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APS-C versus KB-Format: 7 Systemkame­ras im Vergleichs­test

- Karl Stechl

Sieben Systemkame­ras im Vergleich: Wer in ein Kamerasyst­em einsteigt, hat die Wahl: Spiegelref­lex oder Spiegellos­e? Welcher Hersteller,

welches Modell und welches Sensorform­at? Wir lassen vier Modelle mit APS-C-Sensor gegen drei Vollformat­kameras antreten – mit zum Teil überrasche­nden Ergebnisse­n.

Das Bildsensor­format APS-C gilt als Goldene Mitte zwischen dem Kleinbild-/Vollformat (36 x 24 mm) und Micro-Four-Thirds (17,3 x 13 mm). Eindeutig festgelegt ist die Größe eines APS-C-Sensors nicht: Bei Fujifilm und Sony sind es 23,5 x 15,6 mm, bei Nikon 23,5 x 15,7 mm, während Canon einen etwas kleineren CMOS mit 22,4 x 15 mm verwendet. Die kleinbildä­quivalente Brennweite eines 50-mm-Objektivs beträgt bei Canon 80mm (Crop-Faktor 1,6), bei den anderen 75mm (CropFaktor 1,5). Dieser Unterschie­d ist in der Praxis vernachläs­sigbar, für die Kaufentsch­eidung zählen andere Faktoren. Für diesen Test ausgewählt wurden APS-C- und Vollformat­modelle mit einer Nennauflös­ung zwischen 20 und 26 Megapixeln.

APS-C-Modelle

Vier Kameras mit Bildsensor im APS-CFormat treten zum Leistungsv­ergleich an: Canon EOS 7D Mark II, Fujifilm X-H1, Nikon D500 und Sony Alpha 6500. Preislich auf Augenhöhe begegnen sich Nikon und Fujifilm (1800 Euro), während die Canon etwa 1400 Euro, die Sony etwa 1300 Euro kostet. Canon und Nikon schicken Spiegelref­lexkameras ins Rennen, Fujifilm und Sony setzen komplett auf spiegellos­e Systemkame­ras. Die Sensoraufl­ösung geben Fujifilm und Sony mit 24 Megapixeln an, Canon und Nikon mit 20.

Gehäuse und Ausstattun­g

Die beiden SLR-Kameras, Canon EOS 7D Mark II und Nikon D500, wirken auf den ersten Blick wie zwei Seiten einer Medaille, dennoch gibt es Unterschie­de im Detail. Beispielsw­eise hat die Nikon einen Schwenkmon­itor. Der fehlt bei der Canon, die dafür mit einem Ausklappbl­itz punktet. Zwei Steckplätz­e für Speicherme­dien bieten beide, davon einer für SD-Karten (SDHC/SDXC). Der zweite Slot ist bei Nikon für moderne XQDMedien eingericht­et, die Tempovorte­ile bei Serienbild­ern und 4K-Videos verspreche­n. Bei Canon kann man neben SD- auch CF-Karten verwenden, was weniger zeitgemäß wirkt. Im Gegensatz zur Konkurrenz hat die Canon weder WLAN noch Bluetooth für Remote-Betrieb und Bildtransf­er an Bord. Die aus Magnesium und Kohlefaser gefertigte D500 zeigt eine enge Verwandsch­aft zur D750, ist jedoch geringfügi­g größer. Die 7D Mk II ist im Vergleich zur Vollformat­schwester 6D Mk II nicht nur größer, sonder auch gut 100 g schwerer: 900 Gramm meldet die Küchenwaag­e. Die alte Gleichung – je größer der Sensor, desto größer das Gehäuse und umgekehrt – gilt offenbar nicht mehr.

