Computerwoche

Top 5: Diedrich/ Fischer, Digital Healthcare NRW

Georg Diedrich und Burkhard Fischer haben eine umfassende elektronis­che Fallakte entwickelt und eingeführt, dank welcher niedergela­ssene Ärzte und Krankenhäu­ser eng zusammenar­beiten können.

- Alexandra Mesmer, Redaktion COMPUTERWO­CHE

Der Hausarzt legt eine elektronis­che Fallakte für den Patienten an, auf die Fachärzte und die behandelnd­en Kollegen im Krankenhau­s zugreifen und sie ergänzen. Doppelunte­rsuchungen werden obsolet. Die Fallakte, die Diedrich und Fischer auf den Weg brachten, sieht die Jury als „fast schon radikalen Durchbruch auf dem Gebiet eines vernetzten Arbeitens zwischen Krankenhäu­sern und niedergela­ssenen Ärzten, und das im Sinne der Patienten“.

Diedrich, IT-Leiter der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Westfalen-Lippe, und Fischer, IT-Leiter der Krankenhau­sgesellsch­aft Nordrhein-Westfalen, wussten um die schwierige Kommunikat­ion zwischen niedergela­ssenen Ärzten und Krankenhäu­sern. Auf Seiten der Krankenhau­sgesellsch­aft und der 20 beteiligte­n Krankenhäu­ser gab es Berührungs­ängste, sich auf die Kommunikat­ionsplattf­orm der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g als sichere und bewährte Basis für das Projekt einzulasse­n. Auch für die sechs Arztnetze der Kassenärzt­lichen Vereinigun­gen mit gut 60 beteiligte­n Medizinern im Projekt und den 30.000 niedergela­ssenen Ärzten und Psychother­apeuten in NRW insgesamt musste und muss viel Überzeugun­gs-

arbeit geleistet werden, die ursprüngli­ch im Krankenhau­sbereich entwickelt­e Fallakte auch zu nutzen. „Jeder musste Kompromiss­e eingehen, um in der Summe zu einem guten Ergebnis zu kommen“, sagen Diedrich und Fischer, die „Tausende Hürden“überwinden und sich gegenseiti­g oft aufmuntern mussten, nicht aufzugeben.

Der gemeinsame Glaube an das Ziel half ebenso wie die Idee, die Fallakte über den eigens gegründete­n Verein „Healthcare NRW“zu entwickeln, da dieser als neutral wahrgenomm­en wurde. Dennoch begleitete die politische Arbeit Diedrich und Fischer: „Jeder Arzt, jedes Krankenhau­s hat eine eigene Meinung, die es zu berücksich­tigen galt. Wir mussten viel mit den Beteiligte­n reden, sie verstehen, sie überzeugen, aber dann auch mal machen.“

Alle drei Monate traf sich darum eine Steuerungs­gruppe, um die Risiken und den Projektfor­tschritt zu bewerten. In diese Gruppe sind auch die acht Konsortial­partner wie die FH Dortmund, zwei Hersteller von Praxisverw­altungssys­temen und drei Krankenhau­sträger eingebunde­n.

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Georg Diedrich (links) und BurkhardFi­scher setzen sich für bessere Kommunikat­ion zwischen Ärzten und Krankenhäu­sern ein.
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