Einstellen des Vergrösserers
Und so machen Sie sich mit dem Vergrößerer vertraut: Er besteht aus dem Grundbrett, Säule und Kopf. Das Stromkabel stecken Sie in die Steckdose der Belichtungsschaltuhr, die Sie wiederum ans Stromnetz hängen. Auf dem Grundbrett wird das Fotopapier platziert. Wenn Sie mit einem Maskenrahmen arbeiten, steht dieser auf dem Grundbrett. Die aufs Grundbrett aufgeschraubte Säule hält den Kopf. Sie lässt sich bei den meisten Vergrößerern in zwei Stellungen befestigen:
▪ Kopf und Grundbrett zeigen in die gleiche Richtung. Diese Stellung brauchen Sie für 98 Prozent aller Vergrößerungsarbeiten, das Negativ wird aufs Grundbrett projiziert.
▪ Kopf und Grundbrett zeigen in entgegengesetzte Richtung. Diese Stellung brauchen Sie nur für Großvergrößerungen, das Negativ wird dabei auf den Boden projiziert. In diesem Fall müssen Sie das Grundbrett unbedingt beschweren, sonst kann der Vergrößerer kippen.
Auf die Säule gedruckte Zahlen geben Auskunft über den Abstand Grundbrett-Negativ und über die mit verschiedenen Brennweiten zu erzielenden Vergrößerungsmaßstäbe. Der Kopf ist höhenverstellbar an der Säule befestigt. Bei manchen Vergrößerern ist er zusätzlich um 90° drehbar. Eine solche Verstellung macht es möglich, das Bild an die Wand zu projizieren. So können Sie, wie bei der Bodenprojektion, das Papier weit vom Negativ entfernen und erzielen große Abbildungsmaßstäbe. Der Kopf beinhaltet Lichtquelle, lichtführendes System, Bildbühne, Balgen und die Objektivbühne, in die das Vergrößerungsobjektiv geschraubt wird. Die Lichtquelle, eine Opal- oder Halogenlampe, wird von einem separaten Trafo gespeist. Das LichtleitSystem besteht aus einer Mischbox – einer Art Kasten mit weißen Innenseiten – oder einem Kondensor, das ist ein einfaches Linsensystem.BeidehabendieAufgabe,dieBildbühne möglichst gleichmäßig auszuleuchten. Die Bildbühne lässt sich wie eine Schublade aus dem Kopf herausziehen. Legen Sie das Negativ seitenrichtig, aber auf dem Kopf stehend in die Bühne – so wird es richtig auf das Grundbrett projiziert. Die Schichtseite, das ist in diesem Fall die matte, zeigt dabei nach unten. Sie löschen das Raumlicht und stellen die Schaltuhr des Vergrößerers auf Dauerlicht. Ihr Vergrößerungsobjektiv hat, wie Aufnahmeobjektive auch, eine rastende Blende. Sie öffnen die Objektivblende (offene Blende heißt kleinste Zahl, meist 2,8 oder 4) und platzieren ein Blatt Fotopapier auf dem Grundbrett. Fahren Sie den Kopf jetzt solange an der Säule hoch und runter, bis das projizierte Bild in etwa aufs Papier passt. Beim Hochfahren wird das Bild größer, abwärts schrumpft es wieder zusammen. Es macht nichts, wenn das Bild unscharf erscheint. Fokussiert wird mit dem Balgen zwischen Bildbühne und Objektiv. Drehen Sie solange am Einstellknopf, bis das Bild scharf aussieht. Sie werden bemerken, dass sich das Format jetzt noch ein wenig geändert hat und Sie die Höhe vielleicht noch einmal nachstellen müssen. Anschließend wieder neu fokussieren. Nach zwei Runden stehen Ausschnitt und Schärfe üblicherweise, dann blenden Sie ab auf 8. Es kann passieren, dass Sie bei offener Blende nur die Bildmitte oder den Bildrand scharfstellen können und nie beides gleichzeitig. Schließen Sie in einem solchen Fall die Blende schon zum Einstellen auf 8. Das Bild wird dunkler, aber die Schärfentiefe nimmt erheblich zu. Praktisch zum Üben sind Einstellnegative, wie Sie von Kaiser oder Hama angeboten werden. Ihre speziellen Linienstrukturen machen es dem Auge leicht, scharf und unscharf zu unterscheiden.