Fujifilm X-H1
Der Body der X-H1 besteht aus besonders hochwertigem Magnesiummaterial und ist damit noch robuster als der Body der Schwestermodelle. Nebenwirkungen sind ein höheres Gewicht (673 statt 507 g) und ein größeres Gehäuse: Die X-H1 ist 7mm breiter, 5mm höher und 37mm tiefer als die X-T2. Der integrierte Bildstabilisator arbeitet nach dem „5-Achsen“prinzip und überzeugte im Test vollends. Die effektive Vergrößerung des Oled-suchers beträgt 0,75-fach, die Auflösung 1 230 000 RGBPixel. Dank der extrem kurzen Reaktionszeit und einer hohen Bildwiederholrate lassen sich auch Bewegungen im Sucherbild flüssig darstellen. Die Bilddiagonale des Tft-monitors beträgt drei Zoll, die Auflösung 346 666 Rgbbildpunkte; der Monitor ist beweglich und touchfähig. Ihm steht ein monochromes Status-display zur Seite. Das Af-system nutzt 325 Kontrast- , von denen 169 Pha
sind. Für die Auslöseverzögerung inklusive Af-zeit ermittelte das Labor 0,36/0,40 s bei 300/30 Lux.
Bildqualität RAW / JPEG
Fujifilm und Lightroom führen immer noch eine „Problemehe“. Bei höheren Iso-werten rechnet Lightroom unschöne Artefakte ins Bild, die in JPEGS nicht zu sehen sind. Das trifft auch auf die X-E3 zu. Hier muss man bei der nachträglichen Bearbeitung mehr Sorgfalt walten lassen oder gar zu anderen Produkten greifen. Grundsätzlich steigt die Auflösung im Rawmodus gegenüber einem JPEG um ca. 200 bis 300LP/BH, abhängig von der Iso-empfindlichkeit. Die Dead-leaves-werte erreichen zum Teil niedrigere Werte als bei Jpeg-aufnahmen. Bei hohen Kontrasten und ISO200 liegt das JPEG vorne, bei niedrigen Kontrasten und ISO1600 gewinnt RAW. Das sieht man auch in den Bildern, wo RAWS eben in Bereichen mit viel niedrigkontrastiger Struktur, wie etwa Gras in unserem Chart, mehr Zeichnung herausholen. Ursache hierfür ist die Signalver- arbeitung. Bei JPEGS greift die Kamera stärker ein – die Dead-leaves-kurven steigen über den Wert 1,0 und bleiben lange darüber. Bei den RAWS liegen die Kurven näher beisammen, verlaufen flacher und steigen kaum über die 1,0-Grenze. Es wird einfach weniger nachgeholfen. In den Schattenbereichen reduziert sich die für JPEG typische Kantenaufsteilung deutlich, im Lichterbereich moderat. Bei ISO 200 ist die Zunahme von Rauschen nur bei starker Vergrößerung erkennbar, bei ISO 1600, wo VN von 1,6 (JPEG) auf 2,6 springt (LR3), aber nicht zu übersehen. Dezentes Entrauschen ist der goldene Weg bei der X-H1 – wenn man zu viel entrauscht und schärft, kommen zumindest bei Lightroom verstärkt Artefakte ins Spiel. Insgesamt profitiert man bei RAW durch bessere Detailzeichnung, muss aber gleichzeitg mit mehr Rauschen rechnen.
Fazit
Mit ihrem äußerst robusten Magnesiumgehäuse eignet sich die X-H1 auch für professionelle Einsätze. Eine noch bessere Bildqualität als bei der X-T2 darf man aufgrund der unveränderten Sensortechnik nicht erwarten, eine höhere Trefferquote dank des im Gehäuse integrierten, sehr effektiven Bildstabilisators aber schon. Mit RAW erhält der Fotograf bei höheren Isoempfindlichkeiten Bilder mit einer natürlicheren Abstimmung und besserer Zeichnung. Zu starkes Entrauschen mit gleichzeitiger Nachschärfung ist zumindest bei Lightroom wegen steigender Artefakte nicht zu empfehlen.