APS-C versus KB-Format: 7 Systemkameras im Vergleichstest
Sieben Systemkameras im Vergleich: Wer in ein Kamerasystem einsteigt, hat die Wahl: Spiegelreflex oder Spiegellose? Welcher Hersteller,
welches Modell und welches Sensorformat? Wir lassen vier Modelle mit APS-C-Sensor gegen drei Vollformatkameras antreten – mit zum Teil überraschenden Ergebnissen.
Das Bildsensorformat APS-C gilt als Goldene Mitte zwischen dem Kleinbild-/Vollformat (36 x 24 mm) und Micro-Four-Thirds (17,3 x 13 mm). Eindeutig festgelegt ist die Größe eines APS-C-Sensors nicht: Bei Fujifilm und Sony sind es 23,5 x 15,6 mm, bei Nikon 23,5 x 15,7 mm, während Canon einen etwas kleineren CMOS mit 22,4 x 15 mm verwendet. Die kleinbildäquivalente Brennweite eines 50-mm-Objektivs beträgt bei Canon 80mm (Crop-Faktor 1,6), bei den anderen 75mm (CropFaktor 1,5). Dieser Unterschied ist in der Praxis vernachlässigbar, für die Kaufentscheidung zählen andere Faktoren. Für diesen Test ausgewählt wurden APS-C- und Vollformatmodelle mit einer Nennauflösung zwischen 20 und 26 Megapixeln.
APS-C-Modelle
Vier Kameras mit Bildsensor im APS-CFormat treten zum Leistungsvergleich an: Canon EOS 7D Mark II, Fujifilm X-H1, Nikon D500 und Sony Alpha 6500. Preislich auf Augenhöhe begegnen sich Nikon und Fujifilm (1800 Euro), während die Canon etwa 1400 Euro, die Sony etwa 1300 Euro kostet. Canon und Nikon schicken Spiegelreflexkameras ins Rennen, Fujifilm und Sony setzen komplett auf spiegellose Systemkameras. Die Sensorauflösung geben Fujifilm und Sony mit 24 Megapixeln an, Canon und Nikon mit 20.
Gehäuse und Ausstattung
Die beiden SLR-Kameras, Canon EOS 7D Mark II und Nikon D500, wirken auf den ersten Blick wie zwei Seiten einer Medaille, dennoch gibt es Unterschiede im Detail. Beispielsweise hat die Nikon einen Schwenkmonitor. Der fehlt bei der Canon, die dafür mit einem Ausklappblitz punktet. Zwei Steckplätze für Speichermedien bieten beide, davon einer für SD-Karten (SDHC/SDXC). Der zweite Slot ist bei Nikon für moderne XQDMedien eingerichtet, die Tempovorteile bei Serienbildern und 4K-Videos versprechen. Bei Canon kann man neben SD- auch CF-Karten verwenden, was weniger zeitgemäß wirkt. Im Gegensatz zur Konkurrenz hat die Canon weder WLAN noch Bluetooth für Remote-Betrieb und Bildtransfer an Bord. Die aus Magnesium und Kohlefaser gefertigte D500 zeigt eine enge Verwandschaft zur D750, ist jedoch geringfügig größer. Die 7D Mk II ist im Vergleich zur Vollformatschwester 6D Mk II nicht nur größer, sonder auch gut 100 g schwerer: 900 Gramm meldet die Küchenwaage. Die alte Gleichung – je größer der Sensor, desto größer das Gehäuse und umgekehrt – gilt offenbar nicht mehr.