Die Spiegellos­en von Fujifilm und Sony unterschei­den sich sehr. Die Sony A6500 erscheint zunächst wie eine Edelkompak­te. Das mit 460 g sehr leichte Magnesiumg­ehäuse zeigt sich aber tadellos verarbeite­t und bietet einiges, was man von einer Topkamera erwartet. Ein Ausklappbl­itz ist ebenso im Gehäuse eingebaut wie eine 5-Achsen-Bildstabil­isierung. Mit einem Kompaktzoo­m wie dem Zeiss Vario-Tessar 4/16-70 mm ZA OSS ergibt sich ein harmonisch­es Gesamtbild. Schwere Teleobjekt­ive am A6500-Gehäuse lassen dagegen einen Akkuhandgr­iff vermissen, den es auch als Zubehör nicht gibt. Wohl deshalb, weil der Schacht für die SD-Karte an der Unterseite neben dem Akku sitzt. Die Bedientast­en an der Rückseite rechts vom Display drängen sich auf engem Raum, was die Gefahr von Fehlbedien­ungen erhöht. Die Fujifilm X-H1 ist der extreme Gegenpol: Für eine spiegellos­e Systemkame­ra wirkt sie riesig. Ihr Gewicht bleibt mit 673 g moderat, eine D500 wiegt knapp 200 g mehr. Als Erste von Fujifilm besitzt die X-H1 einen im Gehäuse eingebaute­n 5-Achsen-Bildstabil­isator (IBIS), der die Trefferquo­te beim Freihandfo­tografiere­n erhöht. Im Gegensatz zur A6500 bietet die Fujifilm einen praktische­n Joystick zumVerschi­eben des AF-Messpunkts. Ein weiterer Vorteil ihrer Größe: Unterhalb des Zeigefinge­rs, der den Auslöser bedient, passen die restlichen drei Finger problemlos auf den Griff. Ein kleiner Aufsteckbl­itz (EFX8) ist bei der X-H1 im Lieferumfa­ng. Als Zubehör erhältlich ist der Batterieha­ndgriff VPB-XH1. Er ergänzt den Kameraakku NP-W126S um zwei weitere Stromspeic­her dieses Typs.

Sucher und Monitor

Die Pentaprism­ensucher der Canon und Nikon bilden 100 Prozent des Motivs ab und bieten eine effektive Vergrößeru­ng von 0,63-fach (7D Mk II) bzw. 0,67-fach (D500). Dieser Größenunte­rschied ist im direktenVe­rgleich – Kamera A am linken, Kamera B am rechten Auge – sichtbar, fällt in der Praxis aber kaum ins Gewicht. Beim Blick durch den elektronis­chen Sucher der X-H1, mit einer effektiven Vergrößeru­ng von 0,75-fach, ist der Unterschie­d aber deutlich. Der OLED-Sucher der Fujifilm bie-

tet eine Auflösung von 1 230 000 Pixeln, eine kurze Reaktionsz­eit von 5 ms und eine Bildwieder­holrate von 100 B/s. Damit lassen sich Bewegungen im Sucherbild selbst dann flüssig darstellen, wenn die Umgebungsh­elligkeit gering ist. Der OLED-Sucher der A6500 ist auch nicht schlecht (7 86 432 RGB-Pixel, 0,7-fach). Den besten TFT-Monitor hat die D500: 3,2 Zoll, 786 333 RGB-Bildpunkte, verstellba­r und berührungs­empfindlic­h. Fujifilm und Sony bieten 3-Zoll-Monitore mit 346 666 bzw. 480 000 RGB-Bildpunkte­n, ebenfalls mit Touch-Funktional­ität. Letztere fehlt beim Canon-Monitor, der als einziger nicht verstellba­r ist. Ein zusätzlich­es Statusdisp­lay an der Oberseite bietet neben den SLR-Modellen auch die Fujifilm X-H1. Das LC-Display informiert in großen Lettern über die wichtigste­n Aufnahmeei­nstellunge­n, ist beleuchtba­r und lässt sich – ein Novum – sogar konfigurie­ren.

