iOS und iCloud
iPad und iPhone liefern tolle Fotos – doch mit ein paar Tricks geht da noch mehr: Wir sagen, wie Sie mit Ihrem Apple-Gerät hochwertige RAW-Dateien aufzeichnen und die Ergebnisse vielseitig in der Wolke speichern.
Die Tablets und Handys von Apple produzieren tolle Fotos, doch erst einmal muss man manches einrichten: So liefern neuere iPhones und iPads zwar Dateien im hochwertigen RAW-Dateiformat – aber nur, wenn Sie separate Apps herunterladen. Denn die bereits installierte Kamerasteuerung kann kein RAW. Lesen Sie also im Folgenden, welche AppleGeräte und welche Apps RAW-Aufnahmen ermöglichen. Wichtig auch: Jeder Nutzer eines Apple-Geräts erhält 5 Gigabyte kostenlosen Internetspeicher in der iCloud von Apple. Sie können Ihre Bilder dort automatisch hochladen und dann auf beliebigen Geräten weltweit wieder abrufen und präsentieren, egal, ob Windows-, Appleoder Linux-System (so ähnlich funktionieren auch OneDrive, Google Drive und Dropbox). Wir zeigen, wie Sie Ihr Gerät fit für die Wolke machen und wie die Online-Bildverwaltung à la Apple reibungslos funktioniert. Apple-Mobilgeräte bieten nur den eingebauten Speicherplatz von zum Beispiel 64 oder 256 Gigabyte. Sie lassen sich – anders als viele Smartphones mit Android-System – nicht mit günstigen Speicherkarten erweitern. Der Beitrag beschreibt darum auch, wie Sie den Speicher Ihres iPhones oder iPads schonen können.
Fit für die Wolke
Machen Sie Ihr Apple-Mobilgerät fit für die Bilderspeicherung im Netz: Öffnen Sie die „Einstellungen“, tippen Sie oben auf den Benutzernamen und dann auf „iCloud“. Nennen Sie Apps, die im Internet („in der Wolke“) speichern dürfen. Tippen Sie auf „Fotos“, und schalten Sie „iCloudFotomediathek“ein – das ist die Bildverwaltung für Fotos aus der Handykamera und wahlweise für weitere
Aufnahmen. Schalten Sie die „Fotomediathek“auch auf Ihren anderen Geräten ein. Ab jetzt können Sie Ihre Fotos leicht elektronisch weitergeben, als Galerie präsentieren, in Alben ordnen und auf anderen Geräten abrufen; am iPhone nutzen Sie dafür die „Fotos“App. Die Aufnahmen sind zunächst nur für Sie sichtbar. Wollen Sie eventuell Bilderalben für andere ins Netz stellen und dort Kommentare und Fotos von Betrachtern erhalten, nutzen Sie zusätzlich ganz unten die „iCloud-Fotofreigabe“. Weitere Möglichkeit: Bei aktivierter „iCloud-Fotomediathek“können Sie den „iPad-Speicher optimieren“. Die großen Foto- und Videoriginale liegen dann nur im Netz; auf den Geräten verbleiben kleine, platzsparende Varianten, und RAW wird nur im Handy oder Tablet zu JPEG. Diese Auslagerung beginnt erst, wenn der Speicher zur Neige geht, und bevorzugt selten genutzte Medien. Tippen Sie über einem Einzelbild auf „Bearbeiten“und dann auf drei wei- tere Schaltflächen, erhalten Sie ordentliche Regler für Kontrast und Farbstimmung – genug für schnelle Korrekturen. Auch Zuschneiden, Textnotizen, Lupeneffekte und Pfeile sind möglich. Retusche, Entzerrung und Entrauschen fehlen dagegen. Sehr anspruchsvolle Aufgaben erledigen Sie besser in Lightroom CC oder in Affinity Photo am iPad.
Tipp: Aktivieren Sie nach dem Tipp auf „iCloud“auch „iCloud Drive“, um beliebige Daten zwischen Mobilgerät und Desktop-Computer per Internet auszutauschen.