Die Spiegellosen von Fujifilm und Sony unterscheiden sich sehr. Die Sony A6500 erscheint zunächst wie eine Edelkompakte. Das mit 460 g sehr leichte Magnesiumgehäuse zeigt sich aber tadellos verarbeitet und bietet einiges, was man von einer Topkamera erwartet. Ein Ausklappblitz ist ebenso im Gehäuse eingebaut wie eine 5-Achsen-Bildstabilisierung. Mit einem Kompaktzoom wie dem Zeiss Vario-Tessar 4/16-70 mm ZA OSS ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild. Schwere Teleobjektive am A6500-Gehäuse lassen dagegen einen Akkuhandgriff vermissen, den es auch als Zubehör nicht gibt. Wohl deshalb, weil der Schacht für die SD-Karte an der Unterseite neben dem Akku sitzt. Die Bedientasten an der Rückseite rechts vom Display drängen sich auf engem Raum, was die Gefahr von Fehlbedienungen erhöht. Die Fujifilm X-H1 ist der extreme Gegenpol: Für eine spiegellose Systemkamera wirkt sie riesig. Ihr Gewicht bleibt mit 673 g moderat, eine D500 wiegt knapp 200 g mehr. Als Erste von Fujifilm besitzt die X-H1 einen im Gehäuse eingebauten 5-Achsen-Bildstabilisator (IBIS), der die Trefferquote beim Freihandfotografieren erhöht. Im Gegensatz zur A6500 bietet die Fujifilm einen praktischen Joystick zumVerschieben des AF-Messpunkts. Ein weiterer Vorteil ihrer Größe: Unterhalb des Zeigefingers, der den Auslöser bedient, passen die restlichen drei Finger problemlos auf den Griff. Ein kleiner Aufsteckblitz (EFX8) ist bei der X-H1 im Lieferumfang. Als Zubehör erhältlich ist der Batteriehandgriff VPB-XH1. Er ergänzt den Kameraakku NP-W126S um zwei weitere Stromspeicher dieses Typs.
Sucher und Monitor
Die Pentaprismensucher der Canon und Nikon bilden 100 Prozent des Motivs ab und bieten eine effektive Vergrößerung von 0,63-fach (7D Mk II) bzw. 0,67-fach (D500). Dieser Größenunterschied ist im direktenVergleich – Kamera A am linken, Kamera B am rechten Auge – sichtbar, fällt in der Praxis aber kaum ins Gewicht. Beim Blick durch den elektronischen Sucher der X-H1, mit einer effektiven Vergrößerung von 0,75-fach, ist der Unterschied aber deutlich. Der OLED-Sucher der Fujifilm bie-
tet eine Auflösung von 1 230 000 Pixeln, eine kurze Reaktionszeit von 5 ms und eine Bildwiederholrate von 100 B/s. Damit lassen sich Bewegungen im Sucherbild selbst dann flüssig darstellen, wenn die Umgebungshelligkeit gering ist. Der OLED-Sucher der A6500 ist auch nicht schlecht (7 86 432 RGB-Pixel, 0,7-fach). Den besten TFT-Monitor hat die D500: 3,2 Zoll, 786 333 RGB-Bildpunkte, verstellbar und berührungsempfindlich. Fujifilm und Sony bieten 3-Zoll-Monitore mit 346 666 bzw. 480 000 RGB-Bildpunkten, ebenfalls mit Touch-Funktionalität. Letztere fehlt beim Canon-Monitor, der als einziger nicht verstellbar ist. Ein zusätzliches Statusdisplay an der Oberseite bietet neben den SLR-Modellen auch die Fujifilm X-H1. Das LC-Display informiert in großen Lettern über die wichtigsten Aufnahmeeinstellungen, ist beleuchtbar und lässt sich – ein Novum – sogar konfigurieren.
Autofokus und Belichtung
Zu den herausragenden Merkmalen der D500 gehört das vom Profimodell D5 übernommene Phasen-AF-Modul MultiCAM 20K, das zum Fokussieren einen eigenen Prozessor mobilisiert. Mit 153 AF-Punkten, darunter 99 Kreuzsensoren, ist das System exzellent ausgestattet. Und weil es für den Bildsensor einer Vollformatkamera entwickelt wurde, wird bei der D500 ein doppelt so großer Anteil des Sucherfelds von den AF-Sensoren abgedeckt. Die Empfindlichkeit des Messsystems reicht laut Hersteller von -4 bis +20 EV. Mit einer Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit von 0,22/0,23 s bei 300/30 Lux gehört die D500 zu den derzeit schnellsten Kameras am Markt. Der Kontrast-AF im Live-View fokussiert dagegen gewohnt langsam mit etwa einer Sekunde Verzögerung. Die Canon 7D MkII arbeitet mit 65 Phasen-AF-Feldern, allesamt Kreuzsensoren. Im Live-View kommt der Dual-PixelCMOS-AF zum Einsatz, der für AF-Phasenerkennung und Bildaufzeichnung gleichermaßen zuständig ist, was akzeptable Verzögerungszeiten um 0,6 s mit sich bringt. Leider ist die 7D Mk II im Sucherbetrieb nicht die schnellste (0,40/0,56 s bei 300/30 Lux). Die spiegellosen Systemkameras von Fujifilm und Sony verwenden einen Hybrid-AF am Sensor zur automatischen Fokussie- rung: Die A6500 mobilisiert 425 Felder für den Phasen-AF und 169 Felder für den Kontrast-AF. Bei der X-H1 stehen 325 Kontrast-AF-Felder auf dem Bildsensor bereit, von denen 169 Phasen-AF-tauglich sind. Zum Scharfstellen braucht die Fujifilm 0,36/0,40 s bei 300/30 Lux. Für den kontinuierlichen Autofokus (AF-C) stellt sie fünf Presets zur Wahl, ein sechstes Set kann der Anwender frei programmieren.
