Polarr 5.2.0
Die App für Android und iOS erlaubt Bildbearbeitung nach Maß – am besten in der Abo-Version. Ob sich das lohnt, haben wir für Sie getestet.
Schon in der Gratis-Fassung liefert die iOS- und Android-App Polarr eine nützliche Bildbearbeitung für die Hosentasche: Sie korrigiert im Test Farbe und Kontrast; sie schneidet Rand weg und glättet Haut; sie schärft, korrigiert Perspektivfehler und formt Umrisse per „Verflüssigen“. Es stehen Profiwerkzeuge wie Lightroom und Photoshop bereit, so die HSL-Farbkorrektur für acht Farbbereiche, Dynamik, Dunstentfernung
und die nützliche, intuitive Tonwertaufteilung über fünf Helligkeitsbereiche. Alle Änderungen kopieren Sie per Tipp von einem Bild ins nächste. Dazu kommen Widerrufen und je nach Gerätegröße ein Filmstreifen. Schade nur: Polarr regelt den Weißabgleich nicht per Pipette. Und das LiveHistogramm aktualisiert sie erst nach Loslassen eines Tonwertreglers – praktischer wäre die Anpassung direkt beim Ziehen. Polarr kann zwar RAW-Dateien öffnen, bearbeitet und speichert sie allerdings nur als JPEG-Version. Wer einzelne Bildzonen bearbeiten will sollte Polarr kostenpflichtig abonnieren: Erst dann erhalten Sie ein Auswahlwerkzeug mit Konturerkennung, dazu Verlaufsfilter, kreisförmige Filter, Farb- und Helligkeitsmasken sowie Soften und Umkehren von Auswahlen. Sie lieferten im Test gute Ergebnisse. Die Bezahlausgabe bietet zudem das leistungsfähige Entrauschen getrennt nach Helligkeits- und Farbstörungen, Wasserzeichen, flexibles Entzerren über acht Anfasspunkte, Stapelexport und verbesserte Hautretusche. Mit nur einem Benutzerkonto können Sie Polarr zudem auf iOS-, Android-, Mac- und Windows-10-Geräten oder im Webbrowser (photoeditor.polarr.co) starten. Wer Polarr voll ausnutzen will, legt nach einem ersten Test innerhalb der App ein Benutzerkonto beim Hersteller an und bestellt dann das Abo für die Pro-Funktionen. Das Jahresabo kostet 1,91 Euro pro Monat, der erste Monat ist gratis. Bei monatlicher Zahlweise berechnet der Anbieter 2,39 Euro. Laut Hersteller gilt: Sie können jederzeit über die AppStores von Google oder Apple kündigen, Geld zurück gibt‘s aber nicht.
Fazit
In der Gratisfassung lohnt Polarr einen Test, und das geht sogar im Browser am Computer. Wir empfehlen die AboVersion: Sie ist mit knapp 23 Euro pro Jahr zwar nicht billig, dennoch stellt Polarr eine sinnvolle Alternative zu Lightroom CC oder PhotoMate R3 dar. Die „Profi“-Oberfläche gefiel uns besser als die voreingestellte „Express“Bedienung. Polarr absolvierte alle Tests flüssig ohne Absturz, war aber leider mangelhaft eingedeutscht.
Heico Neumeyer