Intel baut speziellen Chip für Künstliche Intelligenz – Loihi soll wie das menschliche Gehirn funktionieren
Der weltgrößte Halbleiterhersteller hat eigenen Angaben zufolge einen neuartigen Chip entwickelt, der in der Lage sein soll, selbstständig zu lernen und so Aufgaben für Künstliche Intelligenz besser zu lösen. Um unterschiedlichste Datentypen zu sammeln, auszuwerten und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen, reichten klassische CPU- und GPUArchitekturen nicht mehr aus, stellt Michael Mayberry, Managing Director der Intel Labs, fest.
Die Intel-Entwickler haben deshalb mit Loihi eine eigenen Angaben zufolge neuartige Chiparchitektur entwickelt. Der Chip besteht aus 130.000 einzelnen Rechenkernen, die ähnlich wie Neuronen im menschlichen Gehirn funktionieren sollen. Jedes einzelen Chip-Neuron ist mit tausenden anderer künstlicher Neuronen verbunden. Insgesamt verfügt Loihi über 130 Millionen Synapsen zwischen den einzelnen Recheneinheiten. Jeder Neuronenkern beinhaltet eine Learning-Engine, über die die Art und Weise des Lernens sowie die Kommunikation innerhalb des neuronalen Netzes gesteuert werden können. Loihi lernt laut den Intel-Entwicklern selbstständig und muss nicht auf traditionelle Art und Weise für seine KI-Aufgaben trainiert werden. Das Lernen soll so wesentlich schneller funktionieren als klassische Ansätze rund um Deep Learning. Außerdem soll der Chip deutlich energieeffizienter arbeiten als herkömmliche KI-Systeme.
„KI steht noch am Anfang“, konstatiert Mayberry, „neue Architekturen und Methoden werden in Zukunft die Messlatte immer höher legen.“Der Manager sieht unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten für Loihi, der nach einem Unterseevulkan bei Hawaii benannt ist. Beispielsweise könnten Ampeln lernen, wie ihre Signale den Verkehrsfluss möglichst flüssig halten. Der Chip könne auch die natürliche Herzfrequenz eines Menschen lernen und bei Anomalien Alarm schlagen.