Volles Programm
Wer sein Bildprogramm lieber einmal zahlen und unbegrenzt nutzen will, greift statt zu Lighroom zu Alternativen wie Photoshop Elements, Luminar 2018, Affinity Photo oder Capture One – oder ON1 Photo RAW 2018.1: Das 107 Euro teure Programm packt Bildverwaltung, Korrekturen und Montagen in eine sehr handliche Oberfläche. Während Luminar und Affinity Bildkataloge erst angekündigt haben, präsentiert ON1 sie schon jetzt, überträgt Korrekturen und Stichwörter auf ganze Bildreihen. Im Test lief der Bildaufbau sehr flott, später aber ruckelte ON1 beim Blättern durch große Ordner. Dabei orientiert sich das Programm deutlich an Lightroom: Videos erklären LightroomNutzern den Wechsel, viele Tastaturbefehle kennen Lightroom-Anwender seit Jahren. ON1 lässt sich auch aus Lightroom und Photoshop heraus aufrufen. Die Bildverwaltung wirkt im Vergleich zu Lightroom schlicht, aber ausreichend. Bei den Korrekturen bietet ON1 eher mehr und liefert gute Ergebnisse – speziell bei Fuji-RAW-Dateien. ON1 beherrscht auch Ebenentechnik, Panorama- und HDRMontagen und korrigiert Abbildungsfehler mit Objektivprofilen. Über Google, Dropbox oder OneDrive sichtet, bewertet und verschlagwortet eine ON1-App die Fotos von zu Hause auch auf Apple-Mobilgeräten; im Test lief das aber nicht rund. Kurz nach unserem Test kündigte der Hersteller die Version ON1 2018.5 mit neuen Funktionen an, unter anderem Bildstile wie „Kräftig“, „Landschaft“oder „Portrait“für RAWDateien (wie bei Lightroom Classic 7.3) und Look-up tables (LUTs) für aufgepeppte Farben; dabei importiert ON1 die üblichen Standard-LUTs aus dem Internet (Photoshop kann das, Lightroom nicht). Erweiterungen und Tempogewinn verspricht der Hersteller auch bei Entzerren, Pinsel und Export. Besitzer aller bisherigen 2018er-Versionen erhalten das Update gratis. Fazit: ON1 ist eine gute Alternative zu Lightroom und zeigt Stärken vor allem bei der Bildbearbeitung. Die Bildverwaltung reicht aus, ist aber nicht so vielseitig wie die Konkurrenz und muss teils noch entruckelt werden. ON1 läuft auf Windows- und Mac-Rechnern. Derzeit erhalten Sie das Programm nur auf Englisch und mit US-Preisen – zumindest deutsche Videos sollen jedoch kommen. Auf der Internetseite des Herstellers kostet eine Lizenz regulär 120 US-Dollar (etwa 107 Euro). Sonderangebote gibt es manchmal schon für 80 Dollar (etwa 72 Euro), und 30 Tage kann man gratis testen. Praktisch: Mit einer Lizenz läuft ON1 auf bis zu fünf Rechnern. www.on1.com