Im vergangenen Jahr entdeckte Peter Juzak seine neue fotografische Leidenschaft: mit US-Amischlitten. Hochpolierte Lacke, viel Chrom, Kühlerroste und Speichenräder ziehen den fc-Fotografen wie magisch in ihren Bann. Mit Argusaugen geht er seither auf die Pirsch, um die schönsten Ansichten der legendären US-Straßenkreuzer mit seiner Sony-Kamera dekorativ abzulichten.
Eigentlich sind es die Mikrowelten, die fc-Fotograf Peter Juzak faszinieren. Seit Ende der 1970er-Jahre widmet er sich dem Fotografieren von Mikrokristallen in polarisiertem Licht. Die Idee, US-Cars in den Fokus zu nehmen, entstand erst im vergangenen Jahr, ganz spontan: Die beiden großen US-CarTreffen in Hannover – Wheels US Car & Harley Show und Street Mag Show – mit jeweils rund 2000 Fahrzeugen inspirierten Juzak zum Start seiner Serie. Die anfängliche Idee, Kühlerfiguren von Oldtimern aus den Baujahren 1940 bis 1960 zu fotografieren, ist schnell zur Leidenschaft geworden. „Die Designer dieser Zeit schufen Fahrzeuge mit sehr individuellem Charakter“, erklärt Juzak. „Zu dieser Zeit waren zum Beispiel cwWert oder Sicherheit beim Zusammenstoß mit Fußgängern noch nicht im Bewusstsein der Designer, sodass man an diesen Fahrzeugen Elemente findet, die fotografisch einfach anders und damit sehr interessant sind.“Hübsche Applikationen, Schriftzüge, glänzende Kühlerroste und Speichenräder lassen sein Fotografenherz höherschlagen.
Vorbereitung und Shooting
Seine typischen Shootings vergleicht Juzak mit der Pirsch, da „ich das fotografische Opfer in der Masse erspähe und dann einkreise, bis ich die geeignete Perspektive für einen Schuss gefunden habe.“
Um möglichst flexibl zu bleiben, ist er daher mit einer eher kleinen Ausrüstung unterwegs. Sie besteht aus einer APS-C- oder Vollformatkamera, zwei Zoomobjektiven mit Brennweiten von 16-35 mm und 70-400 mm sowie seinem Stativ, vorzugsweise ein Dreibeinstativ: „Aus meiner Erfahrung heraus lässt es sich damit entspannter fotografieren,
gerade bei langen Brennweiten.“Nach dem Einrichten des Motivs und dem Setzen der Schärfe kann er dann in Ruhe warten, bis sich störende Personen aus dem Bild entfernt haben. Auch bei Motiven, die er weitwinklig, bodennah oder symmetrisch fotografieren will, ist das Stativ sehr hilfreich – so lässt sich auch die Nachbearbeitung möglichst gering halten.
Aufnahmeeinstellungen
Sonnenschein lässt bunte Karosserien leuchten, das Chrom glänzt, und auch Wolken können sehr dekorativ sein, weiß der fc-Fotograf. „Da die Lackund Chromflächen die Umgebung reflektieren, spiegeln sich darin natürlich auch andere Besucher – oft in sehr farbenfrohen Outfits. Darum ist es generell ratsam, früh bei einer Veranstaltung einzutreffen, solange es noch ruhiger zugeht.“
Nachbearbeitung
Die Belichtungskorrektur der Kamera stellt er auf -2/3 bis -1/3 Blenden ein, um das Ausfressen der Lichter zu minimieren. Wenn nötig, nimmt er später weitere Anpassungen in der RAWEntwicklung vor. Um bestmögliche Voraussetzungen für die Weiterverarbeitung zu erhalten, fotografiert Juzak generell im RAW-Format und entwickelt die Aufnahmen in Adobe RGB (16-Bit), die er vor der Ausgabe in den passenden Farbraum umwandelt. Zudem führt er in Lightroom CC Objektivkorrekturen durch, nimmt Schärfung und Rauschreduzierung vor und passt die Tonwerte sowie die Präsenz an. In PhotoshopCC erfolgen Anpassen von Tiefen und Lichter, eine Tonwertkorrektur und wenn nötig eine Retusche.