Praxis
In unserem ersten kurzen Praxistest konnten beide Z-Modelle überzeugen: Wer mit einer Nikon D850 oder D750 arbeitet, kann problemlos auf eine Z umsteigen. Die Bedienung ist sehr ähnlich aufgebaut, sodass man sich schnell zurechtfindet. Zur komfortablen Bedienung trägt auch das praktische Statusdisplay auf der Oberseite der Z-Modelle bei. Ebenfalls punkten kann der deutlich ausgeformte Handgriff, der einen guten Halt bietet. Auch beim Sucher hat Nikon ganze Arbeit geleistet: Die gewählte – nun digitale – Lösung liefert ein helles, großes und ruhiges Bild. Natürlich arbeitet ein optischer Sucher noch ruhiger, aber er liefert eben auch keine Informationen über die Einstellungen von Schärfe, Weißabgleich und Belichtung. Der neue Sucher ragt zudem nach hinten weit über die Kamera heraus, was die Nase auf angehehmer Distanz zum Display hält. Mit etwas mehr Skepsis haben wir den Autofokus betrachtet. Zwar geht Nikon mit einem ganzen System und nicht bloß mit einer Kamera an den Start, dennoch werden viele Nikon-Fotografen ihre alten Nikkore auch an den neuen Kameras nutzen wollen. Dabei erwarten sie zu Recht eine gute AF-Leistung. Die neuen Z-Modelle müssen mit klassischen Nikkoren perfekt zusammenarbeiten. Hier entscheidet sich, ob die Z-Serie ein Erfolg wird. Und genau hier konnte sich Nikon ebenfalls beweisen: Nicht nur mit der neuen Optik, sondern auch mit einer klassischen SLR-Optik stellten die Z-Modelle bei unseren Versuchen schnell und präzise scharf. Der Sprung vom Nahbereich auf eine große Entfernung und zurück klappte sehr gut. Gesichter und schwach strukturierte Oberflächen waren kein Problem. Natürlich ersetzt all das keinen Test: Wir haben noch keine Bewegungen verfolgt und auch noch keine Bilder begutachtet. Aber was soll bei der Bildqualität schiefgehen? Uns kam es auf drei Kriterien an: Bedienung, elektronischer Sucher und Autofokus in Kombination mit klassischen SLR-Nikkoren. Und bei allen drei Punkten war unser erster Eindruck sehr positiv.