Eine Frage des Stils
Eigene Bilder als Wandschmuck verleihen jeder Wohnung individuellen Charakter. Wir geben Tipps zum Selbstdrucken und zum Druckenlassen – für eine stilvolle Präsentation.
Es wäre doch ein Jammer, wenn Ihre besten Bilder ein Dasein auf der Festplatte oder im Schuhkarton fristen müssten. Im großen Format gedruckt entfalten sie an der Wand die beste Wirkung.
Generell sind vor der Bildausgabe zwei Entscheidungen zu treffen. Die erste: auf Papier drucken oder auf lichtempfindliches Material belichten. Die zweite: die Ausgabe der Bilder selbst in die Hand nehmen oder einen Dienstleister damit beauftragen. Da Belichter teuer in der Anschaffung und aufwendig in der Wartung sind, stehen solche Geräte normalerweise bei nur professionellen Dienstleistern. Es bleiben zur Bildausgabe also drei realistische Varianten, deren Vor- und Nachteile wir in der Tabelle auf Seite 64 für Sie zusammengefasst haben:
• beim Dienstleister belichten lassen • beim Dienstleister drucken lassen • selbst drucken
Format
Jedes Präsentationsbild fängt mit der Wahl des richtigen Ausschnitts an. Wir sind gewohnt, auf rechteckige Bilder im Seitenverhältnis 3:2 zu schauen, etwa drei Viertel aller Fotos sind Querformate. Das Querformat ist uns deshalb so vertraut, weil es ungefähr unserer Sichtweise entspricht. Gerade deshalb kann es aber spannend sein, liebgewonnene Gewohnheiten über Bord zu werfen und dem Betrachter eine andere Sicht der Dinge anzubieten. Gute Bilder leben auch von der Spannung, also nur Mut zum Beschnitt. Das ästhetische Empfinden der allermeisten Menschen sucht nach einem Viereck, nicht umsonst benutzten schon die alten Meister der Malerei diese Form. Neben dem Rechteck mit dem Seitenverhältnis 3:2 – quer oder hoch – kommen vor allem zwei Formate in Betracht: das Quadrat mit gleich langen Kanten und das Panoramaformat, ein in die Breite gezogenes Rechteck mit einem Seitenverhältnis von 3:1 oder mehr.
Idealgrößen
Größer ist nicht immer besser – die Größe eines Bilds sollte auch zum Betrachtungsabstand passen.
Aber warum Fotos nicht auch einmal rund oder als Polygone inszenieren? Damit können Sie Ihrem Motiv einen speziellen Charakter verleihen. Durch den gewählten Bildausschnitt und die ungewöhnliche Formgebung werden Bilderrahmen dann häufig überflüssig – sind ansonsten aber auch schwer zu beschaffen. Ausgefallene geometrische Formen – Kreise, Sechs-, Acht- oder Zwölfecke – sind besonders bei grafischen und abstrakten Motiven wirkungsvoll, sofern die Formen sich zu einer Einheit ergänzen.
Und wie groß darf es sein? Die richtige Größe eines Bilds hängt vom Betrachtungsabstand ab. Je weiter der Betrachter vom Bild entfernt steht, desto größer sollte es sein. Es gilt die Faustformel: Betrachtungssabstand = doppelte Bilddiagonale. Ein paar Beispiele finden Sie in der Tabelle auf Seite 63. Für die Praxis heißt das: Im engen Flur sollten Sie Bilder nicht zu groß wählen, da der Betrachter gar nicht weiter als einen Meter vom Bild entfernt stehen kann. Hier wäre das größte sinnvolle Format 45x30cm. Wenn dagegen im Wohnzimmer ein Sofa mit Tisch unter dem Bild stehen, ist es immer mindestens zwei Meter weit weg. Dann sind alle Formate unter 90x60 Zentimeter nur beschränkt sinnvoll.