Bericht des Bundesrechnungshofs: Im Netz der Bundeswehr klaffen gefährliche Sicherheitslücken
Das IT- und Datennetz der Bundeswehr ist unsicher. Das berichtet der „Spiegel“unter Berufung auf einen vertraulichen Prüfbericht des Bundesrechnungshofs. Dort heiße es, der Zugang zu sensiblen Daten werde nicht ausreichend kontrolliert. Daher sei nicht auszuschließen, dass Daten so weit verändert würden, dass dies die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr gefährde. Ursache seien fehlende Kontrollen des Verteidigungsministeriums bei der BWI Informationstechnik GmbH, dem IT-Dienstleister der Bundeswehr. Beispielsweise gebe es keinerlei Prüfungen, welche Systemadministratoren der BWI auf vertrauliche Personal- und Finanzdaten der Truppe zugreifen könnten. Das Ministerium unter der CDU-Politikerin Ursula von der Leyen hat die Probleme eingeräumt. Künftig soll das Cyber Response Team der Bundeswehr der BWI auf die Finger schauen und den Zugriff auf sensible Daten kontrollieren.
Staat übernimmt IT-Betrieb
Die jetzt aufgedeckten Sicherheitslücken werfen kein gutes Licht auf die IT-Strategie der Bundeswehr und treffen von der Leyens Kernprojekte an einer empfindlichen Stelle. Erst kürzlich hatte die Ministerin den Aufbau einer eigenen Cyber-Truppe bekannt gegeben. Das Internet entwickle sich zum potenziellen Kriegsschauplatz. Hier müsse sich die Bundeswehr schlagkräftig aufstellen. Die Kritik der Rechnungsprüfer ist auch kein gutes Vorzeichen für den künftigen IT-Betrieb der Bundeswehr. Aktuell sind an der BWI der Bund (49,9 Prozent ) sowie Siemens (50,05 Prozent) und IBM (0,05 Prozent) beteiligt. Ende des Jahres ist aber Schluss mit der Public-PrivatePartnership (PPP). Dann übernimmt der Staat den Betrieb von IT und Netzen komplett. Die Opposition sieht das kritisch. „Die Ministerin erklärt Cyber zum Topthema, dabei ist ihr Haus noch nicht mal fähig, die eigenen Systeme abzusichern“, monierte der GrünenAbgeordnete Tobias Lindner.