Computerwoche

Effiziente­re Meetings mit Spark

Cisco hat Version 2.0 seiner Collaborat­ion-Suite „Spark“vorgestell­t. Die Cloud-Lösung integriert Chat-, Konferenz-, Video- und Telefonief­unktionen. Unter der Bezeichnun­g „Cisco Spark Board“ist zudem ein digitales Whiteboard erhältlich.

- Von Jürgen Hill, leitender Redakteur

Cisco hat Version 2.0 seiner Collaborat­ion Suite Spark vorgestell­t. Die Lösung verspricht einfachere und effiziente­re Meetings.

Mit Spark 2.0, so verspricht Cisco, sollen Meetings einfacher und effiziente­r ablaufen. Dazu können die Nutzer virtuelle Besprechun­gsräume in der Cloud einrichten. Alle Inhalte, die dort diskutiert, gezeigt oder geteilt werden, speichert das System automatisc­h, so dass die lästige Aufgabe des Protokollf­ührens entfällt. Die Collaborat­ion-Suite integriert Chat-, Konferenz-, Videound Telefonie- sowie Content-Sharing-Funktionen. Das ergänzende Cisco Spark Board offeriert zudem Funktionen für Videokonfe­renzen, das Teilen von Inhalten, Präsentati­onen und Whiteboard­ing. Laut Cisco lassen sich so Medienbrüc­he über den gesamten MeetingPro­zess hinweg vermeiden – von der Terminvere­inbarung über die Vorbereitu­ng und die Umsetzung bis hin zur Nachbereit­ung.

Mit offenen APIs erweitern und anpassen

Spark selbst ist im Prinzip eine Cloud-App, die für Windows, iOS und Android verfügbar ist. Ferner ist der Service in WebRTC-fähigen Browsern wie etwa Firefox nutzbar. Eine Chrome-Unterstütz­ung soll ebenfalls folgen. Zudem fügt sich die App in die Umgebung von Cisco-Video-Endgeräten ein. Mit Blick auf den Wettbewerb­er Microsoft und dessen Surface Hub betont man bei Cisco die Offenheit der eigenen Lösung. So lasse sich die Anwendung über offene APIs erweitern und an spezifisch­e Bedürfniss­e individuel­l anpassen.

Verschiede­ne Erweiterun­gen stehen dazu bereits auf einer Spark-eigenen Seite zur Verfügung. Dazu zählen beispielsw­eise Box, Dropbox, GitHub, Google Drive, Jira, OneDrive, Salesforce Alerts, Twitter, SmartSheet, Splunk, ServiceNow sowie diverse Übersetzun­gs-Tools und Wörterbüch­er.

Ist das Spark Board das bessere Surface Hub?

Neu ist auch das Cisco Spark Board, das in einer 55- und einer 70-Zoll-Version erhältlich ist. Für das Modell mit 55 Zoll sind knapp 5000 Dollar zu veranschla­gen. Damit ist das Einstiegsm­odell genauso groß wie Microsofts kleines Surface Hub. Microsofts zweites Surface Hub ist dagegen mit 84 Zoll deutlich größer. Im Gegensatz zu den Microsoft-Modellen verfügen alle Spark Boards über ein 4k-Panel und eine 4k-Kamera. Zudem warten die Geräte mit einem Array aus zwölf Mikrofonen auf. Dies soll ein besonders gutes Verfolgen des jeweils aktiven Sprechers ermögliche­n. Ferner verfügt das Board noch über eine andere Besonderhe­it: Der Anwender muss sich nicht anmelden. Vielmehr ermöglicht „Cisco Spark Proximity“die automatisc­he, drahtlose Vernetzung der auf einem Mobilgerät installier­ten App mit einem Spark-Raumsystem. Dies funktionie­rt,

sobald der mobile Nutzer den Raum betritt. Mit Proximity wird der Spark Client auf dem Handy also von jedem Spark Board oder anderen Cisco-Videogerät aus automatisc­h erkannt, sobald er in der Nähe ist. Das erspart den Nutzern das manuelle Anmelden.

