Beraterkarriere: Mittelstand oder Konzern?
versus mittelständisch aus. Der (gewünschte) Wettbewerb unter Kollegen hängt eng mit den Strukturen zusammen. Mittelständische Beratungen haben in der Regel keine klassische Pyramidenstruktur. Die Karriereleiter wird nach oben nicht zwingend enger, es entfällt meist das Up-or-out. Ein Weiterkommen hängt daher nicht so sehr von verfügbaren freien Stellen ab. Entscheidender für den Aufstieg ist hier vor allem die eigene Leistung und der direkte Mehrwert für das Unternehmen beziehungsweise die Kunden.
Das mindert nicht nur den Wettbewerb untereinander, sondern auch den politischen Faktor, sprich: ,Kenne ich die richtigen Leute im Unternehmen?‘ Auch die Sichtbarkeit (und Wirksamkeit) der eigenen Leistung ist in mittelständischen Beratungshäusern höher. Sicher ist es auch eine Typfrage. Auch bei den Großen kann man Karriere machen. Die Strukturen geben das her. Mit Topleistung und der nötigen „Härte“kann es dann auch relativ schnell gehen.
Was die Aufstiegsmöglichkeiten im Mittelstand betrifft, sollten Sie genau hinschauen. Wichtig sind ein professionelles und ausgereiftes Karrieremodell, also eine Karriereleiter mit mehreren Stufen beziehungsweise weiterführenden Rollen, idealerweise mit der Option einer flexiblen Karriereentwicklung (zum Beispiel in einer Experten- und einer Management-Laufbahn), sowie klar definierte, transparente und realistische Anforderungen. Auch ein umfassendes, auf die Karrierestufen zugeschnittenes Weiterbildungsangebot und nicht zuletzt eine Führungskultur, die ein Weiterkommen fordert und fördert (kein „elitärer Partner-Club“), ma- chen den Unterschied. Letzteres erkennt man auch an der Quote an „Eigengewächsen“in der Partnerschaft und im Management. Daraus resultiert dann auch die Möglichkeit, schnell voranzukommen. Konkrete Abstriche sehe ich dann keine – auch nicht beim Gehalt. Hier bewegen sich viele mittelständische Beratungen auf Augenhöhe mit den Großen.“