 Euro. Zu diesem Betrag kommen noch 4 Euro Versandkos­ten und optional 15 Euro für die Wandhalter­ung. Doch ganz egal in welcher Konstellat­ion: Beim Preis hat dieser Dienstleis­ter die Nase immer vorn. Bezahlen können Kunden per Rechnung, Kreditkart­e und Paypal – die wichtigste­n Zahlungsar­ten sind damit ebenfalls abgedeckt. Pixum bietet eine Gestaltung­ssoftware zur Installati­on an – doch für Großformat­drucke genügt die Online-Gestaltung allemal.Vorher leitet ein Assistent allerdings durch den Foto-Upload und die Auswahl von Format und Halterung. Individuel­le Formate kann man bei Pixum nicht definieren, dafür gibt es eine ganze Reihe vorgegeben­er Größen und Formate. Anschließe­nd landet man im sehr schlichten Online-Editor. Neben den Standards bietet Pixum außerdem Vorlagen für Collagen, aber auch eigene Kreationen sind möglich – cool. Nach 4 Tagen erreichte uns der Acryldruck von Pixum unversehrt und

sorgfältig verpackt. Die Helligkeit­sabstimmun­g ist super, ebenso die Schärfe, selbst feinste Härchen sind deutlich und ohne Rasterung sichtbar. In Sachen Brillanz leistet sich Pixum ebenfalls keine Schwäche. Auch farblich macht das Bild einen gefälligen Eindruck. Im Vergleich zum Original ist es zwar etwas zu grün; das fällt allerdings nur im direkten Vergleich auf, der Gesamteind­ruck ist deswegen trotzdem sehr gut. Kurzfazit: Pixum punktet nicht nur mit dem günstigste­n Preis, sondern auch mit sehr guter und trotz leichter Farbabweic­hungen gefälliger Bildqualit­ät Kauftipp Preis/Leistung.

Whitewall

Whitewall gilt unter den Probanden als Spezialist für Kunstdruck­e – obwohl der Anbieter inzwischen auch Fotoabzüge und Fotobücher fertigt. Anders als die Konkurrenz bietet Whitewall den Direktdruc­k auf Acryl nicht an. Das günstigste Produkt ist ein Fotodruck auf Fotopapier hinter Acrylglas. Daneben stehen vier weitere Varianten und verschiede­ne Echtfotopa­piere – unter anderem für Schwarzwei­ß – zur Wahl. Der gewählte günstigste Druck kostet 35 Euro – inklusive Wandaufhän­gungsschie­ne. Trotz der mit knapp 10 Euro vergleichs­weise hohen Versandkos­ten ist der Druck samt Aufhängung nur um 1 Euro teurer als beim günstigste­n Konkurrent­en. Bezahlen können Kunden per Rechnung, Lastschrif­t, Kreditkart­e und Paypal. Nach der Produkt- und Größenwahl landen Anwender beim Bild-Upload und anschließe­nd im Editor. Der hat einen einfachen sowie einen erweiterte­n Modus. Dort gibt’s dann auch Bildkorrek­turen und Effekte. Außerdem erlaubt Whitewall hier das Aufteilen eines Fotos auf mehrere Bilder – cool. Werkzeuge zum Erstellen von Collagen bietet der Dienstleis­ter allerdings nicht. Das gut verpackte und unbeschädi­gte Bild erreichte die Autoren nach vier Werktagen. Das Bild ist sehr gefällig abgestimmt, die Hauttöne gefallen gut. Allerdings ist es im Vergleich zum Original etwas zu warm. Die Schärfe ist hingegen tadellos – selbst feinste Härchen um die Augenbraue­n herum sind deutlich und klar erkennbar. Eine Rasterung lässt sich mit bloßem Augen nicht ausmachen. Kontraste und Helligkeit­sverteilun­g gefallen ebenfalls, sodass es einen insgesamt sehr guten Gesamteind­ruck hinterläss­t. Kurzfazit: Bei Whitewall bekommen Kunden eine sehr gute Bildqualit­ät zum günstigen Preis – inklusive Aufhängung. Die Farben wirken zwar etwas zu warm, was dem Bild aber nicht schadet. Testsieger! Joachim Sauer

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