Effizientere Meetings mit Spark
Cisco hat Version 2.0 seiner Collaboration-Suite „Spark“vorgestellt. Die Cloud-Lösung integriert Chat-, Konferenz-, Video- und Telefoniefunktionen. Unter der Bezeichnung „Cisco Spark Board“ist zudem ein digitales Whiteboard erhältlich.
Cisco hat Version 2.0 seiner Collaboration Suite Spark vorgestellt. Die Lösung verspricht einfachere und effizientere Meetings.
Mit Spark 2.0, so verspricht Cisco, sollen Meetings einfacher und effizienter ablaufen. Dazu können die Nutzer virtuelle Besprechungsräume in der Cloud einrichten. Alle Inhalte, die dort diskutiert, gezeigt oder geteilt werden, speichert das System automatisch, so dass die lästige Aufgabe des Protokollführens entfällt. Die Collaboration-Suite integriert Chat-, Konferenz-, Videound Telefonie- sowie Content-Sharing-Funktionen. Das ergänzende Cisco Spark Board offeriert zudem Funktionen für Videokonferenzen, das Teilen von Inhalten, Präsentationen und Whiteboarding. Laut Cisco lassen sich so Medienbrüche über den gesamten MeetingProzess hinweg vermeiden – von der Terminvereinbarung über die Vorbereitung und die Umsetzung bis hin zur Nachbereitung.
Mit offenen APIs erweitern und anpassen
Spark selbst ist im Prinzip eine Cloud-App, die für Windows, iOS und Android verfügbar ist. Ferner ist der Service in WebRTC-fähigen Browsern wie etwa Firefox nutzbar. Eine Chrome-Unterstützung soll ebenfalls folgen. Zudem fügt sich die App in die Umgebung von Cisco-Video-Endgeräten ein. Mit Blick auf den Wettbewerber Microsoft und dessen Surface Hub betont man bei Cisco die Offenheit der eigenen Lösung. So lasse sich die Anwendung über offene APIs erweitern und an spezifische Bedürfnisse individuell anpassen.
Verschiedene Erweiterungen stehen dazu bereits auf einer Spark-eigenen Seite zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise Box, Dropbox, GitHub, Google Drive, Jira, OneDrive, Salesforce Alerts, Twitter, SmartSheet, Splunk, ServiceNow sowie diverse Übersetzungs-Tools und Wörterbücher.
Ist das Spark Board das bessere Surface Hub?
Neu ist auch das Cisco Spark Board, das in einer 55- und einer 70-Zoll-Version erhältlich ist. Für das Modell mit 55 Zoll sind knapp 5000 Dollar zu veranschlagen. Damit ist das Einstiegsmodell genauso groß wie Microsofts kleines Surface Hub. Microsofts zweites Surface Hub ist dagegen mit 84 Zoll deutlich größer. Im Gegensatz zu den Microsoft-Modellen verfügen alle Spark Boards über ein 4k-Panel und eine 4k-Kamera. Zudem warten die Geräte mit einem Array aus zwölf Mikrofonen auf. Dies soll ein besonders gutes Verfolgen des jeweils aktiven Sprechers ermöglichen. Ferner verfügt das Board noch über eine andere Besonderheit: Der Anwender muss sich nicht anmelden. Vielmehr ermöglicht „Cisco Spark Proximity“die automatische, drahtlose Vernetzung der auf einem Mobilgerät installierten App mit einem Spark-Raumsystem. Dies funktioniert,
sobald der mobile Nutzer den Raum betritt. Mit Proximity wird der Spark Client auf dem Handy also von jedem Spark Board oder anderen Cisco-Videogerät aus automatisch erkannt, sobald er in der Nähe ist. Das erspart den Nutzern das manuelle Anmelden.
Ultraschall statt Funk
Zur Realisierung der Proximity-Funktion geht Cisco auf den ersten Blick einen ungewöhnlichen Weg: Statt Bluetooth, WLAN, NFC oder ein anderes Funkverfahren zu nutzen, setzt das Unternehmen auf Ultraschall. Ein cleverer Ansatz, denn so umgeht Cisco mögliche Sicherheitsprobleme. Das Ultraschallsignal ist nur innerhalb des Raums zu empfangen, ein Abhören etwa aus dem Nebenraum ist nicht möglich. Zudem sei so eine größtmögliche Kompatibilität gewährleistet, denn jedes Smartphone und Tablet besitze ein Mikrofon.
Whiteboarding aus der Cloud
Auch wenn das Spark Board für Rowan Trollope, Senior Vice President und General Manager IoT und Applications bei Cisco, „ein einzigartiges und revolutionäres Produkt ist, weil es drei Geräte in einem vereint, nämlich Wireless Presentation, Whiteboard und Videoconferencing der nächsten Generation“, braucht der Anwender es nicht unbedingt. Das Whiteboarding mit mehreren Teilnehmern funktioniert auch mit Smartphone, Tablet oder Laptop. Dazu benötigt der Anwender beispielsweise im Gegensatz zu den Telepresence-Systemen keine teure Hardware wie etwa VideoBridges. Spark ist als Cloud-Lösung konzipiert. Für eine Videokonferenz mit einer Auflösung von 1080p30 benötigt der Anwender eine Bandbreite von rund 1,7 Mbit/s, eine Schaltung mit 720p kommt laut Cisco bereits mit 268 Kbit/s aus. Damit sei auch die Benutzung über Mobilfunknetze möglich.
Das erforderliche Abo für den Cloud-Service kostet in Verbindung mit dem Spark Board 160 Dollar. Bei den Abomodellen orientiert sich Cisco an der Tarifgestaltung von WebEx. So gibt es ähnlich wie bei WebEx mit SparkFreemium auch eine kostenlose Version, die allerdings in Sachen Teilnehmerzahl und Funktionalität beschränkt ist. So sind nur Videocalls und Messaging möglich.
Erste Praxiserfahrungen
Positive Erfahrungen mit Spark hat man beim IT-Systemhaus Computacenter gemacht. Marc Herzmann, Cisco Unified Communication Leader bei Computacenter: „Das Cisco Spark Board hat bei unseren ersten Testkunden für echte Begeisterung gesorgt.“Ferner biete die automatische Speicherung der Inhalte einen echten Mehrwert gegenüber anderen Lösungen. Einen Haken hat Herzmann jedoch ausgemacht: „Eine Hürde für viele traditionelle kleine und mittelständische Unternehmen dürfte wohl sein, dass es sich bei Cisco Spark um eine reine Cloud-Lösung handelt. Die Geräte lassen sich zwar im Netzwerk installieren und mit vorhandenen Cisco-Technologien verbinden, doch wer die Collaboration-Funktionen nutzen will, braucht den Cloud-Service von Cisco.“Wer sich aber mit den Cloud-basierten Services anfreunden könne, so der Computacenter-Experte weiter, erhalte mit Spark eine gute Lösung.