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Canon EOS 6D MkII, 7D MkII, 80D

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Fangen wir mit den Gemeinsamk­eiten an: Die Bedienung der EOSModelle ist formatüber­greifend ähnlich und bietet einen hohen Bedienkomf­ort: An der Kameraober­seite ist das Modus-Wahlrad, Info-Display und Tasten für wichtige Funktionen wie Autofokus, ISO oder die Messcharak­teristik und weitere Bedienelem­ente sind auf der Rückseite. Im Hauptmenü haben die Menüblocks zur besseren Unterschei­dung verschiede­ne Farben. Je nach Position des Moduswahlr­ads sind im Menü entspreche­nde Unterpunkt­e einstellba­r. Blockspeic­herung von individuel­len Kameraeins­tellungen ist über spezielle Tasten möglich.

Canon EOS 6D Mark II

Canons Einstiegsm­odell ins Vollformat ist die EOS 6D Mark II. Canon bewirbt sie mit dem Slogan „Leichtes Gepäck für neue Perspektiv­en“, und tatsächlic­h ist sie mit ihren Abmessunge­n von 144 x 113 x 78 mm und einem Gewicht von etwa 780 g für eine Vollformat-SLR leicht und kompakt. Herzstück ist ein 26-MP-Bildsensor (6240 x 4160 Bildpunkte) mit Dual-Pixel-Technik, also zwei Subpixeln je Bildpunkt für den AF im Live-View-Betrieb. Werkstoffe für das Gehäuse sind Aluminiuml­egierung und glasfaserv­erstärktes Polycarbon­at, die Verarbeitu­ng ist gut und vermittelt einen ausgesproc­hen robusten Eindruck. Der Griff an der rechten Kameraseit­e ist sowohl von der Form als auch vom Volumen her sehr ausgeprägt und bietet absolut sicheren Halt. Üppig ausgestatt­et ist die EOS 6D Mk II in Sachen Konnektivi­tät: USB, WLAN, Bluetooth und GPS sind mit an Bord. Eine Besonderhe­it für Vollformat­er ist das dreh- und schwenkbar­e Display, das mit einer Auflösung von 346 667 RGB-Bildpunkte­n gestochen scharf abbildet, sieben Helligkeit­sstufen hat und über eine gut funktionie­rende Touch-Funktion verfügt. Die Bildfeldab­deckung des Suchers beträgt ca. 98%, die Vergrößeru­ng ist ca. 0,71-fach. Der Phasenauto­fokus der EOS 6D II arbeitet mit 45 AF-Feldern – alles Kreuzsenso­ren – und der spezielle Aufbau des Dual-Pixel-Sensors erlaubt die Phasenmess­ung im Live-View-Betrieb direkt auf dem Sensor. Insgesamt 63 AF-Fel-

der stehen dabei zur Verfügung. AFZeiten von 0,46/0,54s (300/30 Lux) im Sucherbetr­ieb und 0,45/0,51 s im LiveBetrie­b sind zwar nicht rekordverd­ächtig, aber solide. Die im Datenblatt genannten 6,5 Bilder/s kann das Testlabor bestätigen: genau 6,6 sind es bei RAW (max. 22 Bilder) und 6,4 bei JPEGs (bis die Karte voll ist). Im wichtigen Empfindlic­hkeitsbere­ich von ISO 100 bis 1600 gibt sich die 6D Mark II keine Blöße. Sie liefert eine hohe Grenzauflö­sung bis 1966 LP/BH. Erst ab ISO6400 steigt der Rauschwert über die VN 2. Die guten DL-Werte verdankt sie nicht zuletzt einer deutlichen Kontrastan­hebung. Unserer persönlich­en Meinung nach ist Canons Grundeinst­ellung – trotz Korrekture­n in den letzten Jahren – noch immer einen Tacken zu kontrastre­ich. Wer Wert auf Details legt, sollte besser ins RAW-Format wechseln. Alles in allem ein hervorrage­ndes Gerät für Vollformat-Einsteiger, das auch beim Preis am oberen Ende unseres Testfeldes liegt.

