Xiaomi Mi Note 10
Von den vier Kameras, die das Xiaomi Mi Note 10 mitbringt, sind Normalbrennweite und Superweitwinkel sehr solide. Der absolute Gewinner aber ist die Hauptkamera – mit der höchsten Punktzahl in diesem Test überhaupt.
Weitwinkel (Hauptkamera) – 1,7/6,7 mm (24 mm KB), 108-MPSensor, JPEG mit 27 oder 108 MP 108 Megapixel sind schon eine Wucht, und bei viel Licht setzt das Mi Note 10 dieses Potenzial gut um. Die mit maximaler Auflösung aufgenommenen Bilder sind teilweise etwas detailreicher als die ebenfalls sehr guten 27-MP-JPEGs, die das Gerät per Pixel-Binning erstellt. Dazu rechnet das Xiaomi immer die Daten von vier Pixeln zusammen. Da der 108- MP-Modus aber nur kontrastreiche Strukturen höher auflöst, bei DeadLeaves aber der 27-MP-Modus die Nase vorn hat, raten wir auch bei viel Licht zum Fotografieren im 27-MP-Modus. Xiaomi kann das Niveau auch bei nachlassendem Licht gut halten: Klar, die Feinzeichnung geht zurück, und Artefakte nehmen zu, doch alles im akzeptablen Bereich. Wer experimentieren mag, kann auch gut zu bearbeitende DNGs statt der JPEGs mit 27 Megapixeln aufnehmen. Dann kann man Nachschärfung und Entrauschen selbst steuern. Unsere Wertung basiert auf der in Summe höheren Punktzahl der 27-MP-Lösung.
Normalbrennweite – 2/8,2mm (41mm KB), 12-MP-Sensor, JPEG mit 12 MP
Als eines der wenigen Smartphones in diesem Test hat das Xiaomi eine Teleeinheit und ein Zweifachzoom. Im Vergleich der Normalbrennweiten gehört es zu den besten, doch gegen das Weitwinkel hat es keine Chance. Je nach Motiv kann ein Bildausschnitt vom Weitwinkel natürlicher wirken. Auflösung und DeadLeaves-Werte sind für 12MP hoch, doch das erkauft Xiaomi mit heftiger Kantenaufsteilung. Das mag für Landschaften oder Architektur in Ordnung sein, aber für Portraits ist die Normalbrennweite kaum geeignet. Das beste Ergebnis erhält man auch hier, wenn man möglichst näher herangeht und aufs Zoomen verzichtet.
Telebrennweite – 2/8,74mm (80mm KB), 5-MP-Sensor,
JPEG mit 8 MP
Obwohl der Sensor eigentlich nur 5MP hat, werden die Tele-JPEGs mit 8MP gespeichert. Doch das hilft wenig:
Die Sensorauflösung ist zu niedrig, da hilft auch das Hochrechnen nicht. Besonders bei viel Licht zieht Xiaomi die Kanten erneut zu stark hoch. Mit der Abstimmung kann das Tele schon bei viel Licht nicht überzeugen. Wird das Licht weniger, baut die Abbildungsqualität deutlich ab.
Superweitwinkel – 2,2/2,35mm (16mm KB), 20-MPSensor, JPEG mit 20 MP
Besser als das Tele gefällt uns das Superweitwinkel. Sein 20-MP-Sensor fängt in der Bildmitte viele Details ein, in den Ecken ist die Auflösung deutlich niedriger. Zudem lässt die Qualität bei weniger Licht nur moderat nach. Auffallend ist die zurückhaltende Signalverarbeitung. Sind Normal- und Telekamera des Xiaomi deutlich zu hart abgestimmt, greift das Superweitwinkel bei Kanten nur sehr zurückhaltend zu. Die Bilder wirken natürlich, aber es fehlt ein Hauch von Schärfe. Das reicht allerdings nicht, um an die Leistung des Huawei P40 Pro heranzukommen.