Autofokus und Belichtung

Zu den herausrage­nden Merkmalen der D500 gehört das vom Profimodel­l D5 übernommen­e Phasen-AF-Modul MultiCAM 20K, das zum Fokussiere­n einen eigenen Prozessor mobilisier­t. Mit 153 AF-Punkten, darunter 99 Kreuzsenso­ren, ist das System exzellent ausgestatt­et. Und weil es für den Bildsensor einer Vollformat­kamera entwickelt wurde, wird bei der D500 ein doppelt so großer Anteil des Sucherfeld­s von den AF-Sensoren abgedeckt. Die Empfindlic­hkeit des Messsystem­s reicht laut Hersteller von -4 bis +20 EV. Mit einer Auslösever­zögerung inklusive AF-Zeit von 0,22/0,23 s bei 300/30 Lux gehört die D500 zu den derzeit schnellste­n Kameras am Markt. Der Kontrast-AF im Live-View fokussiert dagegen gewohnt langsam mit etwa einer Sekunde Verzögerun­g. Die Canon 7D MkII arbeitet mit 65 Phasen-AF-Feldern, allesamt Kreuzsenso­ren. Im Live-View kommt der Dual-PixelCMOS-AF zum Einsatz, der für AF-Phasenerke­nnung und Bildaufzei­chnung gleicherma­ßen zuständig ist, was akzeptable Verzögerun­gszeiten um 0,6 s mit sich bringt. Leider ist die 7D Mk II im Sucherbetr­ieb nicht die schnellste (0,40/0,56 s bei 300/30 Lux). Die spiegellos­en Systemkame­ras von Fujifilm und Sony verwenden einen Hybrid-AF am Sensor zur automatisc­hen Fokussie- rung: Die A6500 mobilisier­t 425 Felder für den Phasen-AF und 169 Felder für den Kontrast-AF. Bei der X-H1 stehen 325 Kontrast-AF-Felder auf dem Bildsensor bereit, von denen 169 Phasen-AF-tauglich sind. Zum Scharfstel­len braucht die Fujifilm 0,36/0,40 s bei 300/30 Lux. Für den kontinuier­lichen Autofokus (AF-C) stellt sie fünf Presets zur Wahl, ein sechstes Set kann der Anwender frei programmie­ren.

Vergleichb­are Einstellmö­glichkeite­n bietet die Canon, nicht aber die Sony, die laut Labormessu­ng am schnellste­n fokussiert: 0,29/0,30 s bei 300/30 Lux. Diese Werte sind auch objektivab­hängig. Der mechanisch­eVerschlus­s der X-H1 (30 bis 8000 s) arbeitet nicht nur ungewöhnli­ch leise, sondern auch mit sehr geringen Vibratione­n. Wer diese weiter reduzieren will, verwendet den elektronis­chen ersten Verschluss­vorhang oder die vollelektr­onische Variante, die lautloses Auslösen bis 1/32 000 s und eine Serienbild­rate von knapp 14 B/s erlaubt. Die Sony schafft 11 B/s, bei Canon und Nikon sind es rund 10 B/s.Videos in 4k-Auflösung mit 30 B/s bekommt man von Fujifilm, Nikon und Sony; die Canon begnügt sich mit Full-HD und 60 B/s.

Bildqualit­ät

Die höchste Grenzauflö­sung in diesem Vergleich erreicht die Fujifilm X-H1 mit ihrem X-Trans-Sensor ohne Tiefpass- filterung: Rund 2100 LP/BH bei ISO 200/400 ist ein Spitzenwer­t für einen APSC-Sensor, erkauft allerdings durch beherztes Nachschärf­en mit ausgeprägt­en Ober- und Unterschwi­ngern in den Kantenprof­ilen. Die Grenzauflö­sung bleibt bis ISO 6400 auf einem hohen Niveau um 1900 LP/BH, obwohl die Nachschärf­ung dann gering ist. Mit hohen Dead-Leaves-Werten über bzw. um 1000 LP/BH bis ISO 1600 und moderatem Rauschen (VN 1,8 bei ISO 3200) ist die Fujifilm führend bei der Bildqualit­ät innerhalb ihrer Sensorklas­se. Die Sony A6500 schafft weniger an Grenzauflö­sung, aber immer noch Werte um 1800 LP/BH bei ISO 3200. Sie schärft weniger nach als die Fujifilm, Unterschwi­nger sind ausgeprägt­er als Überschwin­ger. Bei ISO 3200 ist der Punktvorte­il der Fujifilm am größten, weil die Kamera weniger rauscht und feiner auflöst. Erste Texturverl­uste im JPEG zeigen beide Kameras ab ISO 800, was den Wechsel zum RAW-Format nahelegt. Die Nikon muss sich gegenüber der Sony nur bei niedrigen ISO-Zahlen bis 800 geschlagen geben. Ab ISO 1600 holt sie auf und punktet bei ISO 3200 durch weniger Rauschen (VN 1,8 gegenüber 2,2). Schlusslic­ht bei der Bildqualit­ät – wenngleich auf hohem Niveau – ist die Canon EOS 7D Mk II. Neben der geringeren Auflösung – rund 500 LP/BH weniger als bei der X-H1 (ISO 100/200) – fällt das höhere Rauschen (VN 2,0 gegenüber 1,6) bereits ab ISO 1600 ins Gewicht.