Die iCloud auf anderen Geräten
Die Bilder vom Handy erhalten Sie nun automatisch auch an Computern mit Internetzugang und passender Apple-Anmeldung. Sie müssen nichts von Hand überspielen. MacRechner bieten den Onlinespeicher iCloud bereits in der Dateiverwaltung Finder an – Ihre Fotosammlung inklusive. Windows-Nutzer laden
das kostenlose Programm iCloud für Windows herunter. Es funktioniert ganz ähnlich wie die Programme für die Internetspeicher Dropbox und Google Drive: Das System hält Fotos und andere Dateien auf allen Geräten auf dem neusten Stand, sie werden „synchronisiert“. Doch Windows-Nutzer müssen sich das iCloud-Programm überhaupt nicht auf den Rechner holen: Ganz ohne die Apple-Software sichten Sie Ihren iCloud-Speicher unter Windows auch im Internetbrowser. Dort wählen Sie icloud.com und klicken auf den Eintrag „Fotos“. Im Anschluss sehen und übertragen Sie die Bilder fast aller Handy-Apps, die Aufnahmen in der Fotomediathek sichern, etwa die Kamera-App von Apple und Flannl (rechts). Umgekehrt können Nutzer auf der Seite icloud.com im Bereich „iCloud Drive“auch Dateien vom Computer hochladen, die das iPhone dann mit der App iCloud Drive anzeigt. Die meisten RAW-Testdateien erscheinen hier fehlerfrei. Nutzen zum Sichten die Dateien-App und die Fotomediathek. Gelöschte Bilder und Videos bleiben mehrere Wochen lang im „Papierkorb“und blockieren dort Onlinespeicherplatz. Wenn Sie Speicherkapazität frei machen wollen, klicken Sie bei iCloud oder Fotomediathek auf „Vor kurzem gelöscht“und dann rechts oben auf „Alle löschen“. Alternativ können Sie im Papierkorb einzelne oder alle Bilder „wieder herstellen“.
Tipp: Auch so holen Sie Handybilder auf den Rechner: Verbinden Sie iPhone oder iPad per Ladekabel mit dem USB-Anschluss des Windows-Rechners, und geben Sie am Mobilgerät mit einem Tipp den Fotozugriff durch den Computer frei. Im „DCIM“Ordner sehen Sie nun die Aufnahmen der meisten Kamera-Apps und können sie auf die PC-Festplatte ziehen. Gut zum Herüberholen eignet sich auch der „Importieren“-Dialog von Lightroom Classic CC.
JPEG- und HEIC-Dateien
Sie fotografieren regelmäßig im JPEG-Dateiformat? Das spart auf jeden Fall viel Speicherplatz gegenüber dem etwas höherwertigen RAW-DNG, und häufig ist die Qualität der JPEGs auch ausreichend. Apple hat JPEG zuletzt durch das HEIC-Dateiformat ersetzt (auch HEIF genannt) – das komprimiert wie JPEG mit etwas Qualitätsverlust, spart aber bei gleicher Dateigröße eventuell Speicher. Programme außerhalb der AppleWelt zeigen HEIC-Dateien kaum an, aber das muss Sie nicht stören: Bei der Übertragung in die iCloud und bei anderen Exportmanövern wandeln die Apple-Geräte HEIC-Dateien automatisch zu JPEG um. Tüftlern eröffnen sich nach einem Tipp auf „Einstellungen“interessante Möglichkeiten: • Wenn Sie auf „Fotos“tippen, ist ganz unten zunächst „Automatisch“aktiviert – HEIC-Aufnahmen landen also in der iCloud und auf Ihrem Computer als vielseitig nutzbare JPEG-Umwandlung. Soll HEIC aber HEIC bleiben, wählen Sie die Option „Originale behalten“.
• Falls Sie die Apple-eigene Kamera-App verwenden, tippen Sie in den „Einstellungen“zunächst auf „Kamera“und danach auf „Formate“. Hier ist „High Efficiency“vorgewählt, das Gerät fotografiert zunächst mit HEIC statt JPEG. Sollen gleich JPEG-Dateien entstehen, wechseln Sie zu „Maximale Kompatibilität“. Tipp: Auch andere Kamera-Apps können Sie fest auf HEIC oder JPEG einstel len, zu ihnen gehört unter anderem die iPhone-App ProCamera.