Vergleichbare Einstellmöglichkeiten bietet die Canon, nicht aber die Sony, die laut Labormessung am schnellsten fokussiert: 0,29/0,30 s bei 300/30 Lux. Diese Werte sind auch objektivabhängig. Der mechanischeVerschluss der X-H1 (30 bis 8000 s) arbeitet nicht nur ungewöhnlich leise, sondern auch mit sehr geringen Vibrationen. Wer diese weiter reduzieren will, verwendet den elektronischen ersten Verschlussvorhang oder die vollelektronische Variante, die lautloses Auslösen bis 1/32 000 s und eine Serienbildrate von knapp 14 B/s erlaubt. Die Sony schafft 11 B/s, bei Canon und Nikon sind es rund 10 B/s.Videos in 4k-Auflösung mit 30 B/s bekommt man von Fujifilm, Nikon und Sony; die Canon begnügt sich mit Full-HD und 60 B/s.
Bildqualität
Die höchste Grenzauflösung in diesem Vergleich erreicht die Fujifilm X-H1 mit ihrem X-Trans-Sensor ohne Tiefpass- filterung: Rund 2100 LP/BH bei ISO 200/400 ist ein Spitzenwert für einen APSC-Sensor, erkauft allerdings durch beherztes Nachschärfen mit ausgeprägten Ober- und Unterschwingern in den Kantenprofilen. Die Grenzauflösung bleibt bis ISO 6400 auf einem hohen Niveau um 1900 LP/BH, obwohl die Nachschärfung dann gering ist. Mit hohen Dead-Leaves-Werten über bzw. um 1000 LP/BH bis ISO 1600 und moderatem Rauschen (VN 1,8 bei ISO 3200) ist die Fujifilm führend bei der Bildqualität innerhalb ihrer Sensorklasse. Die Sony A6500 schafft weniger an Grenzauflösung, aber immer noch Werte um 1800 LP/BH bei ISO 3200. Sie schärft weniger nach als die Fujifilm, Unterschwinger sind ausgeprägter als Überschwinger. Bei ISO 3200 ist der Punktvorteil der Fujifilm am größten, weil die Kamera weniger rauscht und feiner auflöst. Erste Texturverluste im JPEG zeigen beide Kameras ab ISO 800, was den Wechsel zum RAW-Format nahelegt. Die Nikon muss sich gegenüber der Sony nur bei niedrigen ISO-Zahlen bis 800 geschlagen geben. Ab ISO 1600 holt sie auf und punktet bei ISO 3200 durch weniger Rauschen (VN 1,8 gegenüber 2,2). Schlusslicht bei der Bildqualität – wenngleich auf hohem Niveau – ist die Canon EOS 7D Mk II. Neben der geringeren Auflösung – rund 500 LP/BH weniger als bei der X-H1 (ISO 100/200) – fällt das höhere Rauschen (VN 2,0 gegenüber 1,6) bereits ab ISO 1600 ins Gewicht.
Vollformatkameras
Drei Modelle mit Vollformatsensor von Canon, Nikon und Sony stellen sich diesem Vergleichstest. Alle begnügen sich mit einer moderaten Nennauflösung – 24 Megapixel bei Nikon und Sony, 26 Megapixel bei Canon. Die Sony A7 III ist die Jüngste im Testfeld, was den relativ hohen Gehäusepreis um 2300 Euro erklärt. Zum Vergleich: DieVorgängerin A7 II wird immer noch verkauft, ist mit rund 1200 Euro relativ preiswert. Ganz so günstig bekommt man eine Nikon D750 (1650 Euro) noch nicht. Die Kamera kam vor gut zweieinhalb Jahren auf den Markt, gehört aber längst nicht zum alten Eisen. Die Canon EOS 6D ist in der Mark-IIVersion seit einem knappen Jahr erhältlich und kostet derzeit 1750 Euro.