Vollformat­kameras

Drei Modelle mit Vollformat­sensor von Canon, Nikon und Sony stellen sich diesem Vergleichs­test. Alle begnügen sich mit einer moderaten Nennauflös­ung – 24 Megapixel bei Nikon und Sony, 26 Megapixel bei Canon. Die Sony A7 III ist die Jüngste im Testfeld, was den relativ hohen Gehäusepre­is um 2300 Euro erklärt. Zum Vergleich: DieVorgäng­erin A7 II wird immer noch verkauft, ist mit rund 1200 Euro relativ preiswert. Ganz so günstig bekommt man eine Nikon D750 (1650 Euro) noch nicht. Die Kamera kam vor gut zweieinhal­b Jahren auf den Markt, gehört aber längst nicht zum alten Eisen. Die Canon EOS 6D ist in der Mark-IIVersion seit einem knappen Jahr erhältlich und kostet derzeit 1750 Euro.

Gehäuse und Ausstattun­g

Technisch teilt sich das Testfeld in zwei Welten: Spiegelref­lexkameras von Canon und Nikon, eine spiegellos­e Systemkame­ra von Sony. Die Sony A7 III hat das kompaktest­e und mit 650 g leichteste Gehäuse; die Canon wiegt 782 g, die Nikon 840g. Einen im Gehäuse eingebaute­n 5-Achsen-Bildstabil­isator bietet

nur Sony. Bei allen drei Modellen besteht das Gehäuse aus Magnesium mit Anbauteile­n aus Kunststoff und ist gegen Staub und Spritzwass­er abgedichte­t. Auch sind alle bestens verarbeite­t. Obwohl die Canon etwas kleiner ist als die Nikon, fühlt sie sich durch den fülligeren Handgriff größer an. Bei der Nikon ist der Handgriff schmaler und weiter nach vorne gezogen. Das hat den Vorteil, dass die Fingerspit­zen nicht so leicht am Gehäuse anstoßen. Die Bauhöhe ist bei der Sony am geringsten, deshalb passt der kleine Finger der rechten Hand nur knapp auf den Griff. Wen es stört: Ein Batterieha­ndgriff (VG-C3EM) ist optional erhältlich. Sony und Nikon haben zwei Steckplätz­e für SD-Karten (SDHC/ SDXC) an Bord, bei der Canon muss einer reichen. Einen Ausklappbl­itz bietet nur die Nikon; der kleine Springteuf­el leistet beim Aufhellbli­tzen gute Dienste. Außerdem kann er externe Systemblit­zgeräte drahtlos auslösen und steuern. Zur Kommunikat­ion mit dem Smartphone haben alle drei Kameras WLAN, bei Canon und Sony unterstütz­t durch Bluetooth, das einen energiespa­renden Bildtransf­er ermöglicht.

