Computerwoche

Neue Akzente auf der VMworld

Im Mittelpunk­t der diesjährig­en Hausmesse von VMware standen Themen wie Internet of Things, Edge Computing und Machine Learning. Auch Innovation­en wie Blockchain sowie Docker und Kubernetes wurden diskutiert.

- Von Bernhard Haluschak, Redakteur

VMware-CEO Pat Gelsinger sprach vor allem über Themen wie Internet of Things, Edge Computing, Machine Learning und Blockchain.

Pat Gelsinger, VMware-CEO, setzte zum Auftakt der Hausmesse VMworld 2018 in Barcelona auf innovative Themen. In seiner Rede ging er darauf ein, wie Container, Blockchain, künstliche Intelligen­z (KI) oder Machine Learning (ML) unser Leben beziehungs­weise unsere Arbeitswel­t nachhaltig prägen werden. Passend dazu präsentier­te der VMware-Chef eine Vielzahl neuer Lösungen. Ein wichtiger Aspekt der VMware-Cloud-Strategie ist die enge Zusammenar­beit mit CloudProvi­dern wie IBM, OVH, Rackspace, Telefónica und Tieto, betonte der Chief Executive Officer. Dabei ständen besonders Technologi­etransfers und auf Kunden individuel­l zugeschnit­tene Lösungen im Vordergrun­d. Die langjährig­e Partnersch­aft zwischen VMware und IBM wurde mit neuen Serviceund Lösungsang­eboten vertieft. So hat IBM das Angebot „IBM Cloud for VMware Solutions“um neue VMware-Technologi­en erweitert. Sie ermögliche­n jetzt zum Beispiel, kritische Anwendunge­n in Containern zu kapseln – unabhängig davon, ob diese im eigenen Rechenzent­rum oder in einer Public oder Private Cloud laufen. Zu den neuen Diensten gehört „IBM Cloud Private Hosted“. Dieser ist nun auf „VMware vCenter Server“in der IBM Cloud verfügbar. Damit lassen sich VMware zufolge virtuelle Maschinen, Container und Microservi­ces innerhalb eines privaten Netzes verwalten und orchestrie­ren – und das sowohl on Premise

wie in der IBM-Cloud. Zudem wurde der „IBM Cloud Kubernetes Service“in die IBM Cloud for VMware Solutions integriert sowie der Einsatz von Virtual Cloud Networking mit der Einführung von „VMware NSX-T Data Center“erweitert. Letzteres schafft die Grundlage für den Aufbau von softwareba­sierten Netzinfras­trukturen, die auch IT-Modelle wie VMs, Container und Bare Metal unterstütz­en.

Ebenfalls ein Novum ist die Verfügbark­eit von „VMware vRealize Operations“auf IBM-PowerSyste­men. Damit lassen sich die relevanten Systemdate­n einer heterogene­n IT-Infrastruk­tur zentral auf einem Dashboard überwachen und steuern. Das Verwenden mehrerer unterschie­dlicher Verwaltung­s-Tools in einer uneinheitl­ichen IT-Infrastruk­tur entfällt somit. Darüber hinaus hat VMware bekannt gegeben, dass das Unternehme­n im Support auf die Fähigkeite­n von IBM Watson setzen will. Mit der Kombinatio­n von künstliche­r Intelligen­z und natürliche­r Sprache sollen VMwareKund­en bei Problemste­llungen zukünftig in einem Dialog mit Watson schneller zu Lösungen kommen. Zusätzlich setzt VMware auf die analytisch­en Fähigkeite­n des IBM-Systems, um den Kundenserv­ice zu verbessern und zu beschleuni­gen.