Gehäuse und Ausstattung
Technisch teilt sich das Testfeld in zwei Welten: Spiegelreflexkameras von Canon und Nikon, eine spiegellose Systemkamera von Sony. Die Sony A7 III hat das kompakteste und mit 650 g leichteste Gehäuse; die Canon wiegt 782 g, die Nikon 840g. Einen im Gehäuse eingebauten 5-Achsen-Bildstabilisator bietet
nur Sony. Bei allen drei Modellen besteht das Gehäuse aus Magnesium mit Anbauteilen aus Kunststoff und ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Auch sind alle bestens verarbeitet. Obwohl die Canon etwas kleiner ist als die Nikon, fühlt sie sich durch den fülligeren Handgriff größer an. Bei der Nikon ist der Handgriff schmaler und weiter nach vorne gezogen. Das hat den Vorteil, dass die Fingerspitzen nicht so leicht am Gehäuse anstoßen. Die Bauhöhe ist bei der Sony am geringsten, deshalb passt der kleine Finger der rechten Hand nur knapp auf den Griff. Wen es stört: Ein Batteriehandgriff (VG-C3EM) ist optional erhältlich. Sony und Nikon haben zwei Steckplätze für SD-Karten (SDHC/ SDXC) an Bord, bei der Canon muss einer reichen. Einen Ausklappblitz bietet nur die Nikon; der kleine Springteufel leistet beim Aufhellblitzen gute Dienste. Außerdem kann er externe Systemblitzgeräte drahtlos auslösen und steuern. Zur Kommunikation mit dem Smartphone haben alle drei Kameras WLAN, bei Canon und Sony unterstützt durch Bluetooth, das einen energiesparenden Bildtransfer ermöglicht.
Sucher und Monitor
Canon und Nikon setzen auf Pentaprismensucher in SLR-Bauweise, während die Sony A7 III einen elektronischen Sucher mit permanentem Live-View ins Feld führt. Der OLEDSucher beglückt den Anwender zum einen durch die Simulation von Belichtung und Weißabgleich. Zum anderen kann man das gerade aufgenommene Bild gleich im Sucher kontrollieren, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen. Ein weiterer Vorteil ist das präzise manuelle Scharfstellen mittels Sucherlupe und Fokus-Peaking. Die Kehrseite ist ein erhöhter Stromverbrauch, von Sony abgefedert durch einen starken Akku (FP-FZ100) mit 2280 mAh. Die Mitbewerber aus der SLR-Fraktion brauchen dennoch weniger Strom, was nach unserer Erfahrung mehr Bilder ermöglicht. Im Gegensatz zu Canon/Nikon hat Sony keine Ladeschale im Lieferumfang, sondern nur ein USB-Ladegerät zum Nachladen des Akkus in der Kamera. Das kostet Zeit, ein Schnellladegerät von Sony (BC-QZ1) 90 Euro zusätzlich. Wer beim Sucher in erster Linie auf die Größe schaut, ist mit der A7 III am besten bedient: Ihr OLED-Sucher bietet eine effektive Vergrößerung von 0,78-fach (Canon/Nikon 0,71/0,70-fach). Dass der Sucher der 6D Mk II nur 98 statt 100 Prozent des Motivs im Sucher zeigt, ist kein Drama, aber ein Schönheitsfehler. Den größten TFT-Monitor (3,2 Zoll) hat die Nikon. Die anderen bauen einen
3-Zoll-Monitor ein, der dafür aber berührungsempfindlich ist. Bei Sony beschränkt sich die Touch-Funktionalität im Wesentlichen auf Touch-AF ohne Auslösung oder das Aktivieren der MF-Lupe per „Doppelklick“mit der Fingerspitze. Canon und Fujifilm erlauben auch Touch-AF mit Auslösung oder das Zoomen ins Bild durch Ziehen mit zwei Fingern. Bei der X-H1 können Sie mittels Wischbewegungen am Monitor die Anzeige verändern; dann wird z.B. ein RGB-Histogramm oder künstlicher Horizont eingeblendet. Bei allen drei Kameras lässt sich der Monitor aus dem Gehäuse klappen, der Canon-Monitor auch neben das Gehäuse schwenken und von vorne betrachten (Selfie-Modus).