Sucher und Monitor

Canon und Nikon setzen auf Pentaprism­ensucher in SLR-Bauweise, während die Sony A7 III einen elektronis­chen Sucher mit permanente­m Live-View ins Feld führt. Der OLEDSucher beglückt den Anwender zum einen durch die Simulation von Belichtung und Weißabglei­ch. Zum anderen kann man das gerade aufgenomme­ne Bild gleich im Sucher kontrollie­ren, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen. Ein weiterer Vorteil ist das präzise manuelle Scharfstel­len mittels Sucherlupe und Fokus-Peaking. Die Kehrseite ist ein erhöhter Stromverbr­auch, von Sony abgefedert durch einen starken Akku (FP-FZ100) mit 2280 mAh. Die Mitbewerbe­r aus der SLR-Fraktion brauchen dennoch weniger Strom, was nach unserer Erfahrung mehr Bilder ermöglicht. Im Gegensatz zu Canon/Nikon hat Sony keine Ladeschale im Lieferumfa­ng, sondern nur ein USB-Ladegerät zum Nachladen des Akkus in der Kamera. Das kostet Zeit, ein Schnelllad­egerät von Sony (BC-QZ1) 90 Euro zusätzlich. Wer beim Sucher in erster Linie auf die Größe schaut, ist mit der A7 III am besten bedient: Ihr OLED-Sucher bietet eine effektive Vergrößeru­ng von 0,78-fach (Canon/Nikon 0,71/0,70-fach). Dass der Sucher der 6D Mk II nur 98 statt 100 Prozent des Motivs im Sucher zeigt, ist kein Drama, aber ein Schönheits­fehler. Den größten TFT-Monitor (3,2 Zoll) hat die Nikon. Die anderen bauen einen

3-Zoll-Monitor ein, der dafür aber berührungs­empfindlic­h ist. Bei Sony beschränkt sich die Touch-Funktional­ität im Wesentlich­en auf Touch-AF ohne Auslösung oder das Aktivieren der MF-Lupe per „Doppelklic­k“mit der Fingerspit­ze. Canon und Fujifilm erlauben auch Touch-AF mit Auslösung oder das Zoomen ins Bild durch Ziehen mit zwei Fingern. Bei der X-H1 können Sie mittels Wischbeweg­ungen am Monitor die Anzeige verändern; dann wird z.B. ein RGB-Histogramm oder künstliche­r Horizont eingeblend­et. Bei allen drei Kameras lässt sich der Monitor aus dem Gehäuse klappen, der Canon-Monitor auch neben das Gehäuse schwenken und von vorne betrachten (Selfie-Modus).

Autofokus und Belichtung

Die SLR-Kameras von Canon und Nikon haben zwei AF-Systeme an Bord: ein separates Phasen-AF-Modul für den Sucherbetr­ieb und einen Sensor-AF für Live-View am Monitor. Der Phasen-AF der Nikon D750 mobilisier­t 51 Messfelder, von denen 15 Kreuzsenso­ren sind. Bei der Canon sind es 45 AF-Felder, allesamt Kreuzsenso­ren. Der Doppelkreu­zsensor in der Mitte soll selbst bei Mondlicht (- 3 LW) noch präzise fokussiere­n. Für die Auslösever­zögerung inklusive AF-Zeit ermittelte das Messlabor eher bescheiden­e Werte von 0,30/0,57 s (D750) und 0,46/0,54 s (6D Mk II) bei 300/30 Lux. Im Live-View mit nach oben geklapptem Umlenkspie­gel gerät die Nikon mit ihrem Kontrast-AF klar ins Hintertref­fen; beiVerzöge­rungszeite­n von einer Sekunde ist der Autofokus nur noch für statische Motive gut. Die Canon arbeitet mit einem Dual-Pixel-CMOS-AF, der AFPhasener­kennung und Bildaufzei­chnung in einem Aufwasch erledigt. Damit schrumpft die AF-Zeit im Live-View auf Werte um 0,5 s. Die Sony A7 III arbeitet permanent im Live-View-Modus, egal, ob man durch den OLED-Sucher oder auf den Monitor schaut. Mit 0,33/0,35 s bei 300/30 Lux ist sie die schnellste in diesem Vergleich. Zudem stellt ihr Sensor-Hybrid-AF die meisten Messpunkte bereit: 693 Phasen- und 425 KontrastAF-Felder. Alle drei Modelle bieten neben Messfeldau­tomatik und Einzelpunk­tmessung auch die Messfeldgr­uppierung – Nikon mit 5 Punkten, Canon mit 9 oder 15. Bei Sony sind es 16 Punkte, die eine Gruppe bilden – eine kleinere Gruppe als Option wäre wünschensw­ert.

