Farbakzente
Farbe spielt bei den meisten Fotomotiven eine Rolle – es sei denn, Sie fotografieren ausschließlich in Schwarzweiß. Auf dieser Doppelseite geht es jedoch um Motive, bei denen der Objektfarbe eine Schlüsselrolle zukommt. Dabei ist es zweitrangig, ob im Motiv eine einzelne Farbe dominiert oder ob mehrere Farben im Spiel sind. Solche Motive lassen sich in der Regel mit direktem Auflicht oder diffusem Licht besonders gut fotografieren, weil harte Licht-Schatten-Kontraste die Farben eher verfälschen würden. Nicht weniger wichtig ist die Farbe des Aufnahme- lichts: Jeder Studiofotograf weiß, dass sich ein weißer Hintergrund durch farbige Beleuchtung fast beliebig einfärben lässt. In der Malerei waren es vor allem die Impressionisten, die das erkannten: Sie machten das Licht und die atmosphärischen Bedingungen zum Thema ihrer Malerei und zeigten, wie Licht Motive verändert. Bei Ihrer Digitalkamera können Sie den Einfluss des Aufnahmelichts auf das Motiv durch den Weißabgleich steuern. Damit lassen sich einheitliche Farbstiche im Bild reduzieren oder beseitigen. Gleichzeitig ist ein präziser Weißab- gleich aber auch wichtig, um Objektfarben möglichst naturgetreu wiederzugeben. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein wollen, arbeiten Sie bei solchen Motiven mit dem RAW-Modus Ihrer Kamera. Dann können Sie den Weißabgleich bei der RAW-Verarbeitung exakt anpassen. Beispiel Photoshop/Lightroom: Mit dem Regler „Farbtemperatur“steuern Sie die Farbbalance auf der Blau-Gelb-Achse („kalt-warm“), mit dem Regler „Farbton“auf der GrünMagenta-Achse. Als Ausgangspunkt können Sie Voreinstellungen (Presets) oder WB-Automatik verwenden.