Autofokus und Belichtung
Die SLR-Kameras von Canon und Nikon haben zwei AF-Systeme an Bord: ein separates Phasen-AF-Modul für den Sucherbetrieb und einen Sensor-AF für Live-View am Monitor. Der Phasen-AF der Nikon D750 mobilisiert 51 Messfelder, von denen 15 Kreuzsensoren sind. Bei der Canon sind es 45 AF-Felder, allesamt Kreuzsensoren. Der Doppelkreuzsensor in der Mitte soll selbst bei Mondlicht (- 3 LW) noch präzise fokussieren. Für die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit ermittelte das Messlabor eher bescheidene Werte von 0,30/0,57 s (D750) und 0,46/0,54 s (6D Mk II) bei 300/30 Lux. Im Live-View mit nach oben geklapptem Umlenkspiegel gerät die Nikon mit ihrem Kontrast-AF klar ins Hintertreffen; beiVerzögerungszeiten von einer Sekunde ist der Autofokus nur noch für statische Motive gut. Die Canon arbeitet mit einem Dual-Pixel-CMOS-AF, der AFPhasenerkennung und Bildaufzeichnung in einem Aufwasch erledigt. Damit schrumpft die AF-Zeit im Live-View auf Werte um 0,5 s. Die Sony A7 III arbeitet permanent im Live-View-Modus, egal, ob man durch den OLED-Sucher oder auf den Monitor schaut. Mit 0,33/0,35 s bei 300/30 Lux ist sie die schnellste in diesem Vergleich. Zudem stellt ihr Sensor-Hybrid-AF die meisten Messpunkte bereit: 693 Phasen- und 425 KontrastAF-Felder. Alle drei Modelle bieten neben Messfeldautomatik und Einzelpunktmessung auch die Messfeldgruppierung – Nikon mit 5 Punkten, Canon mit 9 oder 15. Bei Sony sind es 16 Punkte, die eine Gruppe bilden – eine kleinere Gruppe als Option wäre wünschenswert.
Der mechanische Verschluss reicht bei Canon und Nikon von 1/4000 bis 30 s, die Sony schafft auch 1/8000 s. Die A7 III bietet zusätzlich die Möglichkeit, den ersten wie auch den zweiten Verschlussvorhang elektronisch zu bilden. Die erste Option eignet sich als Standardeinstellung, die zweite sollte man nur dann verwenden, wenn lautlose Auslösung gefragt ist. Der Verschlusszeitenbereich bleibt generell bei 30 s bis 1/8000 s. Beim Serienbildtempo hat die Sony die Nase vorn – mit 10 Bildern (JPEGs) pro Sekunde (172 in Serie). Bei Nikon sind es 5,7 B/s (41 in Serie), bei Canon 6,4 B/s (bis Karte voll). In 4K-Auflösung filmen mit 30 B/s kann nur die Sony, die anderen begnügen sich mit Full-HD-Qualität, immerhin mit 60 B/s.
Bildqualität
Alle drei Vollformatkameras liefern eine hervorragende Bildqualität, jedoch mit unterschiedlichen Gewichtungen. Bei der maximalen Grenzauflösung bleibt die D750 um rund 100 LP/BH (ISO 100) hinter ihren Mitbewerbern zurück; der Rückgang um ca. 200 LP/BH bis ISO 6400 bleibt allerdings im Rahmen. Die Sony kann mit ihrem BSI-Sensor vor allem bei ISO 100 kräftig punkten, vor allem wegen der sehr hohen DeadLeaves-Werte, besonders bei niedrigkontrastigen Strukturen. Der Kontrast wird erkennbar, aber in vertretbarem Umfang angehoben. Die Canon agiert in dem Punkt deutlich zurückhaltender, die Nikon liegt irgendwo dazwischen. Die Nachschärfung fällt bei der Sony, vor allem im Untershoot-Bereich, ziemlich kräftig aus. Gleichzeitig sorgt die kamerainterne Bildverarbeitung zum JPEG bei der A7 III für sehr geringes Rauschen, vor allem im Vergleich zur Nikon (VN 1,1 gegenüber VN 1,8 bei ISO 3200). Dabei bleiben Texturen bis ISO 1600 erstaunlich gut erhalten, mit Abstrichen auch bis ISO 3200. Tipp: Bei der Canon sollte man für maximalen Texturerhalt den Bildstil „Feindetail“wählen, wenn JPEGs aus der Kamera das Ziel sind. Unterm Strich liefert die Sony A7 III die beste Bildqualität auf allen ISO-Stufen. Die Qualitätsunterschiede zwischen JPEG und RAW sind ähnlich gering wie bei der Fujifilm X-H1. Mit dem Wechsel zum RAW-Format lassen sich aber Schärfe und Kontrast noch besser dosieren.