ColorFoto/fotocommunity
Portfolio „augenblicke“
Fotos von Frank Keller
Frank Kellers Portfolio lebt von thematischer Vielseitigkeit mit dem einheitlichen Ziel, dem Betrachter das Besondere in seiner Flüchtigkeit erlebbar zu machen. Mit Kamera und Drohne, dem richtigen Licht und passendem Blickwinkel setzt der fc-Fotograf seine konzeptionellen Bildideen um.
analog 9 Vom Dach des Stadthauses konnte man sehr gut den Münsterplatz studieren. lange habe ich gewartet, um festzustellen, dass es den idealen Moment nicht gibt, in dem das Straßen-Ballett in Formation steht. aufgenommen ist das Bild mit meiner Mamiya 645 auf den genialen ADOX-CHS-100-Schwarzweißfilmen. Das selbst entwickelte negativ habe ich gescannt und mit Photoshop nachbearbeitet. (Mamiya 645, Brennweite 90mm, ISo100, Blende 8, 1/250 s, aDoX CHS 100)
analog 7 Die architektur lässt hier durch den lichteinfall eine permanent wechselnde Raum wahrnehmung zu. Mich hat dieser Raum in seiner Stringenz, in seiner Klarheit vollkommen begeistert. (Mamiya 645, Brennweite 45 mm, ISo 100, Blende 8, 1/250 s, aDoX CHS 100)
AuTOMOBile MOnOculTure Eines meiner Lieblingsbilder der Fotografie mit meiner Drohne. 2018 hatte ich zunächst einige Ansichten auf landwirtschaftliche Flächen aufgenommen und diese als „agriculture monoculture“bezeichnet. In den Niederlanden, unweit des Strands, hatte ich dann diesen Parkplatz fotografiert. Und dabei kam mir die Assoziation, dass so ein Parkplatz auch nur eine Monokultur ist, eine automobile eben. Aufgenommen mit meiner DJi Phantom 3 Pro erfuhr das Bild nur sehr geringe digitale Nachbearbeitung im Bereich der Kontraste, der Schnitt wurde hingegen nicht geändert. Mir ist es beim Fotografieren sehr wichtig, den Schnitt wenn möglich nach der Aufnahme nicht mehr zu ändern, sondern vorneweg exakt zu arbeiten. eine Drohne ist hierzu ein sehr geniales Werkzeug, weil sie sich am Himmel wirklich Zentimeter für Zentimeter verschieben lässt. (DJi Phantom 3 Pro, Brennweite 35mm, iSO100, Blende 2,8, 1/1600 s)
Berlin B Der lesesaal im Jacob-und-Wilhelm-GrimmZentrum ist eine architektonische Offenbarung. ich bin damals ganz leise hineingeschlichen und habe minutenlang nur über diesen wundervollen Bau gestaunt, diese Weite, räumliche Tiefe und schiere Höhe. Meine Aufnahme will vor allem das besondere licht und die geometrische Strenge dieses raums zeigen, dessen Statik erst durch die Menschen, die hier lesen und lernen, Belebung und Durchbrechung erfährt. (nikon D80, Brennweite 12mm, iSO1250, Blende 7,1, 1/60 s)
CarCassonne Cards I Mich fasziniert von anfang an, dass die drohne die Welt aus einer solchen distanz zeigen kann, die Vegetation und Zivilisation bewusst werden und doch zu einer neuen dimension verschmelzen lässt. Wolfgang nußbaumer, Laudator meiner letzten ausstellung, hat diesen stil so schön „Farbfeldmalerei” genannt. Mich erinnern die arbeiten aus dieser serie an das bekannte Brettspiel „Carcassonne“. (dJI Phantom 3 Pro, Brennweite 35mm, Iso100, Blende 2,8, 1/540 s)
monoculture agriculture i und monoculture agriculture ii mir geht es darum, dass man eine neue Sicht auf die Dinge bekommt. Beide Bilder zeigen monokulturen, die heute unser landschaftsbild prägen. Ökologisch fragwürdig, entfalten sie aus entsprechender Höhe eine ganz neue Ästhetik und werden fast räumlich und haptisch erlebbar. (DJi Phantom 3 Pro, Brennweite 35mm, iSo100, Blende 2,8, 1/1150 s (linkes Bild),
1/480 s (rechtes Bild))
Paris 6 ich mag keine stative, aber natürliche stative gibt es in der stadtlandschaft überall. Und lange Belichtungszeiten sind mir wichtig, weil die Fotografie niemals nur statisch abbilden darf. Das Leben fließt, es ist unaufhaltbar in ewiger Bewegung. Wenn die Fotografie solche Zeitausschnitte zeigen kann, wenn sich jeder vorstellen kann, dass es hier direkt weitergeht, dann ist Fotografie für mich gut. (Nikon D 7000, Brennweite 18mm, isO100, Blende 2,8, ¼ s)
Paris 7 Es ist genau eine sekunde zu sehen, zu erleben: Das statische der hohen Halle lösen erst die sich bewegenden Menschen auf. sie verleihen dem Ort Dynamik und vermitteln den Eindruck des lebendigen ausschnitts aus einer szene. Die Belichtung liegt hier bei einer sekunde, was dadurch realisiert wird, dass man die Empfindlichkeit auf ISO 100 reduziert und die Blende weit schließt. (Nikon D7000, Brennweite 12mm, ISO100, Blende 20, 1 s)
Paris – ruE MOuffEtarD Eine typische Straßenszene, die Akzentuierung auf den Früchten im Vordergrund, doch der Blick wandert unweigerlich nach hinten. Vielleicht tut er dies auf Basis dieser Akzentsetzung aber langsamer und konzentrierter. Eventuell würde ich heute etwas weiter abblenden. (Fujifilm X-T1, Brennweite 21mm, ISO800, Blende 3,2, 1/4000 s)