Deutsche Börse stellt Marktplatz ein
Die Deutsche Börse Cloud Exchange (DBCE) ist kurz nach der Gründung schon wieder Geschichte.
Der mit ambitionierten Zielen gestartete anbieterneutrale Cloud-Marktplatz Deutsche Börse Cloud Exchange (DBCE) gibt schon nach wenigen Monaten auf. „Die Aktionäre der DBCE haben entschieden, den operativen Geschäftsbetrieb des Marktplatzes einzustellen“, heißt es in einem kurzen Statement. Gleichzeitig würden das Geschäftsmodell und der Vermarktungsansatz aber „weiter evaluiert“. Neue Nutzer können sich demnach schon seit dem 18. Januar 2016 nicht mehr anmelden. Bestehende Verträge sollen bis zu ihrem Auslaufen erfüllt werden. Im März will die DBCE den Betrieb des Cloud-Marktplatzes endgültig einstellen. Die DBCE war erst im Mai 2015 nach einigen Verzögerungen als anbieterneutraler Marktplatz an den Start gegangen. Das Unternehmen wurde im Mai 2013 als gemeinsame Tochter der Deutschen Börse und der auf Cloud-Management spezialisierten Zimory GmbH gegründet.
Ziel war es, Kunden in die Lage zu versetzen, Infrastruktur zu vergleichen und sich Cloud-Dienste so individuell zu konfigurieren, wie sie gebraucht werden. Dabei sollte ein einfaches Kauf- und Verkaufverfahren langwierige Vertragsverhandlungen ersetzen. „Auf unserem Marktplatz erhalten Cloud-User die Möglichkeit, Ange- bote verschiedener Provider zu vergleichen und gezielt die für sie passenden Services zu beziehen“, warb Vorstandsmitglied und Chief Technology Officer Maximilian Ahrens, zum Go Live der Plattform.
„Im Prinzip hat es sich um keine schlechte Idee gehandelt“, kommentiert René Büst, auf CloudThemen spezialisierter Analyst bei Crisp Research, das Aus. „Allerdings kam diese Art von Marktplatz viel zu früh für den CloudMarkt. Außerdem war für die Anwenderseite nur schwer nachzuvollziehen, worin der eigentliche Mehrwert lag.“