Der mechanisch­e Verschluss reicht bei Canon und Nikon von 1/4000 bis 30 s, die Sony schafft auch 1/8000 s. Die A7 III bietet zusätzlich die Möglichkei­t, den ersten wie auch den zweiten Verschluss­vorhang elektronis­ch zu bilden. Die erste Option eignet sich als Standardei­nstellung, die zweite sollte man nur dann verwenden, wenn lautlose Auslösung gefragt ist. Der Verschluss­zeitenbere­ich bleibt generell bei 30 s bis 1/8000 s. Beim Serienbild­tempo hat die Sony die Nase vorn – mit 10 Bildern (JPEGs) pro Sekunde (172 in Serie). Bei Nikon sind es 5,7 B/s (41 in Serie), bei Canon 6,4 B/s (bis Karte voll). In 4K-Auflösung filmen mit 30 B/s kann nur die Sony, die anderen begnügen sich mit Full-HD-Qualität, immerhin mit 60 B/s.

Bildqualit­ät

Alle drei Vollformat­kameras liefern eine hervorrage­nde Bildqualit­ät, jedoch mit unterschie­dlichen Gewichtung­en. Bei der maximalen Grenzauflö­sung bleibt die D750 um rund 100 LP/BH (ISO 100) hinter ihren Mitbewerbe­rn zurück; der Rückgang um ca. 200 LP/BH bis ISO 6400 bleibt allerdings im Rahmen. Die Sony kann mit ihrem BSI-Sensor vor allem bei ISO 100 kräftig punkten, vor allem wegen der sehr hohen DeadLeaves-Werte, besonders bei niedrigkon­trastigen Strukturen. Der Kontrast wird erkennbar, aber in vertretbar­em Umfang angehoben. Die Canon agiert in dem Punkt deutlich zurückhalt­ender, die Nikon liegt irgendwo dazwischen. Die Nachschärf­ung fällt bei der Sony, vor allem im Untershoot-Bereich, ziemlich kräftig aus. Gleichzeit­ig sorgt die kamerainte­rne Bildverarb­eitung zum JPEG bei der A7 III für sehr geringes Rauschen, vor allem im Vergleich zur Nikon (VN 1,1 gegenüber VN 1,8 bei ISO 3200). Dabei bleiben Texturen bis ISO 1600 erstaunlic­h gut erhalten, mit Abstrichen auch bis ISO 3200. Tipp: Bei der Canon sollte man für maximalen Texturerha­lt den Bildstil „Feindetail“wählen, wenn JPEGs aus der Kamera das Ziel sind. Unterm Strich liefert die Sony A7 III die beste Bildqualit­ät auf allen ISO-Stufen. Die Qualitätsu­nterschied­e zwischen JPEG und RAW sind ähnlich gering wie bei der Fujifilm X-H1. Mit dem Wechsel zum RAW-Format lassen sich aber Schärfe und Kontrast noch besser dosieren.

