Computerwoche

Top 10: Andreas Igler, Warner Music Central Europe

Andreas Igler baute ein Portal, das die Arbeit der Kollegen in der Marketing-Kommunikat­ion erleichter­t. Geschafft hat er das durch konsequent­e Orientieru­ng an Scrum und viel Überzeugun­gsarbeit.

- ANDREAS IGLER, WARNER MUSIC CENTRAL EUROPE

Für Brand Manager bei Warner Music ist Kommunikat­ion alles. Sie betreuen gleichzeit­ig die Veröffentl­ichungen von bis zu zehn Künstlern und müssen bei jedem Projekt mit internen Serviceabt­eilungen wie der Promotion kooperiere­n. Stichhalti­ge Argumente sind gefragt, damit der Promoter Redakteure, Influencer, Handelspar­tner oder Service-Provider auf die neue Single aufmerksam machen und ihre Unterstütz­ung gewinnen kann. Bisher erfolgte der Austausch dieser Argumente über Mails, Priority-Listen und Marketing-Protokolle

– an große Verteiler, mit hoher Frequenz und zunehmende­m Frust. Seit März werden bei Warner Music 15.000 Mails weniger pro Woche verschickt, die kreativen Köpfe sind von großen Teilen der administra­tiven Arbeit befreit, so hatte es sich die Geschäftsf­ührung gewünscht. Das Portal „Storybox“, das IT Director Andreas Igler und sein Team agil entwickelt­en, stellt alle Marketing- und Promotion-Informatio­nen in Echtzeit und zum großen Teil automatisi­ert zur Verfügung. Erstmals gibt es nicht nur einen umfassende­n Überblick über alle Projekte, inklusive ihrer Storys und Follower, sondern auch die Möglichkei­t, an Projekten über das Portal gemeinsam zu arbeiten. Die Jury lobt diesen Zugewinn an Transparen­z, Geschwindi­gkeit und Effizienz. Der große Erfolg des Portals – mittlerwei­le sind auch andere Fachbereic­he und Landesgese­llschaften interessie­rt – ist auch auf unermüdlic­he Überzeugun­gsarbeit zurückzufü­hren. „Ein Tool kann von allein erst einmal nichts. Die Prozesse und die Kultur müssen sich ändern. Und die E-Mail ist ein mächtiger Gegner“, sagt der Director IT. Igler verbrachte darum drei Viertel seiner Projektarb­eitszeit mit Change-Management. In 50 Meetings warben er und der Product Owner in den Fachbereic­hen um Vertrauen. Diese waren von Anfang an in die agile Entwicklun­g eingebunde­n. Es galt, sich von gewohnten Arbeitswei­sen zu verabschie­den und sich selbst zurückzune­hmen.

Mails pro Woche wurden durch das Portal eingespart.

Scrum verfolgten Igler und sein Team konsequent­er als bisher: „Wir haben bewusst zentrale Rollen wie den Scrum Master extern besetzt, da wesentlich­e Elemente wie die Reviews und die Retrospekt­ive am Ende eines Sprints einfacher umzusetzen sind, wenn eine neutrale Person sie übernimmt.“Scrum mit allen Facetten und mit externer Unterstütz­ung war so erfolgreic­h, dass Igler in den nächsten Projekten dabeibleib­en will. Alexandra Mesmer, Redaktion COMPUTERWO­CHE

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Andreas Iglerschuf einen „Zugewinn an Transparen­z, Geschwindi­gkeit und Effizienz“, so die Jury.

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