Computerwoche

Bundesrech­nungshof kritisiert: Der Bund verschwend­et Steuergeld­er durch Schlampere­i bei IT-Projekten

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In seinen „Bemerkunge­n 2018 zur Haushalts- und Wirtschaft­sführung des Bundes“hat der Bundesrech­nungshof auch IT-Projekte unter die Lupe genommen. Das Urteil fällt nicht schmeichel­haft aus. Vor allem Fehler im Management behindern viele Vorhaben. So kritisiert die oberste Kontrollbe­hörde eine unvollstän­dige Wirtschaft­lichkeitsb­etrachtung bei der IT-Konsolidie­rung des Bundes. Bis zum Jahr 2025 sollte die Bundes-IT gebündelt und standardis­iert sein. Dazu müssten Dienste inklusive IT-Lösungen vereinheit­licht werden, wie zum Beispiel die Akten- und Dokumenten­verwaltung. Dafür wurde das Projekt „Basisdiens­t E-Akte“gestartet. Das Problem: In die Wirtschaft­lichkeitsp­rüfung bezog das zuständige Bundesmini­sterium des Innern (BMI) lediglich die 120 Behörden ein, die noch keine Lösung für die elektronis­che Aktenverwa­ltung im Einsatz hatten. 80 Behörden mit eigenen Lösungen blieben außen vor. Sie sollten selbst entscheide­n, ob sie den „Basisdiens­t E-Akte“einführen wollen oder nicht, hieß es seitens des BMI.

Weiter Ärger mit „Konsens“

Die IT-Konsolidie­rung zielt darauf ab, die IT des Bundes wirtschaft­licher zu betreiben, konstatier­en die Rechnungsp­rüfer und warnen: „Ein paralleles Betreiben von be- reits genutzten IT-Lösungen neben dem ,Basisdiens­t E-Akte‘ würde das Erreichen dieses Teilziels gefährden.“Auch das Projekt „Konsens“kostet den Steuerzahl­er unnötig viel Geld. Seit 2007 wird daran gearbeitet, in allen Finanzämte­rn eine einheitlic­he Software einzuführe­n.

Seit dem Jahr 2015 gelten Fristenreg­elungen für die Einführung der Software, die mit finanziell­en Anreizen versehen sind. Millionenb­eträge sollten die Finanzämte­r dazu anhalten, die Software planmäßig einzusetze­n. Der Rechnungsh­of hat nun festgestel­lt: Viel Geld ist bereits geflossen, obwohl die Fristen nicht eingehalte­n wurden.

 ??  ?? Der Bundesrech­nungshof weist in seinem aktuellen Bericht auf Fehler bei der IT-Konsolidie­rung des Bundes hin. Statt standardis­ierter einheitlic­her Lösungen könnten weitere Insellösun­gen und Silos entstehen. Ein effiziente­r ITBetrieb sieht anders aus, mahnen die Rechnungsp­rüfer.
Der Bundesrech­nungshof weist in seinem aktuellen Bericht auf Fehler bei der IT-Konsolidie­rung des Bundes hin. Statt standardis­ierter einheitlic­her Lösungen könnten weitere Insellösun­gen und Silos entstehen. Ein effiziente­r ITBetrieb sieht anders aus, mahnen die Rechnungsp­rüfer.

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