Immer Ärger mit dem Labor?
Sobald ein Film vollständig belichtet war, stellte sich die Frage: Wohin damit? In die Drogerie um die Ecke, wo die Entwicklung schnell und billig ist? Oder ins Fachlabor, wo es mitunter noch schneller geht, wo man aber auch einiges mehr auf den Tisch blättern musste? Dabei war die Antwort einfach: Bei Farbnegativfilmen reicht die Drogerie völlig aus, SW-Filme entwickelt man am besten selbst, und bei Diafilmen lieferte das Fachlabor das beste Ergebnis. Waren die Bilder nicht so wie gewünscht, wurde gerne auf das Labor geschimpft. In der Regel war die Arbeit, die Fotolabore ablieferten, aber durchaus brauchbar. Man musste also gut überlegen, wann eine Beschwerde am Platz war, wann man das Labor wechseln sollte, und wann man womöglich selbst der Täter war? Die berüchtigten Telegrafendrähte im Bild – mehr oder weniger starke Kratzer in Längsrichtung des Films – waren nämlich auf Körnchen im Filz des Filmpatronenmauls zurückzuführen – und lagen damit im Verantwortungsbereich des Fotografen. Kratzer, die quer zur Laufrichtung verlaufen, können dagegen nicht beim Fotografieren entstehen, und auch Knicke im Filmstreifen sind selten eigenes Verschulden.