Nikon D500 / Z 50
Die 1000 Euro teure Nikon D500 zählt bis heute zu den am besten ausgestatteten APS-C-SLRs, die für 950 Euro erhältliche Z 50 ist Nikons erste spiegellose APS-C-Kamera. Optisch unterscheiden sich die beiden deutlich, technisch gibt es aber auch Gemeinsamkeiten. Beide Modelle arbeiten mit einem 20,9-MP-APS-CSensor. Die Spiegellose hat aber einen neueren Bildprozessor: den Expeed 6. Als Highlight erbt die D500 den leistungsstarken Phasenautofokus von der Profi-Vollformatkamera D5. Letztere deckt mit 153 AF-Punkten inklusive 99 Kreuzsensoren den Großteil des Bildfelds ab und arbeitet vorbildlich schnell: Die gemessene Auslöseverzögerung liegt zwischen 0,22 und 0,23 s. Die Z 50 hat ein Hybrid-AF-System: 209 Messpunkte sind für den Phasenund Kontrast-AF gleichermaßen zuständig; die Bildfeldabdeckung beträgt ca. 90 Prozent in der Vertikalen und Horizontalen. Die Empfindlichkeit des AF-Systems reicht bis -4EV. Schade, dass der Z 50 der praktische Joystick auf der Rückseite fehlt, den die D500 oder die Z 6/Z 7 zu bieten haben.
Das Gehäuse der D500 ist aufwendig abgedichtet und besteht aus Magnesium und Carbonfaser. Die Z50 kombiniert Magnesiumlegierung und Kunststoff. Das Gehäuse soll ähnlich umfangreich gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet sein wie bei den Kleinbildmodellen
Z 6/Z 7. Den Handgriff haben die Konstrukteure nicht nur weit nach vorne gezogen, sondern auch noch ein Stück über die Oberkante des Kameragehäuses hinaus, wodurch sich die Grifffläche vergrößert.
Der optische D500-Sucher bietet 100 % Gesichtsfeld und eine effektiv 0,67-fache Vergrößerung. Der OLED-Sucher der Z50 erreicht zwar nicht ganz das Qualitätsniveau seines Pendants in den KB-Modellen der Z-Serie, gehört im Konkurrenzumfeld aber zu den besten. Mit der Auflösung von 786 666 RGBBildpunkten und einer effektiven 0,68-fachen Vergrößerung entspricht er in etwa dem Sucher der Sony A6600. Das Sucherbild wirkt bei der Nikon aber natürlicher und zeigt so gut wie kein Flimmern oder Ruckeln.
Der Monitor misst bei beiden Kameras 3,2 Zoll in der Diagonale, ist verstellbar und touch-fähig. Das Display der D500 hat jedoch mehr als die doppelte Auflösung.
Bildqualität RAW / JPEG
Beide Kameras zeigen im JPEG-Test eine gute Bildqualität, doch während die D500 eine ausgewogene Signalverarbeitung hat, stimmt die Z50 die Fotos eher knackig ab. Zwar ist die Grenzauflösung etwas niedriger als bei 24-MP-Modellen, doch dafür können die D500 und die Z50 die maximale Auflösung länger beibehalten – sowohl im JPEG- als auch im RAW-Format. Die D500 kann mit RAW bei der Auflösung mehr zulegen – um etwa 150 LP/BH (ISO100), doch die Z 50 liegt bei ISO 100 am Ende leicht vorne. Die Kantenaufsteilung ist schwächer ausgeprägt und zeigt ähnliche Muster. Die Dead-Leaves-Werte verbessern sich bei der D500, während die Z 50 etwas verliert – eine Folge der aggressiveren Signalverarbeitung in der JPEGEinstellung. Rauschen ist in den RAWs beider Kameras ähnlich stark vorhanden: Bei ISO 100 ist es kein Problem, mit steigenden Empfindlichkeiten wird es erwartungsgemäß stärker, dann wirken die Bilder ohne Rauschunterdrückung zu körnig. Die LR2-Einstellung liefert gute Ergebnisse, die LR3 akzeptable. Bei beiden Kameras drückt das starke Entrauschen (LR3) zudem die DL-Low-Werte stark nach unten. FAZIT: Wie kaum eine andere Kamera legt die Nikon D500 im RAW-Test noch einmal überzeugend zu. In Kombination mit ihrem robusten Gehäuse und dem schnellen AF-System empfiehlt sie sich mit dieser Leistung als eine der besten SLR-Optionen mit APS-C-Sensor. Die Bildqualität der Z 50 verbessert sich ebenfalls, allerdings nicht so stark: Ohne die steilen Kanten und die deutlichen Kontraste der JPEGs wirken die RAWs ansprechender und transportieren Details besser.