Nikon D500
Die (semi-)professionelle, 1800 Euro teure D500 ist Nikons APS-C-Spitzenmodell. Sie kam Mitte 2016 auf den Markt und zählt bis heute zu den am besten ausgestatteten APSC-SLR-Kameras. Als besonderes Highlight erbt sie sowohl den leistungsstarken Expeed-5Prozessor als auch den großzügig bestückten Phasenautofokus von der Profi-Vollformatkamera D5. Letztere deckt mit 153 AF-Punkten inklusive 99 Kreuzsensoren einen Großteil des Bildfelds ab und arbeitet vorbildlich schnell: Die gemessene Auslöseverzögerung liegt zwischen 0,22 und 0,23 s. RAW-Serien verarbeitet die D500 mit 10B/s und 60 RAWs in Folge. Außerdem kann sie 4K-Videos entweder auf eine Karte (bis zu 30 Minuten pro Clip) oder auf einen per HDMI angeschlossenen Rekorder aufzeichnen (ohne Zeitlimit) und unterstützt den Bluetooth-4.1-Standard, um Kamera und Smartphone für den Datenaustausch drahtlos und stromsparend zu verbinden. Das aufwendig abgedichtete Gehäuse besteht aus Magnesium und Carbonfaser. Zugunsten der Gehäusestabilität hat Nikon auf einen Ausklappblitz verzichtet. Andererseits leistet sich die D500 neben dem großen SLR-Sucher mit 100 % Gesichtsfeld und effektiv 0,67-facher Vergrößerung den Luxus eines verstellbaren, dadurch aber auch gefährdeteren 3,2-ZollTouchscreens. Schade, dass sich die WLANFunktion nur per Snapbridge-Lösung aktivieren lässt.
Bildqualität RAW / JPEG
Obwohl die Nikon D500 schon im JPEG-Test herausragend gut war, kann sich die APS-CKamera im RAW-Test noch einmal bedeutend steigern. Mit ihrem 21-Megapixel-Sensor erreicht sie hier eine auffallend stabile Aufösung von bis zu 1891 LP/BH und legt damit um 112 bis 387 Linienpaare gegenüber JPEG zu. Noch größer fällt das Plus bei der Dead-LeavesMessung aus; selbst wenn Lightroom, wie im LR3-Szenario vorgesehen, massiv entrauscht und schärft, klettern die Messwerte nach oben: an kontraststarken Motivausschnitten auf 1010 LP/BH DL high, an feinen Strukturen auf 731LP/BH DL low. Apropos Rauschen: Anders als üblich sinkt der Visual Noise bei ISO 100 trotz des ausgeschalteten LightroomRauschfilters von 1,1 (JPEG) auf 0,9VN (RAW); bei ISO 1600 bedarf es dagegen massiver Eingriffe von Lightroom, um den Visual Noise in etwa auf JPEG-Niveau zu halten (1,6 VN). Ansonsten verstärkt er sich auf 3,2 (LR1) und auf 2,2 VN (LR2). Fazit: Angesichts der überzeugenden JPEGErgebnisse hätte man es kaum für möglich gehalten, aber kaum eine andere Kamera legt im RAW-Test noch einmal so überzeugend zu wie die Nikon D500. Zusammen mit ihrem robusten Gehäuse und dem schnellen AFSystem empfiehlt sie sich mit dieser Leistung als eine der besten SLR-Optionen mit APS-CSensor.