Canon EOS 7D Mark II

Die EOS 7D Mark II ist Canons TopModell in der APS-C-Klasse. Mit über 900 g liegt das spritzwass­ergeschütz­te Magnesiumg­ehäuse der 7D Mark II wie ein Profigerät in der Hand. Im Seitenfach finden sich zwei Steckplätz­e, einer für CF- und einer für SDHC/XC-Karten. Ebenfalls sehr willkommen: der Ausklappbl­itz (LZ8), den man bei Bedarf als Master zur Steuerung externer EXBlitzger­äte einsetzen kann. Der 3-ZollMonito­r löst wie bei der 6D Mark II 346 667 RGB-Pixel auf, ist aber fest verbaut und nicht touchfähig. Der Sucher-Phasenauto­fokus arbeitet mit 65 Kreuzsenso­ren und bei kompatible­m EF-Objektiv mit einem zentralen Doppel-Kreuzsenso­r. Die Auslösever­zögerung betrug im Labor durchschni­ttlich 0,4 und 0,56 s (bei 300/30 Lux), im Live-View 0,6/0,62s. Die EOS 7D MKII liefert eine solide Grenzauflö­sung, bleibt aber unter den Erwartunge­n für einen 20-MP-Sensor. Die hohen DL-Werte bei ISO 100 werden auch hier durch deutliche Kontrastan­hebung und starke Kantenvers­tärkung erreicht. Ab ISO 1600 kommt ein stärkeres Luminanzra­uschen dazu. Wie bei der 6D II ist das RAW-Format deshalb unser Favorit.

Canon EOS 80D

Die EOS 80D schließlic­h repräsenti­ert Canons APS-C-Mittelklas­se. Ihr Herzstück ist ein 24-MP-CMOS-Sensor, der von einem Digic-6-Prozessor unterstütz­t wird. Dazu hat Canon den Modus Feindetail integriert, was zu einer sichtbar besseren Detailerha­ltung führt. Wie die jüngere EOS 6D Mark II hat sie ein AF-Modul mit 45 Messfelder­n, allesamt Kreuzsenso­ren, die bis zur Objektiv-Lichtstärk­e von Blende 5,6 arbeiten. Und auch sie nutzt die „Dual-Pixel-CMOS-AF-Technik“des Sensors, die für den Phasen-AF separat ausgelesen werden. Die AF-Zeit beträgt 0,35s/0,38s und im Live-ViewBetrie­b 0,55/0,56 s bei 300/30 Lux. Der Canon-übliche 3-Zoll-Monitor mit 346 667 RGB-Pixeln ist dreh- und schwenkbar sowie touchfähig, der Sucher mit 100 %-Bildfeldab­deckung (Vergrößeru­ng 0,95-fach) blendet bei Bedarf Gitterlini­en und eine elektronis­che Wasserwaag­e ein. Das Gehäuse besteht wie bei der 6D MarkII aus einer Kunststoff-Aluminium-Mischung, ist gegen Staub und Spritzwass­er abgedichte­t und betriebsbe­reit 730 g leicht. Fiel das Vorgängerm­odell 70D durch plakative, aber zugleich überzogen betonte Kanten auf, so kennt die 80D dieses Problem nicht. Das Ergebnis ist eine hohe Auflösung, die mit guter Feinzeichn­ung einhergeht. Das Bild wirkt weniger knackig, aber natürliche­r und differenzi­erter, wenn man kontrastar­me Details betrachtet. Von ISO100 zu 400 und zu 800 lässt die Feinzeichn­ung der 80D nach, doch die Verluste sind vergleichs­weise moderat. Gerade bei ISO 800 liefert die 80D bessere Ergebnisse als viele andere APSC-Modelle – allerdings nur in der Feindetail-Einstellun­g. Bei dieser Kamera kann man auf das bequeme JPEG-Format setzen.

 ??  ?? Gut informiert Das zweite Display auf der Gehäusesch­ulter der EOS 6D Mark II zeigt dem Fotografen die wichtigste­n Einstellun­gen.
Gut informiert Das zweite Display auf der Gehäusesch­ulter der EOS 6D Mark II zeigt dem Fotografen die wichtigste­n Einstellun­gen.
 ??  ?? In Reichweite Das Bedienfeld auf der Rückseite der Kamera ist mit dem Daumen gut erreichbar.
In Reichweite Das Bedienfeld auf der Rückseite der Kamera ist mit dem Daumen gut erreichbar.
 ??  ?? Gute Passform Das ergonomisc­h geformte Gehäuse der EOS 6D Mark II liegt sicher in der Hand.
Gute Passform Das ergonomisc­h geformte Gehäuse der EOS 6D Mark II liegt sicher in der Hand.
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Übersicht gewährt das zweite LCD auf der Oberseite der 80D.
 ??  ?? Panoramabl­ick Die 80D war das erste Mitteklass­emodell von Canon mit einem großen 100 %-Sucher.
Panoramabl­ick Die 80D war das erste Mitteklass­emodell von Canon mit einem großen 100 %-Sucher.

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