Amazon positioniert Videokonferenz Chime gegen Microsoft und Google
Amazons Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) hat das Videokonferenzsystem „Chime“für Unternehmen vorgestellt und damit den Wettbewerb mit Konkurrenten wie Microsoft (Skype for Business), Cisco (WebEx und GoToMeeting) und Google (Hangouts) angeheizt. Chime wird als Unified Communications as a Service (UCaaS) über die Cloud angeboten. Client-Apps soll es für die mobilen Plattformen iOS und Android sowie die Desktop-Betriebssysteme MacOS und Windows geben.
Eine Basisversion von Chime sollen Anwender kostenlos nutzen können. Damit könnten sie an Konferenzen teilnehmen, Anrufe starten sowie Chat- und Benachrichtigungsfunktionen verwenden. Für die Plus-Variante verlangt AWS 2,50 Dollar pro User und Monat. Dafür stehen zusätzliche Funktionen wie Remote Desktop, Screensharing sowie 1 GB Nachrichtenspeicher pro Nutzer zur Verfügung. Für die Pro-Version werden 15 Dollar pro Anwender und Monat fällig. Damit erhält der Kunde sämtliche Funktionen von Chime. Unter anderem sind Konferenzen mit bis zu 100 Teilnehmern, Meeting-URLs sowie Voice over IP (VoIP) möglich. Chime soll im Lauf des zweiten Quartals 2017 über die AWS-Partner Level 3 und Vonage vermarktet werden. Der Markt für UC-Systeme sei ständig in Bewegung, konstatierte Gartner-Analyst Bern Elliot. Amazon baue allmählich ein komplettes Angebot für den digitalen Workplace auf und gehe damit auf Konfrontationskurs mit Microsoft und Google. Insgesamt wolle sich AWS nicht nur mit Infrastrukturdiensten, sondern in Zukunft auch mit Applikationsservices als BusinessPartner ins Spiel bringen.