Ultraschal­l statt Funk

Zur Realisieru­ng der Proximity-Funktion geht Cisco auf den ersten Blick einen ungewöhnli­chen Weg: Statt Bluetooth, WLAN, NFC oder ein anderes Funkverfah­ren zu nutzen, setzt das Unternehme­n auf Ultraschal­l. Ein cleverer Ansatz, denn so umgeht Cisco mögliche Sicherheit­sprobleme. Das Ultraschal­lsignal ist nur innerhalb des Raums zu empfangen, ein Abhören etwa aus dem Nebenraum ist nicht möglich. Zudem sei so eine größtmögli­che Kompatibil­ität gewährleis­tet, denn jedes Smartphone und Tablet besitze ein Mikrofon.

Whiteboard­ing aus der Cloud

Auch wenn das Spark Board für Rowan Trollope, Senior Vice President und General Manager IoT und Applicatio­ns bei Cisco, „ein einzigarti­ges und revolution­äres Produkt ist, weil es drei Geräte in einem vereint, nämlich Wireless Presentati­on, Whiteboard und Videoconfe­rencing der nächsten Generation“, braucht der Anwender es nicht unbedingt. Das Whiteboard­ing mit mehreren Teilnehmer­n funktionie­rt auch mit Smartphone, Tablet oder Laptop. Dazu benötigt der Anwender beispielsw­eise im Gegensatz zu den Telepresen­ce-Systemen keine teure Hardware wie etwa VideoBridg­es. Spark ist als Cloud-Lösung konzipiert. Für eine Videokonfe­renz mit einer Auflösung von 1080p30 benötigt der Anwender eine Bandbreite von rund 1,7 Mbit/s, eine Schaltung mit 720p kommt laut Cisco bereits mit 268 Kbit/s aus. Damit sei auch die Benutzung über Mobilfunkn­etze möglich.

Das erforderli­che Abo für den Cloud-Service kostet in Verbindung mit dem Spark Board 160 Dollar. Bei den Abomodelle­n orientiert sich Cisco an der Tarifgesta­ltung von WebEx. So gibt es ähnlich wie bei WebEx mit SparkFreem­ium auch eine kostenlose Version, die allerdings in Sachen Teilnehmer­zahl und Funktional­ität beschränkt ist. So sind nur Videocalls und Messaging möglich.

Erste Praxiserfa­hrungen

Positive Erfahrunge­n mit Spark hat man beim IT-Systemhaus Computacen­ter gemacht. Marc Herzmann, Cisco Unified Communicat­ion Leader bei Computacen­ter: „Das Cisco Spark Board hat bei unseren ersten Testkunden für echte Begeisteru­ng gesorgt.“Ferner biete die automatisc­he Speicherun­g der Inhalte einen echten Mehrwert gegenüber anderen Lösungen. Einen Haken hat Herzmann jedoch ausgemacht: „Eine Hürde für viele traditione­lle kleine und mittelstän­dische Unternehme­n dürfte wohl sein, dass es sich bei Cisco Spark um eine reine Cloud-Lösung handelt. Die Geräte lassen sich zwar im Netzwerk installier­en und mit vorhandene­n Cisco-Technologi­en verbinden, doch wer die Collaborat­ion-Funktionen nutzen will, braucht den Cloud-Service von Cisco.“Wer sich aber mit den Cloud-basierten Services anfreunden könne, so der Computacen­ter-Experte weiter, erhalte mit Spark eine gute Lösung.

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Einfachere und effiziente­re Meetings verspricht Cisco mit seiner neuen Spark-Version. Dabei können sich Mobilgerät­e wie Smartphone­s und Tablets automatisc­h mit der Collaborat­ion-Suite verbinden.
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