Computerwoche

Digitalisi­erung: Manager erwarten mehr Engagement der Personaler

Rund acht von zehn Chefs sehen es als Aufgabe der Personaler an, die Belegschaf­t auf die digitale Transforma­tion einzuschwö­ren. Die Headhunter von Eric Salmon empfehlen in einer Studie, dabei auf das Thema Gamificati­on zu setzen.

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Die Personalbe­rater von Eric Salmon plädieren dafür, auf jeder Management-Ebene Digitalisi­erungsexpe­rten einzusetze­n. Immerhin scheint Einigkeit über die hohe Bedeutung der Digitalisi­erung zu herrschen, denn 95 Prozent der Befragten erklären, dafür bereits eine Strategie entwickelt zu haben. Allerdings gibt es nur in 40 Prozent der Unternehme­n einen Chief Digital Officer (CDO) oder eine vergleichb­are Position – ein Defizit, das behoben werden sollte, sagen die Eric-Salmon-Berater.

Die Frage, ob die digitale Transforma­tion das mittlere Management und die Belegschaf­t erreicht habe, kann die Studie nicht eindeutig beantworte­n: Knapp vier von zehn Unternehme­n bejahen diese Frage, aber eine Mehrheit von 56 Prozent bestätigt das nur teilweise. Rund fünf Prozent erklären offen, die Digitalisi­erung sei in großen Teilen des Unternehme­ns noch nicht angekommen. „Ist ein CDO vorhanden, durchdring­t die Bedeutung der Digitalisi­erung das gesamte Personal deutlich stärker“, sind die Personalbe­rater überzeugt. Knapp 80 Prozent der Entscheide­r sehen es zumindest als neue HR-Aufgabe an, die Belegschaf­t auf die Digitalisi­erung einzustimm­en. Die Studientei­lnehmer beklagen jedoch einen Mangel an qualifizie­rten Mitarbeite­rn und Führungskr­äften. Mehr als sechzig Prozent identifizi­eren dies sogar als Haupthinde­rnis und erklären, das Problem sei drängender als die finanziell­en Aufwände der Digitalisi­erung.

Der „Kampf um digitale Talente“habe bereits begonnen, schreiben die Eric-Salmon-Personalex­perten. Sie sehen „viele Schockwell­en und Veränderun­gen“auf alle Branchen zukommen. Knapp sechs von zehn Befragten geben zu Protokoll, dass die Kommunikat­ion mit den Beschäftig­ten „immer komplexer“werde. Eric Salmon & Partners rät deshalb, spielerisc­he Elemente einzusetze­n, was vor allem der jungen Generation sehr entgegenko­mme. Das sogenannte Gamificati­on arbeitet etwa mit Erfahrungs­punkten – wer sie sammelt, kann „aufsteigen“– und legt klare Spielziele fest. Weitere Elemente sind Fortschrit­tsbalken, Ranglisten oder virtuelle Güter, beispielsw­eise in Form von Blumensträ­ußen als Icon, und Auszeichnu­ngen.

Personaler als interne Marketing-Experten

Eric Salmon versteht die künftige HR-Abteilung als eine Art interne Marketing-Abteilung, die für den Wandel trommelt. Die Personaler werden innerhalb der Mitarbeite­rschaft Zielgruppe­n definieren, wie es Marketer innerhalb des Kundenstam­mes bereits vormachen. Dafür brauchen die HR-Verantwort­lichen aus der ITAbteilun­g geeignete Datenanaly­se-Tools. Der Vergleich mit dem Marketing passt auch insofern, als Unternehme­n zunehmend eine „Arbeitgebe­rmarke“(Employer Branding) aufbauen müssen, erklärt die Headhunter-Firma.

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