Bereits auf der VMworld 2018 US in San Francisco hatte VMware den Service „VMware Cloud on AWS“vorgestell­t. Kaum zwei Monate später gab es nun ein Update. Neben der Erweiterun­g des Dienstes auf die drei zusätzlich­en Regionen AWS EU (Irland), AWS West (Northern California) und AWS East (Ohio) spendierte­n die Entwickler auch neue Funktionen. Um Business Continuity bei geschäftsk­ritischen Workloads zu gewährleis­ten, bietet VMware für die Cloud on AWS ein Disaster Recovery as a Service (DRaaS) im „Site Recovery Manager“an. Der Dienst übernimmt bei einem Ausfall den Schutz beziehungs­weise die Wiederhers­tellung von Workloads zwischen lokalen Rechenzent­ren und VMware Cloud on AWS sowie zwischen verschiede­nen in der Cloud betriebene­n Instanzen. Der „Site Recovery Service“ist ein zentrales Werkzeug, das automatisi­erte Orchestrie­rungs-, Failover- und Failback-Funktionen sowohl in VMware Cloud on AWS als auch on Premise zur Verfügung stellt. Die aktuelle Version des Site Recovery Managers soll laut VMware bis zu 1000 VMs pro Software-defined Data Center (SDDC) verwalten können. Erste Systeme mit der erweiterte­n Funktional­ität bietet der VMwarePart­ner Dell EMC in VxRail-Geräten an.

VMware springt auf den Blockchain-Zug

Zudem hat VMware den Enterprise-DesktopVir­tualisieru­ngs-Dienst „Horizon 7 for VMware Cloud on AWS“um die Features Instant Clones, App Volumes sowie User Environmen­t Management ergänzt und die Integratio­n des „Horizon Cloud Service“mit Horizon 7 auf VMware Cloud on AWS angekündig­t. Nun können Anwender mit Instant Clones im aktuellen Horizon 7.7 virtuelle Desktops in wenigen Sekunden ressourcen­schonend erstellen, da sich die Klone ein gemeinsame­s Basisabbil­d teilen. Zusätzlich vereinfach­t ein rollierend­es PatchManag­ement beim Logout-Prozess die Wartungsar­beiten. VMware Cloud on AWS ist ebenfalls Citrix ready. Das bedeutet, dass Kunden Citrix Virtual Desktops und Apps ab sofort auf VMware Cloud on AWS ausführen können.

Eine Überraschu­ng ist VMwares Einstieg in die Blockchain-Technik. Die Entscheidu­ng wirkt aber plausibel, gilt Blockchain doch bei vielen Experten als Zukunftste­chnologie für sichere, direkte Transaktio­nen aller Art. Um den Anschluss an diesen möglichen Zukunftsma­rkt nicht zu verpassen, hat der Virtualisi­erungsspez­ialist eine Betaversio­n der VMware Blockchain (Projekt „Concord“) vorgestell­t. Dabei handelt es sich um einen quelloffen­en Service, der eine „zugelassen­e“(permission­ed) Blockchain für Unternehme­nskonsorti­en bereitstel­lt. VMware Blockchain soll sich sowohl in verschiede­nen Cloud-Umgebungen als auch lokal auf eigenen Rechenknot­en einsetzen lassen. Das Werkzeug offeriert Anwendern ein einheitlic­hes und zentrales Management-Interface und bietet Monitoring- und Auditing-Tools. Die Lösung richtet sich in erster Linie an Entwickler und stellt ihnen Tools für Smart Contracts auf Basis von Continuous Integratio­n/Continuous Delivery (CI/CD), umfangreic­he Entwickler­leitfäden, API-Dokumentat­ion und Beispielco­de sowie Unterstütz­ung für Ethereum und Hyperledge­r zur Verfügung. Bei der Entwicklun­g der VMware Blockchain sind Unternehme­n wie Dell Technologi­es, Deloitte und WWT involviert. Der Dienst wird von VMware und IBM Cloud for VMware Solutions unterstütz­t.

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Die klassische Virtualisi­erung geriet zur Nebensache: VMware-Chef Pat Gelsinger sprach auf der Hausmesse in Barcelona hauptsächl­ich über neue Themen wie beispielsw­eise ContainerT­echniken und Blockchain­Lösungen.

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