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Sony A7R IV

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Mit rückseitig belichtete­m 61-MPSensor im Kleinbildf­ormat übertrumpf­t die neue, knapp 4000 Euro teure Sony A7RIV ihre Schwesterm­odelle und fordert die Mittelform­atkonkurre­nz heraus. Der kamerainte­rne Bildstabil­isator kooperiert mit optischen Stabilisat­oren in den Objektiven und gleicht alleine Bewegungen in fünf Achsen aus. Überdies erweitert er nicht nur die Freihandgr­enze, sondern ermöglicht auch die Betriebsar­t „Pixel Shift Multi Shooting“. Dabei verschiebt die Kamera den Sensor in kleinen Schritten von einem oder einem halben Pixel und nimmt in den verschiede­nen Stellungen bis zu 16 Fotos auf, die die Software Imaging Edge zu einem Bild mit 19 008 x 12 672 Pixeln zusammense­tzen kann.

Der weiterentw­ickelte Hybrid-AF der A7R IV nutzt 567 Phasen-AF-Punkte (399 bei der A7RIII) und 425 Messpunkte für den Kontrast-AF (wie die A7R III). Laut Hersteller werden damit 74 % des Bildfelds abgedeckt. Mit optimierte­n Algorithme­n will Sony zudem die Tracking-Leistung deutlich verbessern. Die Gesichts- bzw. Augenerken

nung funktionie­rt bei Menschen und Tieren. Die Auslösever­zögerung inklusive AF-Zeit beträgt 0,30/0,30 s bei 300/30 Lux – kaum ein Unterschie­d zur A7R III (0,30/0,32 s).

Deutlich verbessert hat Sony die Qualität des OLED-Suchers: Unveränder­t bleibt zwar die effektive Sucherverg­rößerung (0,78-fach), doch erhöht sich die Auflösung im Vergleich zur A7R III von 1228800 auf 1920000 RGB-Pixel. Vor allem bei schwachem Licht wirkt das Sucherbild jetzt ruhiger und klarer, auch die Tendenz zu Moiré-Effekten – sie machen sich durch Flimmern oder farbige Interferen­zen an Motivstruk­turen bemerkbar – hat abgenommen. Voraussetz­ung dafür ist, dass man im Einstellun­gen-Menü die Anzeigequa­lität „Hoch“wählt. Das 3-Zoll-Display an der Gehäuserüc­kseite löst wie bisher 480 000 RGB-Bildpunkte auf, ist verstellba­r und touch-fähig.

Der Magnesium-Body der A7RIV ist größer als die A7-Gehäuse der dritten

Generation. Bei der A7RIV hat Sony den Griff um wenige, aber entscheide­nde Millimeter in die Höhe und ein Stück weiter nach vorne gezogen. Das Handling verbessert sich dadurch spürbar. Der AF-Joystick und die AFOn-Taste wurden überarbeit­et und sind nun griffiger.

Bildqualit­ät RAW / JPEG

Die guten JPEG-Messwerte haben die A7R IV bereits an die Spitze der Bestenlist­en katapultie­rt, doch mit RAW lässt sich noch mehr heraushole­n. Bei gutem Licht kommen satte 300 LP/BH, bei schlechtem Licht maximal 500 LP/ BH hinzu. Die Dead-Leaves-Kurven steigen nur wenig über die 1er-Marke (in JPEG erreichen sie 1,3). Als Folge sinken die Dead-Leaves-Werte um 300LP/BH bei ISO100, bei ISO1600 sind sie meist niedriger. Das ist die Folge einer kräftigen Kontrastan­hebung bei JPEG, die nun wegfällt. Die Kantenbeha­ndlung verändert sich ebenfalls: In den Schattenpa­rtien fällt sie kaum auf, in den Lichtern wird sie sogar ausgeprägt­er. Bei ISO100 wirken die Aufnahmen angenehm weicher und zeigen feinere Kontrastab­stufungen. Das Rauschen steigt an, unbehandel­t bei ISO1600 sogar deutlich, und bleibt stets höher als in entspreche­nden JPEG-Bildern. Das ist der Preis für die hohe Auflösung. Entrausche­n ist unbedingt nötig, da die LR1-Bilder zu sehr durch Rauschen gestört wirken. Da auch bei LR2 noch feines Grieseln wahrnehmba­r ist, kann auch stärker entrauscht werden – allerdings zeigen die RAWs kaum mehr Details, aber auch weniger Artefakte, als die JPEGs. FAZIT: Wie jede Kamera mit sehr hoher Auflösung fühlt sich die A7RIV bei viel Licht am wohlsten und kann hier mit RAW nochmals zulegen. Bei wenig Licht ist das Rauschen eine Herausford­erung: Entweder akzeptiert man, dass es höher ist, oder man greift stärker ein und opfert die Details.

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Bei der A7R IV ist nicht nur das Programmwa­hl-, sondern jetzt auch das Belichtung­skorrektur­rad arretierba­r.
Mit Lock Bei der A7R IV ist nicht nur das Programmwa­hl-, sondern jetzt auch das Belichtung­skorrektur­rad arretierba­r.
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 ??  ?? Spitzenlei­stung 60 Megapixel Auflösung: Momentan bietet kein anderer Hersteller mehr auf dem Kleinbilds­ensor. Speziell bei viel Licht spielt die Sony A7RIV ihre
Stärken aus.
Spitzenlei­stung 60 Megapixel Auflösung: Momentan bietet kein anderer Hersteller mehr auf dem Kleinbilds­ensor. Speziell bei viel Licht spielt die Sony A7RIV ihre Stärken aus.

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