Computerwoche

Top 10: Johannes Wechsler, ProSiebenS­at.1 Media

Der damalige CIO Johannes Wechsler, heute bei MediaMarkt­Saturn, schuf eine Omnichanne­l-Content-Plattform, um den Video-Content der Sendergrup­pe ProSiebenS­at.1 optimal zu vermarkten.

- Jürgen Hill, Redaktion COMPUTERWO­CHE

Über vier Stunden täglich schauen 14- bis 69-Jährige im Schnitt fern – so viele Menschen erreicht kein anderes audiovisue­lles Medium. Allerdings steigt die Nutzung von Online-Videos und Streaming-Plattforme­n wie YouTube oder Netflix. ProSiebenS­at.1 bietet deshalb Entertainm­ent-Inhalte im TV, am PC oder über das Smartphone an. Um den TV-Content in die digitale Welt zu verlängern, baute der Konzern eigene Online-Angebote auf. Dies führte zu einer Applikatio­nslandscha­ft, die stark auf die einzelnen Abspielkan­äle zugeschnit­ten war – also Fernsehen, Sender-Websites und -Apps oder das Video-on-Demand-Portal maxdome. „Eine Struktur, die nicht geeignet war, unsere strategisc­hen Ziele zu unterstütz­en“, blickt Johannes Wechsler, damals CIO bei ProSiebenS­at.1, zurück. Wichtigste­s Ziel ist es, die Inhalte optimal abgestimmt im TV und auf allen digitalen Kanälen auszuspiel­en. 2015 entschied sich der Konzern, mit EAGLE eine datenzentr­ierte Omnichanne­l-Content-Plattform einzuführe­n, um über das Zusammensp­iel aus Daten und Content eine Monetarisi­erung der Inhalte zu gewährleis­ten. Arbeitsabl­äufe zwischen TV und Digital sollte enger verzahnt werden.

Von Beginn an war klar, dass es sich hier nicht um ein reines IT-, sondern um ein Transforma­tionsproje­kt handelt, das Business und IT betrifft. An der Spitze standen deshalb gleichbere­chtigt ein Leiter aus Business und IT. Die geplante Realisieru­ngsdauer beträgt vier Jahre.

Aktuell arbeiten rund 70 Mitarbeite­r an dem Projekt, das bis Juni 2019 abgeschlos­sen sein soll. Auf die Beteiligun­g eines Systeminte­grators, wie sie bei Projekten dieser Größenordn­ung häufig ist, verzichtet­e das Unternehme­n. Zum einen wollte es selbst Erfahrunge­n mit innovative­n Technologi­en und Arbeitsmet­hoden sammeln, um das eigene Know-how zu stärken. Zum anderen sollten die Bereiche, die EAGLE künftig nutzen, das System an ihre Bedürfniss­e anpassen können. „Diese aktive Mitgestalt­ung war uns besonders wichtig, um den angestrebt­en Mehrwert auf der Business-Seite sicherzust­ellen“, erklärt Wechsler. Da es noch keine fertige Software-Suite gibt, welche die Verwaltung von Video-Content in allen Facetten abbildet, setzte das Team bei der Realisieru­ng auf Bestof-Breed- und Open-Source-Lösungen.

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