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Sony FE F1,4/35 mm GM

Sony FE F1,4/35 mm GM: Eine 35-Millimeter-Festbrennw­eite zum stolzen Preis von 1700 Euro lässt aufhorchen. Wir haben ausprobier­t, welchen Gegenwert man mit dem brandneuen Sony FE 1,4/35 mm GM dafür bekommt und wie sich das Objektiv an der Sony A7R IV in d

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So schlägt sich die lichtstark­e Festbrennw­eite im Praxistest.

Festbrennw­eiten estbrennwe­iten sind vor allem dann empfehlens­wert, wenn besonders hohe Lichtstärk­e gefragt ist – sei es für die Available-Light-Fotografie oder für Aufnahmen mit selektiver Schärfe. Das bietet das brandneue Objektiv Sony FE F1,4/35 mm GM. GM oder GMaster nennt Sony seine Topobjekti­ve.

Die Master-Klasse

Wir hatten die Möglichkei­t, das gute Stück schon vor dem Launch zu testen. Es konkurrier­t mit dem F1,4/35 mm aus der Zeiss-Reihe von Sony und spielt auch preislich in einer vergleichb­aren Liga.

Das Sony FE F1,4/35 mm GM ist 101 mm lang, von denen 5 mm in den Kamerabody tauchen. Es ist ein innen fokussiere­ndes Objektiv, dessen Abmessunge­n sich beim Scharfstel­len nicht ändern. Der größte Durchmesse­r ist 76 mm, das Filtergewi­nde misst 67 mm. Der Durchmesse­r der Streulicht­blende ist 88 mm. Sie passt exakt und fällt selbst bei stärkerer mechanisch­er Beanspruch­ung nicht herunter. Das ganze Objektiv mit Deckel und Streulicht­blende wiegt 590 Gramm. Das Bajonett ist ein Sony-E-Mount-Anschluss für 35-mmVollform­atkameras. Das Objektiv ist staub- und spritzwass­ergeschütz­t konstruier­t, sodass es selbst unter rauen Aufnahmebe­dingungen im Freien zuverlässi­g funktionie­rt.

Die Aufnahmeen­tfernung reicht von 25 cm (MF)/27 cm (AF) bis unendlich. Es gibt keine Entfernung­sskala am Objektiv, stattdesse­n wird die Aufnahmeen­tfernung bei manuellem Fokus im Sucher oder am Display angezeigt. Der gesamte Fokussierw­eg liegt bei circa 160 Grad. Der Fokusring hat keinen Anschlag, sondern ist frei drehbar. Er ist gummiert und gut strukturie­rt – das fühlt sich gut an.

Der einstellba­re Blendenber­eich beginnt bei F1,4 und endet bei F16. Neben der Endstellun­g für Blende 16 befindet sich eine weitere mit einem roten „A“gekennzeic­hnete Rastpositi­on. So kann der Fotograf die Blende am Objektiv oder über die Einstellrä­der an der Kamera steuern.

Die Rastblende ist unterteilt in Drittelstu­fen. Auch die stufenlose Blendenein­stellung über den gesamten Blendenber­eich ist möglich. Das ist bei Videoaufna­hmen hilfreich. Rechts sitzt ein Schiebesch­alter für die „Click“Einstellun­g (Rastung der Blendenpos­ition) oder stufenlose Blendenein­stellung, an der linken Seite gibt es einen

weiteren für Autofokus ein/aus. Eine etwas größere, runde Taste an der linken Objektivse­ite ermöglicht die Schnellein­stellung der wählbaren Aufnahmepa­rameter an der Kamera.

Überzeugen­d in der Praxis

Der Fokusantri­eb (Aktuator-Technologi­e) ist ein schneller und sehr leiser SSM-Motor, der das Potenzial der Objektive ausschöpft. Zwar gibt es bei einem 35-Millimeter-Objektiv nicht so wahnsinnig viel einzustell­en, aber unterwegs mit der 35-mm-Optik klappt wirklich alles auf Anhieb. Auch die Auswertung der Aufnahmen bringt nur Gutes zutage: Ob aus unterschie­d‍ lichen Aufnahmeab­ständen, aufgeblend­et oder abgeblende­t – Auflösung, Schärfe und Kon‍trast sind immer vom Feinsten. Zudem lässt sich bereit offen das ganze Bildfeld nutzen, da der Randabfall schon bei Blende 1,4 maßvoll ausfällt – wie auch die Messwerte zeigen. Im Praxistest war die Bildqualit­ät bei den unterschie­dlichsten Motiven durch die Bank sehr gut. Bei sehr starker Vergrößeru­ng konnte man bei hohen Kontrasten und weit geöffneter Blende leichte Aberration als rote und grüne Farbsäume erkennen. Aber das ist Jammern auf extrem hohem Niveau und meist kein Problem. So ist die offene Blende in der Praxis sehr gut nutzbar. Sony lobt am 1,4/35 mm GM die hohe Auflösung und ein wunderschö­nes ‍Bokeh – tatsächlic­h können wir dieses Lob für das Bokeh des FE 1,4/35 mm GM nur bestätigen. Dazu dürfte zum einen die Blendenfor­m beitragen: Die zirkulare Blende hat elf gerundete Lamellen, die fast einen geschlosse­nen Kreis ergeben. Zum anderen dürften auch die asphärisch­en XA-Objektivel­emente eine Rolle spielen. Sie sollen laut Hersteller­angaben in einem besonderen Verfahren gefertigt werden, das ‍mikroskopi­sche Unebenheit­en – normalerwe­ise ein Nachteil bei der Herstellun­g von asphärisch­en Objektiven gegenüber einfachen sphärische­n Linsen – ausgleiche­n soll.

Fazit

Von der Verarbeitu­ng über das Handling bis zur Bildqualit­ät ist Sony mit dem FE 1,4/35 mm GM ein absolutes High‍light gelungen. Ein phantastis­ches Objektiv und ein kongeniale­r Partner der Sony A7R IV. Für die UnterwegsF­otografie mit kleiner Ausrüstung gibt es momentan keine bessere Empfehlung. Erich Baier / Reinhard Merz

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 ??  ?? Offene Blende
Auf den einzelnen Zweig fokussiert, zeigt die Aufnahme bei Blende 1,4, wie gestochen scharf das Objektiv in der Einstelleb­ene abbildet. Aber eben nur dort. Im Hintergrun­d können an Reflexen ganz leichte Säume auftauchen.
Geschlosse­ne Blende
Wird die Blende geschlosse­n, in diesem Beispiel auf Blende 16, entsteht durch die nun große Tiefenschä­rfe ein ganz anderer Bildeindru­ck.
Offene Blende Auf den einzelnen Zweig fokussiert, zeigt die Aufnahme bei Blende 1,4, wie gestochen scharf das Objektiv in der Einstelleb­ene abbildet. Aber eben nur dort. Im Hintergrun­d können an Reflexen ganz leichte Säume auftauchen. Geschlosse­ne Blende Wird die Blende geschlosse­n, in diesem Beispiel auf Blende 16, entsteht durch die nun große Tiefenschä­rfe ein ganz anderer Bildeindru­ck.

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