HPEs Abschied vom Service
Die vor Jahren teuer eingekaufte Servicesparte soll mit CSC verschmolzen werden.
Umbau und Aufspaltungen bei Hewlett-Packard gehen weiter. Im vergangenen Jahr hatte sich der IT-Traditionskonzern in eine Enterprise-Unit (HPE) mit Data-Center-Produkten und Services sowie eine Consumer-Einheit (HP Inc.) mit dem verbliebenen PC- und Druckergeschäft aufgespalten. Nun will sich HPE überraschend vom Service-Business trennen. Geplant ist demnach, den Bereich mit dem Dienstleistungsgeschäft von CSC zusammenzulegen und damit einen neuen, weltweit agierenden Servicegiganten zu schaffen. Dieser hätte Schätzungen zufolge einen Jahresumsatz von etwa 26 Milliarden Dollar. Abspaltung und Merger sollen nach den Vorstellungen der Verantwortlichen im März 2017 abgeschlossen sein. Der neue Serviceriese soll von Mike Lawrie geführt werden, bis dato Chairman, President und CEO von CSC. Meg Whitman, Chefin von HPE, soll einen Sitz im Aufsichtsrat des neuen Unternehmens bekommen. Die übrigen Sitze im Board würden gleichmäßig zwischen HPE und CSC aufgeteilt.
Das HPE-Management rund um Meg Whitman bezeichnete den Spin-Merger als logischen und richtigen Schritt. Damit schärfe man sein Profil als Anbieter von Komplett-Infrastruktur-Lösungen – gerade mit Blick auf die Cloud und Mobile. Die Kunden würden von einem stärkeren und vielfältigeren Service profitieren. HPE geht im Zuge des Deals von Einsparungen in Höhe von einer Milliarde Dollar im ersten Jahr aus. Die Kosten für die Abspaltung wurden nicht konkret beziffert. Analysten zeigten sich überrascht, vor allem vom Zeitpunkt. Der Deal sei sicher bereits seit Herbst 2015, bei der Aufspaltung von HP, diskutiert worden. Seit damals habe sich HPE als Transformationspartner positioniert. Diese Botschaft sei nun schwerer zu vermitteln. „Wie kann ich ohne Servicegeschäft ein Partner für eine strategische Transformation sein?“, fragt sich Gartner-Analyst Thomas Bittman.