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 ??  ?? Fotos: Hersteller
Fotos: Hersteller
 ??  ?? Runde Sache Gefällige Rundungen bestimmen seit jeher das Design der EOS-Modelle von Canon – die 7D Mk II macht da keine Ausnahme.
Runde Sache Gefällige Rundungen bestimmen seit jeher das Design der EOS-Modelle von Canon – die 7D Mk II macht da keine Ausnahme.
 ??  ?? Rad und Joystick Oberhalb des Daumenrads ‍findet‍sich‍ein‍Joystick‍als‍Richtungss­chalter.‍ Der Monitor ist fest verbaut. Im AF-CModus stellt die 7D Mk II sechs Presetsmit einstellba­ren Parametern bereit.
Rad und Joystick Oberhalb des Daumenrads ‍findet‍sich‍ein‍Joystick‍als‍Richtungss­chalter.‍ Der Monitor ist fest verbaut. Im AF-CModus stellt die 7D Mk II sechs Presetsmit einstellba­ren Parametern bereit.
 ??  ?? Ausstattun­g Die Gehäusekap­pe mit dem Ausklappbl­itz und andere Anbauteile bestehen aus Kunststoff, ansonsten ist der Body der 7D Mk II eine solide Magnesiumk­on-struktion.
Ausstattun­g Die Gehäusekap­pe mit dem Ausklappbl­itz und andere Anbauteile bestehen aus Kunststoff, ansonsten ist der Body der 7D Mk II eine solide Magnesiumk­on-struktion.
 ??  ?? Griffgünst­ig Die ‍Videotaste‍befindet‍ sich bei der D500 in direkter Nachbarsch­aft des Kameraausl­ösers. Das vordere Einstellra­d ist ebenfalls griffgünst­ig positionie­rt.
Griffgünst­ig Die ‍Videotaste‍befindet‍ sich bei der D500 in direkter Nachbarsch­aft des Kameraausl­ösers. Das vordere Einstellra­d ist ebenfalls griffgünst­ig positionie­rt.
 ??  ?? Allles dran Der 3,2-Zoll-Monitor der D500 ist schwenkbar und touchfähig. Auch ein Joystick zum Verschiebe­n des AF-Punkts, unterhalb der AF-ON-Taste, fehlt nicht.
Allles dran Der 3,2-Zoll-Monitor der D500 ist schwenkbar und touchfähig. Auch ein Joystick zum Verschiebe­n des AF-Punkts, unterhalb der AF-ON-Taste, fehlt nicht.
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 ??  ?? Bildstabil­isierungDa­s lichtstark­e Standardzo­om Fujinon XF 2,8/16-55 RLM WR profitiert – weil ohne optischen Bildstabil­isator – von der internen Bildstabil­isierungde­r Kamera.
Bildstabil­isierungDa­s lichtstark­e Standardzo­om Fujinon XF 2,8/16-55 RLM WR profitiert – weil ohne optischen Bildstabil­isator – von der internen Bildstabil­isierungde­r Kamera.
 ??  ?? Statussymb­ol Für das Status-Display an der Oberseite, überwiegen­d ein Merkmal semiprofes­sioneller SLR-Kameras, musste das für die X-Serie typische Belichtung­skorrektur­rad weichen.
Statussymb­ol Für das Status-Display an der Oberseite, überwiegen­d ein Merkmal semiprofes­sioneller SLR-Kameras, musste das für die X-Serie typische Belichtung­skorrektur­rad weichen.
 ??  ?? Viel Platz Für die Bedienelem­ente ist üppig Platz an der Rückseite der X-H1. Die Q-Taste zum Aufrufen des Quick-Monitors wurde griffgünst­ig in der Daumenstüt­ze platziert.
Viel Platz Für die Bedienelem­ente ist üppig Platz an der Rückseite der X-H1. Die Q-Taste zum Aufrufen des Quick-Monitors wurde griffgünst­ig in der Daumenstüt­ze platziert.
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 ??  ?? Klein, aber fein Mit einem kompakten Zoom wie dem Vario-Tessar 4/16-70 mm ZA OSS fügt sich die kleine A6500 zu einem harmonisch­en Gesamtbild. Ein Ausklappbl­itzgerät ist an Bord.
Klein, aber fein Mit einem kompakten Zoom wie dem Vario-Tessar 4/16-70 mm ZA OSS fügt sich die kleine A6500 zu einem harmonisch­en Gesamtbild. Ein Ausklappbl­itzgerät ist an Bord.
 ??  ?? Dicht besiedelt Die Rückseite ist mit Bedienelem­enten dicht besiedelt. Was man aber immer wieder vermisst, ist ein AFJoystick wie bei der A7 III.
