Belichtungsmesser
Auch der gutmütigste Film brachte und bringt nur bei korrekter Belichtung eine Top-Leistung. Und man ist immer gut beraten zu wissen, was die Kamera so treibt, wenn die Automatik arbeitet. Heute bieten die Kameras komplexe Matrixmessungen mit Motivanalyse, früher interpretierte der Belichtungsmesser einfach jede Fläche als Grau. Genauer gesagt als mittleres Grau mit 18 Prozent Reflexion. Fotografierte man aber ein Modell vor einer weißen Wand, die den größten Teil des Filmformats einnimmt, stellte der Belichtungsmesser der Kamera Zeit und Blende so ein, dass diese Wand als mittleres Grau wiedergegeben wurde. Das Bild war auf diese Weise hoffnungslos unterbelichtet und zeigte ein viel zu dunkles Modell vor grauer Wand – was der Fotograf aber erst Tage später gemerkt hat, wenn die Bilder aus dem Labor zurückkamen. Profis benutzten Graukarten oder Handbelichtungsmesser mit Diffusor-Kalotte, die direkte Lichtmessung erlauben, um dieses Problem zu umgehen. Und in der Praxis leistete ein Spotbelichtungsmesser gute Dienste. Der misst immer nur den kleinen Punkt, den man gerade anpeilt – selbst auf lange Distanzen. Heute hat jede moderne Kamera diese Funktion an Bord, vor 30 Jahren mussten Fotografen für den separate Belichtungsmesser mal eben 600 DM oder mehr ausgeben.