Wasserfarben
An Sommertagen lädt das Wasser zum Baden ein, im Herbst weniger. Dennoch verlangt die Bildkomposition oft nach einem Standort im Flussbett oder Uferwasser. Also, was soll’s: Schuhe und Strümpfe aus, rein ins kalte Nass! Dabei ist der Untergrund oft glitschig – das gilt auch für den Fall, dass Sie Gummistiefel dabeihaben. Tipp: Mit ausgezogenen und gespreizten Beinen wird das Stativ zur soliden Gehhilfe. Auf diese Weise entstand das Foto mit den roten Blättern auf dem Kancamagus River in New Hampshire (USA). Herbstwälder am See gehören zu den eindrucksvollsten Motiven. Das hat zwei Gründe: Zum einen dient das Wasser als Abstandsfläche, sodass sich auch größere Waldabschnitte fotografieren lassen. Zum anderen spiegelt eine glatte Wasseroberfläche das Motiv, wodurch sich der Eindruck perfekter Symmetrie ergibt. Wichtig dabei ist die exakt horizontale Ausrichtung der Kamera – ein Fall für den künstlichen Horizont am Monitor bzw. im Sucher der Kamera oder die Wasserwaage am Stativkopf. Ein wohldosiert eingesetzter Polfilter reduziert die Reflexe auf der Wasseroberfläche und erhöht somit die Farbsättigung des Spiegelbilds. Die Bilder auf dieser Doppelseite entstanden in Neuengland während des „Indian Summer“. Die Amerikaner sprechen jedoch lieber von „Fall Foliage“(Herbstlaub). Besonders das Laubwerk des Zuckerahorns strahlt im Herbst in allen Farben von Gelb über Orange bis zu sattem Rot. Ungewöhnliche Farbenvielfalt findet man in den benachbarten US-Staaten Vermont und New Hampshire.