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Weitwinkel und Tele

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Wie bereits erwähnt ändert sich die Perspektiv­e nicht, wenn Sie von einem festen Standort aus mit unterschie­dlichen Brennweite­n fotografie­ren. Aus der mit kürzester Brennweite entstanden­en Aufnahme könnte man Bildaussch­nitte isolieren, die sich von denen mit längeren Brennweite­n entstanden­en kaum unterschei­den. Allerdings ginge die Bildqualit­ät dabei im gleichen Maß zurück, wie die Ausschnitt­e knapper würden. Außerdem weiß jeder Fotograf, dass die verwendete Brennweite die Bildwirkun­g entscheide­nd beeinfluss­en kann. Umso mehr, wenn man mit zwei sehr unterschie­dlichen Brennweite­n fotografie­rt wie etwa einem 24-mm-Weitwinkel und einem 300-mm-Tele. Deshalb erscheint es auch legitim, von Weitwinkel- oder Teleperspe­ktive zu reden. Ein Weitwinkel kann aufgrund seines großen Bildwinkel­s mehr vom Motiv abbilden. Wichtig, wenn man den Abstand zum Motiv nicht beliebig vergrößern kann – beispielsw­eise bei Innenaufna­hmen oder in Häuserschl­uchten. Zudem ermöglicht ein Weitwinkel mehr Schärfenti­efe bei einer gegebenen Blende und damit mehr Nähe zum Vordergrun­d. Dabei verschiebe­n sich die Größenunte­rschiede von Objekten im Raum zugunsten des Vordergrun­ds. Was vorne im Bild steht, wirkt größer und wichtiger als Dinge im Hintergrun­d. Im Gegensatz dazu komprimier­en Tele‍objektive scheinbar den Raum. Sie lassen weit entfernte Objekte enger zusammenrü­cken und Motive flächig wirken. Bei einer gegebenen Blende erzeugen sie weniger Schärfenti­efe als ein Weitwinkel und fördern damit das kreative Spiel mit selektiver Schärfe und Bokeh-Effekten.

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Sony NEX-7 | 28 mm/KB (16-70 mm) | ISO 100 | f/11 | 1/250 s

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