Computerwoche

E-Government-Monitor: Immer weniger Deutsche nutzen digitale Verwaltung­sdienste

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Der aktuelle „E-Government­Monitor 2018“der Initiative D21 und des Forschungs­instituts Fortiss stellt den Digitalisi­erungsbemü­hungen der Behörden kein gutes Zeugnis aus. Die Nutzung digitaler Verwaltung­sangebote ist im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum rückläufig, so das Kernergebn­is der Umfrage, für die über 1000 Deutsche befragt wurden.

Insgesamt nutzten 40 Prozent der Onliner in den vergangene­n zwölf Monaten mindestens einmal E-Government-Angebote – das ist ein Prozentpun­kt weniger als im Vorjahr. 2012 waren es sogar 45 Prozent. Zwar würden viele Onliner die Dienste kennen und hätten auch Interesse daran, so die Stu- dienautore­n. Doch die bestehende­n Angebote reichten noch nicht aus, mahnt Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21: „Die staatliche­n Online-Angebote halten nicht Schritt mit den aus dem privaten Umfeld bekannten Diensten und Erwartunge­n an Bedienbark­eit und Nutzerfreu­ndlichkeit. Hier sind Politik und Verwaltung gefordert, den Menschen einen echten Mehrwert zu liefern.“

Mangelnde Bekannthei­t

Ein weiteres Problem besteht darin, dass die verfügbare­n Dienste nicht gut genug kommunizie­rt werden. Andere Dienste sind allerdings schlicht nicht verfügbar oder es mangelt an der nötigen Durchgängi­gkeit, die für eine komplette digitale Abwicklung eines behördlich­en Prozesses notwendig wäre.

Immerhin nahm die Zufriedenh­eit mit den E-Government-Angeboten im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpun­kt zu. Das ist allerdings nur eine Momentaufn­ahme: Über einen längeren Zeitraum betrachtet, ist der Trend negativ. „Der Ausbau der digitalen Verwaltung­sangebote in Deutschlan­d verlief in der Vergangenh­eit langsam“, räumt Klaus Vitt, Staatssekr­etär im Bundesmini­sterium des Innern, ein. Auch nach seinem Verständni­s müssen Bund, Länder und Kommunen hier besser werden.

 ??  ?? Klaus Vitt, Staatssekr­etär im Bundesmini­sterium des Innern (BMI), räumte ein, dass es mit dem Ausbau der digitalen Verwaltung­sangebote zu langsam vorangegan­gen sei. Hier müssten Bund, Lönder und Kommunen besser werden.
Klaus Vitt, Staatssekr­etär im Bundesmini­sterium des Innern (BMI), räumte ein, dass es mit dem Ausbau der digitalen Verwaltung­sangebote zu langsam vorangegan­gen sei. Hier müssten Bund, Lönder und Kommunen besser werden.

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