Bildergeschichten
Die Bilder von Kristian Pichol regen zum Nachdenken an, und das sollen sie auch. Mit präziser Vor bereitung und viel Intuition setzt der fcFotograf seine Themen um. Sein „Hank on tour“lädt andere Fotografen zum Mitmachen ein.
Bei fc-Fotograf Kristian Pichol ist der Name Programm: Ein „Seanachie“war im alten Irland, zu Zeiten, als es noch keine Fernseher oder Smartphones gab, ein Geschichtenerzähler, der am Feuer im Kamin für Unterhaltung gesorgt hat. „Ich mag es, wenn man ein Bild nicht nur von der technischen Seite her betrachten kann“, erklärt der fc-Fotograf. Die Geschichte hinter seinen Bildern ist für Kristian wichtiger als deren technische Umsetzung.
Ideenfindung
Viele seiner Bildideen entstehen im Zusammenhang mit dem „Fight-Club“der fotocommunity. Hier werden von Woche zu Woche Themen vorgegeben, die die fc-Fotografen zu neuen Ideen und Bildern inspirieren sollen. Die Herausforderung besteht darin, nach den Vorgaben etwas ganz Neues zu erschaffen. „Ich mag es, wenn mir dabei etwas einfällt, was nicht von vorne herein ganz auf der Hand liegt.“Sobald das Thema bekannt gegeben wurde, überlegt Kristian, was er fotografieren und was er mit seinem Motiv ausdrücken möchte. „Außerdem muss ich mir Gedanken über die Location machen, manchmal auch über die Tageszeit und das Wetter – das ist vom Motiv abhängig.“Bei spontanen Bildern heißt es, mit dem Material zu arbeiten, das gerade im Rucksack dabei ist.
Ausrüstung
„Ich liebe die Nikon D800, da sie mit ihrer großen Pixelzahl sehr detailreich abbildet,“schwärmt der Hobbyfotograf. Diese Kamera ist, wie diverse Objektive auch, eine Dauerleihgabe von einem befreundeten Fotografen. Die große Pixeldichte biete genügend Reserven zum Beschneiden, wenn er mal nicht so nah ans Geschehen herankomme, erklärt Kristian. Auch in puncto Dynamikumfang habe ihn die Kamera im Vergleich zu seiner eigenen Nikon D7000 positiv überrascht. Dazu im Gepäck ist fast immer eine lichtstarke Festbrennweite. „Hiermit macht das Fotografieren einfach viel mehr Spaß als mit einem Zoomobjektiv, weil ich zum Beispiel die Schärfentiefe besser steuern kann oder bei schlechten Lichtverhältnissen mehr Möglichkeiten habe, verwacklungsfrei und rauscharm zu fotografieren.“Zudem überzeuge ihn die knackige Schärfe der Festbrennweiten.
Das Shooting
Da Kristian meist nicht ausreichend Zeit für die Suche nach einem Model bleibt, steht er sich oft selbst Modell – nicht gerade gerne, aber der Fotograf kann auch diesem Umstand etwas Positives abgewinnen: „So kann ich zumindest in Ruhe meine Ideen umsetzen oder spontan andere entwickeln.“Unabdingbar sind daher oft ein Stativ und ein Funkauslöser. „Obwohl ich versuche, möglichst viel vor der ersten Aufnahme zu durchdenken – zum Beispiel die optimalen Einstellungen der Kamera, die beste Bildeinteilung und ähnliches – sind dann doch oft mehrere Versuche notwendig, bis ein gelungenes Bild im Kasten ist.“Bei dem Bild „The mysteries of redemption“habe es etwa ewig gedauert, den Blitz so zu positionieren, dass ihm der Schatten an der Wand passend erschien.
Aufnahmetechnik
Die verwendete Aufnahmetechnik macht Kristian von der gewünschten Bildwirkung abhängig. Zu seinen „Lieblingsmodi“zählen die manuellen Einstellungen von Blende und Belichtungszeit oft in Verbindung mit einer ISO-Automatik. Alternativ arbeitet er mit Blendenvorwahl bei gleichzeitiger Festlegung der ISO-Zahl. Seine Aufnahmen speichert der Fotograf am liebsten im RAW-Format.
Nachbearbeitung
An den fertigen Fotos nimmt der Fotograf in Lightroom Anpassungen in der Farbgebung, Kontrast und Schärfe vor. Bei der Bildbearbeitung geht er intuitiv, ohne festen Workflow vor. „Vielmehr lasse ich die Bilder auf mich wirken und überlege, was die gewünschte Wirkung unterstützen kann“Manchmal benötige er zudem noch Photoshop, um Texturen über die Bilder zu legen, Bildelemente einzufügen oder etwa dem Bild einen passenden Rahmen zu geben.