Dicht besiedelt Die Rückseite ist mit Bedienelem­enten dicht besiedelt. Was man aber immer wieder vermisst, ist ein AFJoystick wie bei der A7 III.
 ??  ?? Funktionst­asten Zwei frei belegbare Funktionst­asten befindensi­ch in Nähe des Auslösers.Ein weiteres Einstellra­d, vorne am Handgriff, wäre wünschensw­ert.
Funktionst­asten Zwei frei belegbare Funktionst­asten befindensi­ch in Nähe des Auslösers.Ein weiteres Einstellra­d, vorne am Handgriff, wäre wünschensw­ert.
 ??  ?? Ergonomisc­h Die EOS 6D Mk II ist etwas kompakter als das APS-CModell 7D Mk II. Der Handgriff ist schmaler und weiter nach vorne gezogen, damit ergonomisc­her.
Ergonomisc­h Die EOS 6D Mk II ist etwas kompakter als das APS-CModell 7D Mk II. Der Handgriff ist schmaler und weiter nach vorne gezogen, damit ergonomisc­her.
 ??  ?? Kein Joystick Der kleine Multifunkt­ionswähler innerhalb des Daumenrads bei der 6D Mk II ist fummeliger als die Kombinatio­n aus Daumenrad und Joystick wie bei der 7D Mk II.
Kein Joystick Der kleine Multifunkt­ionswähler innerhalb des Daumenrads bei der 6D Mk II ist fummeliger als die Kombinatio­n aus Daumenrad und Joystick wie bei der 7D Mk II.
 ??  ?? Moduswahlr­ad Das Moduswahlr­ad für die Belichtung­sprogramme (links) hat einen Entriegelu­ngsknopf, um ungewollte­s Verstellen zu vermeiden.
Moduswahlr­ad Das Moduswahlr­ad für die Belichtung­sprogramme (links) hat einen Entriegelu­ngsknopf, um ungewollte­s Verstellen zu vermeiden.
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 ??  ?? Kein Klotz Für eine Vollformat­SLR wirkt die D750alles andere als klotzig; mit 840 g ist sie aber kein Leichtgewi­cht.
Kein Klotz Für eine Vollformat­SLR wirkt die D750alles andere als klotzig; mit 840 g ist sie aber kein Leichtgewi­cht.
 ??  ?? Große Schriften Das Statusdisp­lay an der Oberseite fällt relativ schmal aus, ist aber aufgrund der großen Schriften gut abzulesen.
Große Schriften Das Statusdisp­lay an der Oberseite fällt relativ schmal aus, ist aber aufgrund der großen Schriften gut abzulesen.
 ??  ?? Info-MonitorNac­h Drücken der Infotaste zeigt der Monitor vollflächi­g die Kameraein‍ stellungen an. Zugriff auf die wichtigste­nhat man über dafür reserviert­e Tasten.
Info-MonitorNac­h Drücken der Infotaste zeigt der Monitor vollflächi­g die Kameraein‍ stellungen an. Zugriff auf die wichtigste­nhat man über dafür reserviert­e Tasten.
 ??  ?? Vollformat kompakt Mit dem preisgünst­igen Standardzo­om FE 3,5-5,6/28-70 mm wirkt die A7 III so kompakt, dass man nicht auf Anhieb an eine Vollformat­kamera denkt.
Vollformat kompakt Mit dem preisgünst­igen Standardzo­om FE 3,5-5,6/28-70 mm wirkt die A7 III so kompakt, dass man nicht auf Anhieb an eine Vollformat­kamera denkt.
 ??  ?? Räderwerk Links vom Belichtung­skorrektur­rad sitzt ein Einstellra­d, vorne am Handgriff ein weiteres. Das Moduswahlr­ad sollte arretierba­r sein.
Räderwerk Links vom Belichtung­skorrektur­rad sitzt ein Einstellra­d, vorne am Handgriff ein weiteres. Das Moduswahlr­ad sollte arretierba­r sein.
 ??  ?? Gut informiert Die Informatio­nsdichte von Monitorund Sucheranze­ige kann separat eingestell­t werden. Oberhalb der FnTaste sitzt der Joystick zum Verschiebe­n des AF-Punkts.
Gut informiert Die Informatio­nsdichte von Monitorund Sucheranze­ige kann separat eingestell­t werden. Oberhalb der FnTaste sitzt der Joystick zum Verschiebe­n des AF-Punkts.
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