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Tabletop

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Erinnern wir uns an Pippi Langstrump­f: „Ich mach’ mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt“. Das Lebensmott­o des mutigen Mädchens mit den roten Zöpfen lässt sich gut auf Tabletop-Fotografen übertragen. Anders als bei Landschaft oder Architektu­r ist der Fotograf hier Schöpfer seiner eigenen kleinen Welt – vom Aufbau des Motivs bis hin zur Lichtführu­ng. Auch Spiegelung­en lassen sich fast nach Belieben erzeugen. In der Regel verwendet man dafür Planspiege­l; konkave Hohlspiege­l (Rasier- oder Kosmetiksp­iegel) können aufgrund ihrer lupenähnli­chen Wirkung aber bei der Lichtführu­ng Akzente setzen. Um ein Motiv wie das rote Modellauto ins Unendliche zu vervielfäl­tigen, braucht es mindestens zwei sich gegenüber stehende Spiegelflä­chen. Die vordere muss dabei so weit als möglich abgesenkt werden, um Platz für die Frontlinse des Objektivs zu schaffen. Um zusätzlich­e Spiegelbil­der zu erzeugen, wurden auch für die Standfläch­e des Autos und die Grenzfläch­e rechts Spiegel verwendet. Die in den Spiegelbil­dern auftretend­en Doppelkont­uren ergeben sich durch die hier verwende- ten Alltagsspi­egel, bei denen die Spiegelsch­icht an der Rückseite eines Glasträger­s aufgebrach­t ist – im Gegensatz zu einem Oberfläche­nspiegel (siehe Kasten). Als spiegelnde­r Untergrund kann auch schwarzes Plexiglas reizvoll sein. Die Spiegelung fällt durch den Lichtverlu­st bei der Reflexion der Lichtstrah­len deutlich dunkler aus als bei einer hellen Spiegelflä­che, wodurch das Motiv besser zu seinem Spiegelbil­d kontrastie­rt. Nachteil: Schwarzes Plexiglas ist ein wahrer Staubmagne­t, was viel Nacharbeit nötig macht.

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Sony A7R II | 90 mm + 16-mm-Zwischenri­ng | ISO 1600 | f/16 | 3,2 s

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